International Stickeraward

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Der International Stickeraward war ein Preis für Stickerkunst und Paste-Ups, der von 2005 bis 2012 an internationale Künstler vergeben wurde. Durch die Auszeichnung sollten die vielfältigen Ausdrucksformen dieser Kunst im öffentlichen Raum gezeigt und dieser Kunstform im kulturellen Leben ein stärkeres Gewicht verschafft werden. Um einer Strafverfolgung zu entgehen, verwendeten viele Künstler bei der Teilnahme szenetypisch ein Pseudonym.

Der mit Sachpreisen dotierte Kunstpreis wurde jährlich an drei Künstler verschiedener Nationalitäten vergeben. 2012 wurde auch ein Publikumspreis verliehen. Zu jedem Jahrgang gab es eine Ausstellung, die Gewinner und Teilnehmer des Preises in einen besonderen Fokus setzte. Der International Stickeraward wurde von rebel:art und Stickma.de organisiert.

Die Jury war mit internationalen Experten der Szene, Journalisten und ehemaligen Gewinnern besetzt. Feste Mitglieder waren der Journalist und Blogger Alain Bieber, der Künstler Andreas Ullrich und Matthias Speck vom Klebstoff Magazin.

Preisträger[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Gewinner 2. Platz 3. Platz
2005 Venezuela on_ly FrankreichFrankreich jul33 Deutschland geo, FrankreichFrankreich the wizard, Deutschland designadelt
2006 DeutschlandHappy Graphics Kroatien +PKZ- Portugal Target
2007 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich J.Ernst ItalienItalien Sputnik Brasilien Cha, SchwedenSchweden Knudzich, SpanienSpanien Zemogleba
2008 Deutschland Thomas Judisch Tschechien Indochina RusslandRussland Renald
2009 SchwedenSchweden STPO Schweiz CCC SpanienSpanien Monomuerto
2010 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Dr-Ink Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Good Sign Vereinigte StaatenVereinigte Staaten 455er
2011 Deutschland Romibello Deutschland Thomas Heyse Deutschland XX-Crew
2012 Deutschland Herman J. Hack Korea Sud Woo Yun Jin FrankreichFrankreich Gabri Le Cabri

Der Publikumspreis 2012 wurde an Deutschland Fluctibus verliehen.

Ausstellungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2005 – ABC-Berlin[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die erste Ausstellung des Sticker Awards erfolgte in der Berliner Neurotitan-Galerie im Rahmen der Ausstellung The ABC of Resistance und wurde von Alain Bieber kuratiert.

2006 – Marktstraße Hamburg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Hamburger Marktstraße wurde 2006 als öffentlicher Ausstellungsraum benutzt, in dem Aufkleber in ihrer „natürlichen“ Umgebung zu sehen waren.[1] Bei der Finissage-Feier gab es eine Live-Performance der Gewinnerin des Jahres.

2007 – Grassi Museum Leipzig[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In einer Sonderausstellung mit dem Titel „HELLO my name is …“ wurden Artefakte der International Sticker Awards im Grassimuseum in Leipzig präsentiert.[2] Die Ausstellung beleuchtete unter anderem die ethnografischen Aspekte der internationalen Aufkleberkultur.

2008 – FIT-Station[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die jährliche Ausstellung der Stickerawards 2008 präsentierte Gewinner und ausgesuchte Teilnehmer in der Freien Internationalen Tankstelle[3] in Berlin. Die Außenhülle der alten Tankstelle war als freie und temporäre Galerie für alle Stickeraktivisten zur grafischen Diskussion geöffnet.[4] Zum Programm gehörte ein Vortrag und eine Diskussion mit dem Hamburger Street-Art-Sammler und Kurator Rik Reinking.

2009 – Version Festival 10 in Chicago[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geplant war eine Live-Jury-Debatte beim Version Festival 10 in Chicago, doch der Ausbruch des Eyjafjallajökull kurz vor dem Festival und das damit verbundenen Flugverbot verhinderte in diesem Jahr eine reguläre Ausstellung.

2010 – C.Rockefeller Center[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Teil der „International Neighborhood“ wurde der International Stickeraward im C. Rockefeller Center For The Contemporary Art, einem Offspace in Dresden präsentiert.[5] Außer den Gewinnern und Teilnehmern des Awards wurden Arbeiten lokaler Siebdrucker, das neu erschienene Klebstoff Magazin und Arbeiten aus der Sammlung der C. Rockefeller Art Foundation von Ernst Markus Stein, Andreas Grahl, Manuel Frolik, Marcel Walldorf, Kay Frommelt, Andy Kania, Ronny Szillo und Nora Herrmann gezeigt.

2011 – Weserburg Museum für moderne Kunst[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Kooperation mit dem Studienzentrum für Künstlerpublikationen des Weserburg Museum für moderne Kunst in Bremen war dort von November 2011 bis Februar 2012 die Ausstellung Sticker in der Kunst zu sehen.[6] Die Ausstellung präsentierte eine Sammlung von kurzlebigen Medien wie Briefmarken, Flyern und Plakaten, Aufkleber aus dem Museumsbestand und den Archiven des Stickerawards[7] – Arbeiten aus verschiedenen Jahrzehnten der Protest- und Partizipationskultur sowie zeitgenössische Positionen aus Kunst und Alltag. Bekannte Künstler wie Andy Warhol und Timm Ulrichs, die schon vor Jahrzehnten mit Aufklebern experimentierten, waren ebenso vertreten wie die Gewinner des Sticker Awards, sowie Installationen von Matthias Marx, Daniel T. Geiger, Johannes Mundinger und Dirk Sandbaumhüter.

2012 – CYNETART Stickersafari[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Sticker-Ausstellung war eines der teilnehmenden Projekte an der CYNETART. Auf einer interaktiven Safari konnten Besucher mit Hilfe einer Augmented-Reality-App die bestplatzierten Sticker an diversen Orten in Dresden aufspüren.[8] Der Gewinner des Jahres, Herman J. Hack, zeigte, wie mit klebenden Dingen im öffentlichen Raum experimentiert werden kann.[9]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Stickeraward 2006 (Memento des Originals vom 27. Juli 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/rebelart.net, rebel:art Blog, 2. Januar 2007
  2. Alain Bieber: Die Kunst des Klebens (Memento des Originals vom 5. April 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.art-magazin.de, art – Das Kunstmagazin, 22. Januar 2008
  3. Freie Internationale Tankstelle Berlin (Memento vom 16. Juni 2013 im Internet Archive)
  4. Schöner kleben 2008 – International Sticker Awards (Memento des Originals vom 4. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/rebelart.net, rebel:art Blog, 29. September 2008
  5. Stickeraward, C.Rockefeller Center For The Contemporary Arts Dresden, 21. März 2010
  6. Die bunte Welt klebender Mini-Kunstwerke, Weser-Kurier, 18. November 2011
  7. Am Tropf der Straße, Taz, 3. Januar 2012
  8. „Auf Stickersafari mit dem Smartphone“ oder „Eine Reise zwischen City-Klo und Garageneinfahrt“ (Memento des Originals vom 23. April 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/creative.arte.tv, Arte Creative über den Stickeraward zur CYNETART 2012, 11. Januar 2013
  9. Ein Baguette am Kölner Dom (Memento vom 17. Februar 2013 im Internet Archive), Blog pzk | Positionen zur Kunst, 21. Dezember 2012