Hopefield Railway

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Hopefield Railway
Strecke der Hopefield Railway
Zustand der Kapspur-Strecke im Jahre 2016
Streckenlänge:Kalbaskraal–Hopefield: 76 km
Hopefield–Saldanha: 67 km
Spurweite:bis 1926: 610 mm
ab 1926: 1067 mm
von Kapstadt
Kalbaskraal
nach Malmesbury
Groenrivier
Dassenberg
Mamreweg
Januarieskraal
Darling
Platteklip
Kiekoesvlei
Uilkraal
Ganskraal
Koperfontein
Hopefield
Portugees
Bergrivier
Kotze
Langebaanweg
Langeenheid
Hafen Saldanha
Bahnstrecke Sishen–Saldanha
Vredenburg
Saldanha Metal Plant
Saldanha früher Hoetjies Bay

Die Hopefield Railway, auch Kalabas Kraal–Hopefield Railway, heute Bahnstrecke Kalabaskraal–Hopefield–Saldanha, ist eine südafrikanische Eisenbahnstrecke in der Region von Kapstadt. Sie wurde im Februar 1903 von der Cape Government Railways (CGR) als Schmalspurstrecke mit 610 mm Spurweite eröffnet. 1926 wurde auf Kapspur umgespurt und die Eisenbahn seither so betrieben.

Geschichte

Gegen Ende des 19. Jahrhunderts verlangten die Bauern aus der Region um Hopefield nach einer eigenen Bahnstrecke, um ihre Erzeugnisse nach Kapstadt zu bringen. Das Hopefield Railway Committee schaffte es, durch Lobbyarbeit die Regierung der Kapkolonie vom Vorhaben zu überzeugen, sodass sie 1900 den Bau einer Schmalspurbahn für 135.000 £ bewilligte. Die Erdarbeiten berücksichtigten bereits eine mögliche Umspurung auf Kapspur.[1]

Noch im selben Jahr wurden Vermessungsarbeiten durchgeführt und beschlossen, dass die Bahn bei Kalabas Kraal von der kapspurigen Bahnstrecke nach Eendekuil abzweigen soll. Wegen der verschiedenen Spurweiten musste in Kalabas Kraal eine Umschlaganlage gebaut werden. Damit das Umladen einfacher zu bewerkstelligen war, wurden die Gleise der Schmalspurbahn erhöht angeordnet, sodass die Böden der Wagen trotz der verschiedenen Spurweiten auf der gleichen Höhe waren. Die 76 km lange Trasse der Schmalspurbahn wurde nicht auf direktem Weg nach Hopefield, sondern über Darling geführt, um möglichst viel Landwirtschaftsland zu erschließen. Die Bauarbeiten begannen 1901, Darling wurde am 4. Oktober 1902 und Hopefield am 28. Februar 1903 erreicht.[1]

Im Mai 1904 wurde ein Bericht des für die Bahn zuständigen Regierungsausschusses veröffentlicht, der einige Missstände festhielt. Neben mangelnder Betriebsführung wurden die hohen Frachtgebühren beanstandet. Weiter schien es an Niederbordwagen und gedeckten Güterwagen zu mangeln. Güterschuppen waren nicht vorhanden, ebenso ein Dach über der Umschlaganlage in Kalabaskraal. Die Bahnhöfe waren nicht umzäunt, sodass Kühe das zum Transport bereitgestellte Gemüse fraßen. Weiter sollte der Reisezugverkehr verbessert und beschleunigt werden, um in Kalabaskraal den Frühzug nach Kapstadt zu erreichen.[2]

Wenngleich die Bahn nicht jedes Jahr einen Gewinn ausweisen konnte, erfüllte sie grundsätzlich die Transportaufgaben für die Landwirtschaft, sodass sie bis Februar 1913 über Vredenburg nach Hoetjies Bay (heute Saldanha) verlängert wurde und Kreuzungsstationen eingebaut wurden.[3]

Die Strecke wurde auf Kapspur umgebaut; der erste Zug befuhr am 19. Dezember 1926 die Strecke in der neuen Spurweite.[1] Das Streckenende in Saldana gehört zum westlichsten Abschnitt des Schienennetzes in Südafrika.

Fahrzeuge

Triebfahrzeuge

Von Baldwin gelieferte Dampflokomotive

Bereits für den Bau der Bahn wurden bei Baldwin in den USA drei Dampflokomotiven mit der Achsfolge 1'C beschafft. Sie erhielten die Nummern 1 bis 3, wurden später als CGR Nr. NG 1 bis 3 bezeichnet, wobei das Kürzel NG für Narrow Gauge (deutsch: „Schmalspur“) stand. Diese Lokomotiven bewältigten den gesamten Verkehr der Bahn, bis 1907 noch ein achtplätziger Benzintriebwagen beschafft wurde.[3]

Mit der Verlängerung der Hopefield Railway nach Hoetjies Bay wurde eine vierte Lokomotive gleicher Bauart wie die Nr. 1 bis 3 beschafft, die 1913 den Betrieb aufnahm. Ebenso gelangten die Lokomotive NG 25 vom CGR-Typ A und eine Lokomotive des CGR-Typ B zur Hopefield Railway. Beide Lokomotiven liefen ursprünglich bei der Avontuur Railway. Zeitweise war auch eine NG 9 Lokomotive im Einsatz.

1915 wurden alle von Baldwin gelieferten Lokomotiven bis auf die Nr. 3 an Südwestafrika abgegeben, wo sie dringend gebraucht wurden, um den Lokomotivmangel nach dem Ersten Weltkrieg in Südwestafrika zu bekämpfen.[3]

Wagen

Lokomotive Nr. 2 mit dem Dampfzug in Hopefield, der aus allen verfügbaren Reisezugwagen bestand.

Bei der Eröffnung standen dem Betrieb zwei 1.-Klasse-Wagen mit vier Abteilen, zwei 3.-Klasse-Wagen mit fünf Abteilen sowie fünf Halbgepäckwagen mit zwölf Plätzen 1. Klasse zur Verfügung. Letztere dienten auch als Aufenthaltsort des Zugpersonals und wurden als Güterzugbegleitwagen eingesetzt.[3]

Für den Güterverkehr standen 20 Niederbordwagen, 4 Flachwagen, 32 Viehwagen, 3 Paar Drehschemelwagen für Holztransporte, sowie ein handbetriebener 6-Tonnen-Schienenkran zur Verfügung.[3] Ein Teil der Güterwagen wurde wahrscheinlich als Flachwagen geliefert und erst nachträglich umgebaut.[2]

Nach der Umspurung der Strecke wurden die Fahrzeuge der Hopefield Railway bei anderen 610-mm-Spur-Bahnen der Südafrikanischen Union eingesetzt.[3]

Betrieb

Bereits bei der Eröffnung waren nur die Bahnhöfe Kalabas Kraal, Darling und Hopefield besetzt. Das Lokomotivdepot war in Kalabas Kraal.[3]

Reisezüge verkehrten am Montag, Mittwoch und Freitag ab Kalabas Kraal und kehrten am Dienstag, Donnerstag und Samstag wieder zurück. Weil dieses Angebot den lokalen Gutsherren zu dürftig war, wurde ein Triebwagen beschafft, der an den Tagen ohne Dampfzug verkehrte. Er führte ab 1907 unter dem Namen Theater Special Extrafahrten für den Besuch des Theaters in Kapstadt aus.[3]

Weblinks

Commons: Hopefield Railway – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c Roaming the Western Cape Rails. In: The Heritage Portal. Abgerufen am 5. März 2016.
  2. a b Legislative Council of the Cape Colony Governement (Hrsg.): Report of the Select Committee on Kalabas Kraal–Hopefield-Railway. Cape Town Mai 1904 (html).
  3. a b c d e f g h The Hopefield Railway. In: On the right track. Abgerufen am 5. März 2016.