Hufe (Kürten)

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Hufe
Gemeinde Kürten
Koordinaten: 51° 0′ N, 7° 15′ OKoordinaten: 51° 0′ 27″ N, 7° 14′ 32″ O
Postleitzahl: 51515
Vorwahl: 02207
Hufe (Kürten)
Hufe (Kürten)

Lage von Hufe in Kürten

Hufe von Süden aus gesehen
Hufe von Süden aus gesehen

Hufe ist ein Wohnplatz in der Gemeinde Kürten im Rheinisch-Bergischen Kreis.

Beschreibung und Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hufe liegt abseits überörtlicher Straßen im Südwesten der Gemeinde Kürten auf einem Höhenzug zwischen den Ortsteilen Hähn und Engeldorf. In der Nähe entspringt der Alemigssiefen, ein Bach, der durch das Naturschutzgebiet Alemigsiefental fließt und anschließend in den Dürschbach mündet.

Der Name Hufe hat nach Interpretation des lokalen Geschichtsvereins den gleichen Ursprung wie der Begriff Hof und gibt den Bedarf einer Familie entsprechender Anteil an der Gemeindeflur wieder. Mundartlich spricht man von op dr Hoven bzw. Beesfeiler Hov.[1]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Topographia Ducatus Montani des Erich Philipp Ploennies aus dem Jahre 1715, Blatt Amt Steinbach, belegt, dass der Ort, dort Hufen genannt, bereits 1715 bestand und aus mehreren Höfen bestand. Aus der Charte des Herzogthums Berg 1789 von Carl Friedrich von Wiebeking geht hervor, dass Hufe zu dieser Zeit Teil der Honschaft Engelsdorf im Kirchspiel Kürten war und Hufen genannt wurde.[2]

Unter der französischen Verwaltung zwischen 1806 und 1813 wurde das Amt Steinbach aufgelöst und Hufe wurde politisch der Mairie Kürten im Kanton Wipperfürth im Arrondissement Elberfeld zugeordnet. 1816 wandelten die Preußen die Mairie zur Bürgermeisterei Kürten im Kreis Wipperfürth. Hufe gehörte zu dieser Zeit zur Gemeinde Kürten.[1]

Der Ort ist auf der Topographischen Aufnahme der Rheinlande von 1824 als Hofen und auf der Preußischen Uraufnahme von 1840 als Hove verzeichnet. Ab der Preußischen Neuaufnahme von 1892 ist er auf Messtischblättern regelmäßig als Hufe verzeichnet.

1822 lebten 48 Menschen im als Hof kategorisierten Ort.[3] Der 1845 laut der Uebersicht des Regierungs-Bezirks Cöln als Weiler kategorisierte Ort besaß zu dieser Zeit elf Wohnhäuser. Zu dieser Zeit lebten 62 Einwohner im Ort, davon alle katholischen Bekenntnisses.[4] Im Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland von 1888 werden 14 Wohnhäuser mit 61 Einwohnern angegeben.[5] Im Jahr 1905 zählt der Ort elf Wohnhäuser mit 54 Einwohnern und gehörte zum Kirchspiel Biesfeld.[6]

1927 wurden die Bürgermeisterei Kürten in das Amt Kürten überführt. In der Weimarer Republik wurden 1929 die Ämter Kürten mit den Gemeinden Kürten und Bechen und Olpe mit den Gemeinden Olpe und Wipperfeld zum Amt Kürten zusammengelegt.[7] Der Kreis Wipperfürth ging am 1. Oktober 1932 in den Rheinisch-Bergischen Kreis mit Sitz in Bergisch Gladbach auf.

1975 entstand aufgrund des Köln-Gesetzes[8] die heutige Gemeinde Kürten, zu der neben den Ämtern Kürten, Bechen und Olpe ein Teilgebiet der Stadt Bensberg mit Dürscheid und den umliegenden Gebieten kam.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Straßennamen der Gemeinde Kürten, Orts- und Weilernamen, herausgegeben vom Geschichtsverein für die Gemeinde Kürten und Umgebung e.V.
  2. Wilhelm Fabricius: Erläuterungen zum Geschichtlichen Atlas der Rheinprovinz. Zweiter Band: Die Karte von 1789. Einteilung und Entwicklung der Territorien von 1600 bis 1794. Bonn 1898.
  3. Alexander A. Mützell: Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preussischen Staats. Band 2. Karl August Künnel, Halle 1822.
  4. Uebersicht der Bestandtheile und Verzeichniß sämmtlicher Ortschaften und einzeln liegenden benannten Grundstücke des Regierungs-Bezirks Cöln : nach Kreisen, Bürgermeistereien und Pfarreien, mit Angabe der Seelenzahl und der Wohngebäude, sowie der Confessions-, Jurisdictions-, Militair- und frühern Landes-Verhältnisse. / hrsg. von der Königlichen Regierung zu Cöln [Köln], [1845]
  5. Königliches Statistisches Bureau (Preußen) (Hrsg.): Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland, Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1885 und andere amtlicher Quellen, (Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Band XII), Berlin 1888.
  6. Königliches Statistisches Bureau (Preußen) (Hrsg.): Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland, Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1905 und andere amtlicher Quellen, (Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Band XII), Berlin 1909.
  7. Geschichte der Gemeinde Kürten
  8. GV. NRW. 1974 S. 1072