Jahn-Bibliothek für afrikanische Literaturen

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Jahn-Bibliothek für afrikanische Literaturen
Jahn-Bibliothek für afrikanische Literaturen, 1, Oberstadt, Mainz.jpg

Gründung 1975
Bestand ca. 20.000 Titel
Bibliothekstyp Hochschulbibliothek
Ort Mainz Welt-IconKoordinaten: 49° 59′ 32,8″ N, 8° 14′ 34,3″ O
ISIL DE-77-066
Leitung Anja Oed
Website www.jahn-bibliothek.ifeas.uni-mainz.de

Die Jahn-Bibliothek für afrikanische Literaturen ist eine Bibliothek des Institut für Ethnologie und Afrikastudien der Johannes Gutenberg-Universität Mainz.[1][2]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Jahn-Bibliothek für afrikanische Literaturen entstand als private Sammlung von Janheinz Jahn, dessen Interesse an afrikanischer Literatur 1951 bei einem Vortrag des senegalesischen Dichters und Staatsmannes Léopold Sédar Senghor in Frankfurt geweckt wurde. Dieses Interesse war verbunden mit Aktivitäten als Übersetzer, Herausgeber, Autor und freier Journalist, durch die Jahn wesentlich zur öffentlichen Wahrnehmung afrikanischer Literatur vor allem in Deutschland beitrug.

Nach Jahns Tod 1973 regte seine Lebensgefährtin Ulla Schild beim Mainzer Ethnologieprofessor Ernst Wilhelm Müller den Ankauf der Bibliothek durch die Johannes Gutenberg-Universität Mainz an. Dieser wurde durch im Dezember 1974 durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft aus Sondermitteln des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft bewilligt. Anfang 1975 wurde Jahns Sammlung als Bibliothek am Institut für Ethnologie und Afrikastudien der Universität Mainz einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Seitdem wird sie stetig erweitert.[3][4] Von der Gründung bis zu ihrem Tod 1998 leitete Ulla Schild die Bibliothek.

Leiterin der Bibliothek ist Anja Oed.[5]

Bestand[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Jahn-Bibliothek für afrikanische Literaturen verfügt über einen Bestand an literarischen Werken afrikanischer Schriftsteller/-innen in über achtzig Sprachen, darunter die ehemaligen Kolonialsprachen ebenso wie eine sehr große Zahl afrikanischer Sprachen.[6] Von Acholi und Bambara bis Yorùbá und Zulu reichen die Sprachen.[7] Neben Klassikern der verschiedenen literarischen Traditionen Afrikas umfasst die Sammlung internationale, zeitgenössische Bestseller, aber auch zahlreiche unbekanntere, lokal produzierte Werke, Übersetzungen, Comics, Literaturverfilmungen und Hörbücher. Die Sammlung wird durch umfangreiche Sekundärliteratur sowie Zeitschriften ergänzt. Viele der gesammelten Bücher sind auch als Objekte interessant, z. B. als Erstausgaben inzwischen bedeutender Werke oder als Buchexemplare mit handschriftlichen Widmungen von Autor/-innen, aber auch im Hinblick auf das, was ihre Gestaltung über den jeweiligen Publikationskontext verrät.[8]

Bestandteil ist auch das Manfred-Loimeier-Archiv, das aus 35 Aktenordnern mit Zeitungsartikeln, Interviews, Rezensionen, Informationen, Manuskripten, Ausdrucken von Internetseiten und zahlreichen weiteren Dokumenten zu afrikanischen Autorinnen und Autoren bzw. zu afrikanischer Literatur, besteht. Diese hat der Journalist, Autor und Literaturwissenschaftler Manfred Loimeier von Anfang der 1990er Jahre bis 2010 gesammelt hat. Im Sommer 2010 hat er diese Sammlung der Jahn-Bibliothek für afrikanische Literaturen überlassen.[9]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Carola Lentz, Ulli Beier, Thomas Bierschenk, Thomas Geider, Raimund Kastenholz: 60 Jahre Institut für Ethnologie und Afrikastudien:– Ein Geburtstagsbuch. Hrsg.: Anna Maria Brandstetter (= Mainzer Beiträge zur Afrikaforschung. Nr. 14). 1. Auflage. Rüdiger Köppe, 2006, ISBN 978-3-89645-814-8, S. 358.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Institut | FB 07 - Institut fuer Ethnologie und Afrikastudien. Abgerufen am 20. Februar 2020.
  2. Systematik Jahn-Bibliothek für afrikanische Literaturen. In: bartoc.org. Basel Register of Thesauri, Ontologies & Classifications, abgerufen am 20. Februar 2020.
  3. Jahn-Bibliothek für afrikanische Literaturen • Wissenschaftliche Sammlungen. Koordinierungsstelle für wissenschaftliche Universitätssammlungen in Deutschland, abgerufen am 20. Februar 2020.
  4. JoKa: Janheinz Jahn-Archiv — Institut für Asien- und Afrikawissenschaften. Abgerufen am 20. Februar 2020.
  5. Dr. Anja Oed | FB 07 - Institut fuer Ethnologie und Afrikastudien. Abgerufen am 20. Februar 2020.
  6. Africa Desk. Africa Desk, abgerufen am 20. Februar 2020.
  7. Jahn-Bibliothek: Eintauchen in die Welt Afrikas. Abgerufen am 20. Februar 2020.
  8. Jahn-Bibliothek für afrikanische Literaturen | Sammlungen. Abgerufen am 20. Februar 2020.
  9. ML Archiv. In: Manfred Loimeier. Abgerufen am 20. Februar 2020.