Il diluvio universale (Donizetti)

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Werkdaten
Titel: Die Sintflut
Originaltitel: Il diluvio universale
Originalsprache: Italienisch
Musik: Gaetano Donizetti
Libretto: Domenico Gilardoni
Literarische Vorlage: Lord Byron: Heaven and Earth, Padre Ringhieri: Il diluvio
Uraufführung: 28. Januar 1830
Ort der Uraufführung: Teatro San Carlo in Neapel
Ort und Zeit der Handlung: Biblische Zeiten
Personen
  • Noè (Bass)
  • Sem, Cham und Jafet, seine Söhne (Tenor, Bariton)
  • Tesbite, Asfene, Abra, ihre Frauen (Alt, Mezzosopran, Sopran)
  • Cadmo, Anführer der Satrapen von Senaar (Tenor)
  • Sela, seine Frau (Sopran)
  • Artoo, ein satrapischer Hauptmann (Bassbariton)
  • Ada (Mezzosopran)
  • Gefolgsleute von Cadmo, Satrapen und ihre Familien, Volk

Il diluvio universale (deutsch: Die Sintflut) ist eine von Gaetano Donizetti komponierte Oper. Das Libretto verfasste Domenico Gilardoni nach Lord Byrons Drama Heaven and Earth und Padre Ringhieris Il diluvio. Die Oper wurde 1830 am Teatro San Carlo in Neapel uraufgeführt. Für eine weitere Aufführung, am 28. Januar 1834 in Genua, schrieb Donizetti eine zweite Fassung.

Handlung

Die Oper baut um die biblische Geschichte der Arche Noah operngerechte, wenn auch nicht unplausible Verschwörungen und Verstrickungen auf.

Während sich Noè auf die Sintflut vorbereitet, versucht der heidnische Satrapenführer Cadmo, die Arche zu zerstören. Cadmos Frau Sela, zum Gott der Hebräer bekehrt, warnt Noè – was ihre Vertraute Ada aber Cadmo hinterbringt. Erneut versucht dieser, Noè zu schaden, wiederum schlägt sich Sela auf die Seite Noès, der sie mit seiner Familie auf die Arche nehmen will. Sela zieht den Tod ihrer Rettung vor; Cadmo glaubt, über Noè und dessen Gott triumphiert zu haben und beschließt in trotzigem Triumph, Ada zu heiraten. Über den Ausschweifungen der Hochzeit öffnen sich die Schleusen des Himmels.

Rezeption

Donizetti und sein Librettist legten Il diluvio universale als Oper für die Fastenzeit 1830 der Zensurbehörde zur Prüfung vor. Zwar unterscheidet sich das Liebes- und Familiendrama im Kern wenig von den gängigen Bühnenproduktionen der Zeit, doch konnte das Werk auf Grund des biblischen Rahmens und des finalen Untergangs der Sünder als eine Art Oratorium gelten und so die Zensur passieren.

Schon die Uraufführung der Oper war kein Erfolg, obwohl mit Luigi Lablache einer der führenden Sänger seiner Zeit die Hauptrolle des Noè übernommen hatte. Donizetti überarbeitete das Werk für eine Produktion in Genua, die am 6. März 1834 am Teatro Carlo Felice aufgeführt wurde. Nun wurde auch mehr von einer Oper gesprochen, nachdem in der Urfassung noch kaum Regieanweisungen zu finden waren. Allerdings war das Werk in dieser Fassung nicht erfolgreicher, so dass es heute zu den zahlreichen vergessen Opern Donizettis gehört; bezeichnenderweise wird Il diluvio universale nicht einmal im sechsbändigen Standardwerk Pipers Enzyklopädie des Musiktheaters behandelt. Für das gesamte 19. Jahrhundert werden überhaupt nur zwei Aufführungen verzeichnet.[1] In neuerer Zeit gab es Aufführungen in Genua (1985)[2] und London (2005). 2010 wurde die Oper anlässlich der St. Galler Festspiele gegeben, an der drei der Solisten der CD-Aufnahme von 2005 beteiligt waren. Während die Aufführung in Genau historisierend war, stand die Inszenierung in St. Gallen mehr in Zeichen des Regietheaters.[3]

Aufnahmen

  • 2005, London Conway Hall (South London Ethical Society). Mirco Palazzi, Majella Cullagh, Colin Lee, Manuela Custer, Simon Bailey, Geoffrey Mitchell Choir, London Philharmonic Orchestra, geleitet von Giuliano Carella. Opera Rara. ORC31, Aufnahme der überarbeiteten Version von 1834

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Tom Kaufmann: A Performance History, in: Beiheft zur CD Il diluvio universale, London 2005, S.60
  2. [1] Opera Today Reviews
  3. Produktion St. Gallen 2010 auf Oper aktuell