Hoitlingen

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Hoitlingen
Gemeinde Tiddische
Koordinaten: 52° 30′ N, 10° 48′ OKoordinaten: 52° 29′ 59″ N, 10° 48′ 7″ O
Höhe: 65 m ü. NN
Einwohner: 531 (30. Jun. 2013)
Eingemeindung: 1. Juli 1972
Postleitzahl: 38473
Vorwahl: 05366
Straße „Im Unterdorf“, Teilansicht Richtung Westen
Ehemaliges Schulgebäude

Hoitlingen ist ein Ortsteil der Gemeinde Tiddische im Osten des niedersächsischen Landkreises Gifhorn.

Geographie

Der Ort Hoitlingen liegt auf dem Vorsfelder Werder. Östlich des Dorfes ist Geestgebiet mit Waldgebieten, nach Westen hin liegt bis zum Tal der Kleinen Aller ein Niederungsgebiet.

Der Hauptort Tiddische liegt rund zwei Kilometer Richtung Norden, Barwedel drei Kilometer Richtung Nordwesten und Jembke 2,5 Kilometer Richtung Westen. Nach Eischott im Südosten sind es etwa drei Kilometer, nach Wolfsburg-Velstove im Süden ebenfalls drei Kilometer.

Geschichte

1388 wurde Hoitlingen im Ersten Gedenkbuch der Stadt Braunschweig indirekt erwähnt, indem die Zahl von sieben Dörfern auf dem Vorsfelder Werder erwähnt wurde. 1510 wurde der Ort als Hoetlinge, 1536 als Hetlingen und 1539 als Hoetling erwähnt. 1651 wurde er Hoidtling genannt. Der Name ist slawischen Ursprungs und bedeutet etwa „Leute am Teichdamm“, bezogen auf die Lage in der Nähe eines Dammes und einer Brücke über die Kleine Aller, die hier zu einem Teich verbreitert war.[1] Das erste i war ein Dehnungs-i, anders als es der heutigen Aussprache entspricht.[2] Die Lüneburger Heerstraße führte nordöstlich an Hoitlingen vorbei. Bis 1742 war das Adelsgeschlecht Bartensleben Besitzer des Vorsfelder Werders. 1766 und 1856 verwüsteten Feuer große Teile des Dorfes. Die ursprüngliche Rundlingsform – allerdings in Form einer Sackgasse – wurde beim Wiederaufbau aufgegeben. Im Ersten und Zweiten Weltkrieg gab es 10 bzw. 17 tote oder vermisste Soldaten aus Hoitlingen. 1968 wurde eine Mühle im Nordwesten des Ortes stillgelegt. Im Osten des Ortes wurden Neubaugebiete ausgewiesen. Das historische Zentrum Hoitlingens liegt in der Straße „Im Unterdorf“.

1925 lebten 226 Menschen in Hoitlingen, 1939 waren es 235. Bis 1950 stieg die Zahl bedingt durch die Flüchtlingsströme aus dem Osten auf 519, um dann bis 1971 auf 291 zu fallen.[3] 2012 war die Zahl dank der Neubaugebiete auf 537 gestiegen.[4]

Hoitlingen war eine eigenständige Gemeinde im Landkreis Helmstedt, bis sie am 1. Juli 1972 zu Tiddische kam.[5] Zugleich wurde die neue Gemeinde ein Teil der Samtgemeinde Rühen, die gleichzeitig in den Landkreis Gifhorn eingegliedert wurde. Am 15. März 1974 trat die Gemeinde Tiddische mit Hoitlingen der Samtgemeinde Brome bei.

Infrastruktur

Die Hoitlinger Schule wurde mit der Einrichtung einer Dörfergemeinschaftsschule in Rühen in den 1970er Jahren geschlossen. Hoitlingen gehört zur Evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Jembke. Im Ort befindet sich ein Friedhof mit Kapelle. 1971 gab es 29 landwirtschaftliche Betriebe in Hoitlingen, 1985 noch 18.[6]

Hoitlingen liegt an der Landesstraße BarwedelWolfsburg-Vorsfelde. Kreisstraßen verbinden den Ort mit Jembke und Eischott. Mit der Buslinie 162 bestehen werktags meist stündliche, sonst zweistündliche Fahrgelegenheiten Richtung Rühen und über Tiddische nach Ehra-Lessien bzw. Bergfeld.[7]

Literatur

  • Johann Dietrich Bödeker: Das Land Brome und der obere Vorsfelder Werder, Geschichte des Raumes an Ohre, Drömling und Kleiner Aller. Braunschweig 1985, ISBN 3-87884-028-4, S. 647–668

Einzelnachweise

  1. Johann Dietrich Bödeker: Das Land Brome und der obere Vorsfelder Werder, Geschichte des Raumes an Ohre, Drömling und Kleiner Aller. Braunschweig 1985, ISBN 3-87884-028-4, S. 647
  2. Johann Dietrich Bödeker: Das Land Brome und der obere Vorsfelder Werder, Geschichte des Raumes an Ohre, Drömling und Kleiner Aller. Braunschweig 1985, ISBN 3-87884-028-4, S. 649
  3. Johann Dietrich Bödeker: Das Land Brome und der obere Vorsfelder Werder, Geschichte des Raumes an Ohre, Drömling und Kleiner Aller. Braunschweig 1985, ISBN 3-87884-028-4, S. 665
  4. Mitteilungsblatt der Samtgemeinde Brome vom 3. August 2012
  5. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart und Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 271.
  6. Johann Dietrich Bödeker: Das Land Brome und der obere Vorsfelder Werder, Geschichte des Raumes an Ohre, Drömling und Kleiner Aller. Braunschweig 1985, ISBN 3-87884-028-4, S. 668
  7. Fahrplan der VLG-Linie 162 (PDF-Datei), abgerufen am 1. Juli 2011