Holtenser Kirche

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Holtenser Dorfkirche
Haupteingang
Kirchturmspitze
Turmfenster

Die evangelisch-lutherische Holtenser Kirche ist ein Baudenkmal in Holtensen in der Gemeinde Wennigsen (Deister). Sie ist umgeben von zwei Naturdenkmalen in Form von Bäumen, die wie die Kirche an der Linderter Straße in der Ortsmitte liegen.

Geschichte

Die Kirche wurde erstmals im Jahr 1329 urkundlich erwähnt. In dem Dokument wird ein „Jordanus rector ecclesiae in Spolholtusen“ erwähnt. Zwei Jahre später wurde die Kirche mittels einer Kaufurkunde übertragen und stand von da an bis 1890 unter dem Patronat des Klosters Wennigsen. Im 14. oder 15. Jahrhundert wurde der Kirchenraum mit drei Kreuzgewölben erbaut. Bis zur Reformation war die Kirche dem Heiligen Georg geweiht. Der Wechsel zum evangelischen Gotteshaus vollzog sich auf Grundlage der Visitationsordnung vom 4. November 1542 von Antonius Corvinus. Der damalige Pfarrer Johann Vilther musste ins Rathaus von Pattensen zur Visitationskommission. Eine Bruderschaft St. Antonii soll dort als Kaland bestanden haben.[1]

Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Kirche 1626 von Tillys Soldaten geplündert und die Glocke entwendet. Im Jahr 1819 erhielt die Kirche erstmals eine Orgel. 1887 wurde die Kirche umgebaut, zwei Seitenschiffe und der Altarraum kamen hinzu, ebenso die Sakristei und ein neuer Altar.[2] Im Zweiten Weltkrieg wurde die Kirche stark beschädigt. Ein amerikanischer Bomber stürzte 1943 neben die Kirche und beschädigte sowohl das Dach als auch die Fenster. An der Absturzstelle wurde noch im selben Jahr unmittelbar neben der Kirche ein Bunker errichtet.[3]

Naturdenkmale

Auf der Grünfläche, die die Kirche umsäumt, finden sich zwei Naturdenkmale. Ein mehr als 100 Jahre altes Kastanienensemble findet sich auf der Westseite. Die Rosskastanien sind gelistet als Naturdenkmal ND-H 19 bei der Region Hannover. Schutzwürdig ist die Gruppe aufgrund ihrer besonderen Ortsbildwirkung durch ihre Anordnung rund um die Kirche […]. Als Baumensemble sind alte Kastanien selten und daher schutzwürdig. Östlich der Kirche steht das Naturdenkmal ND-H 31, eine Stieleiche. Diese ist aufgrund ihres Alters und ihres Zusammenhanges mit der Kastaniengruppe geschützt.[4]

Küsterhaus und kirchliche Bauten

Westlich der Kirche liegt das alte Küsterhaus der Kirchengemeinde. Das markante Fachwerkgebäude war zunächst Wohnstätte des Kirchwartes und wurde ab 1975 als Holtenser Dorfgemeinschaftshaus (DGH) genutzt. 1993 zog ein kommunaler Kinderspielkreis in das Gebäude, der 2006 zum Kindergarten wurde. Die Kirchengemeinde nutzte das DGH zunächst mit. Im Jahr 1988 wurde südöstlich der Kirche das neue Gemeindehaus gebaut, dieses steht direkt neben dem Wohnhaus des Pastors.

Kirchengemeinde

Heute gehört die Kirche zur evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Holtensen-Bredenbeck und wird betreut vom Kirchenkreisamt Ronnenberg.

Literatur

  • Fritz Gevecke: Aus alter Zeit. Rund um die Dorfkirche mit Gedanken an die Ritter von Holthusen. Gerd J. Holtzmeyer Verlag, Braunschweig 1984, ISBN 3-923722-07-9.
  • Carl-Hans Hauptmeyer: Holtensen. Gemeinde Wennigsen. Dorfgeschichte als Beitrag zur Ortserneuerung. Hrsg. vom Heimatbund Niedersachsen. Hannover 1982, ISBN 3-9800677-0-X.

Referenzen

  1. Carl-Hans Hauptmeyer: Holtensen. Gemeinde Wennigsen. Dorfgeschichte als Beitrag zur Ortserneuerung. 1982, S. 63.
  2. evkg-holtensen-bredenbeck.de Referenz von der Ev. Kirchengemeinde Holtensen-Bredenbeck, abgerufen am 3. Juli 2011.
  3. Fritz Gevecke: Aus alter Zeit. Rund um die Dorfkirche mit Gedanken an die Ritter von Holthusen. 1984, S. 36 f.
  4. 19. Verordnung über Naturdenkmäler in der Region Hannover(Neuregelungsverordnung). (PDF; 64 kB) Gemeinsames Amtsblatt für die Region Hannover und die Landeshauptstadt Hannover-Sonderausgabe. Fachbereich Umwelt, 4. Oktober 2010, abgerufen am 2. Februar 2016.

Weblinks

Commons: Holtenser Kirche – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 52° 15′ 52,1″ N, 9° 38′ 1,5″ O