Joachim Bernhard Susemihl

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Joachim Bernhard Susemihl (* 1788 in Patzig, Schwedisch-Vorpommern; † 20. Mai 1860 in St. Georgsberg, heute Ortsteil von Ratzeburg) war ein deutscher Verwaltungsjurist in dänischen Diensten.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Joachim Bernhard Susemihl stammte aus einer mecklenburgischen Pastorenfamilie und war ein Sohn des Pastors in Patzig und späteren lutherischen Superintendenten von Wien, Johann Joachim Susemihl (1756–1797). Gustav Susemihl war sein jüngerer Bruder.

Er studierte Rechtswissenschaften an der Universität Kiel und trat nach seinem Examen 1811 in den Dienst der dänischen Regierung der Herzogtümer Schleswig-Holstein und Lauenburg. Zunächst Kanzleisekretär beim Holstein-Lauenburgischen Obergericht in Glückstadt, war er 1817 bis 1821 Regierungsassessor bei der Lauenburgischen Regierung in Ratzeburg sowie Sekretär der Landdrostei mit dem Titel Justizrat. 1822 wurde er Amtsschreiber und Zweiter Beamter im Amt Ratzeburg. 1827 stieg er zum Amtmann und Ersten Beamten des Amtes Ratzeburg auf; er bekleidete dieses Amt bis zu seinem Tod 1860. 1847 war er Teilnehmer am Germanistentag in Lübeck.[1] 1850 wurde er Mitglied der Verfassungskommission für das Herzogtum Lauenburg; in der Verfassungsfrage vertrat er im Gegensatz zu seinem Bruder eine konservativ-reaktionäre Haltung.[2]

Er war verheiratet mit Albertine Charlotte Friederike (1793–1833), geb. Boccius, einer Tochter des mecklenburg-strelitzischen Justizbeamten im Fürstentum Ratzeburg David Christian Boccius; seine Enkelin war die Malerin Martha Koepp-Susemihl.

Johann Detloff von Cossel wurde sein Nachfolger als Amtmann.

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schriften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Grundzüge der Politik. Untersuchungen über die wichtigsten bürgerlichen Angelegenheiten nach der Erfahrung. Aus dem Englischen des John Craig übersetzt. 3 Teile. Leipzig 1816
  • Einige Nachricht von der Verfassung des Herzogthums Lauenburg. In: Kieler Blätter 4 (1817), S. 261-306

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Detlev Lorenz Lübker, Hans Schröder: Lexikon der Schleswig-Holstein-Lauenburgischen und Eutinischen Schriftsteller von 1796 bis 1828. 2. Abt. N-Z, Verlag K. Aue, Altona 1830, S. 611 Nr. 1175

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Verhandlungen der Germanisten zu Lübeck am 27., 28. und 30. September 1847., S. 247.
  2. Siehe William Boehart: „Nicht Untertanen,sondern Staatsbürger“. Fragen zum Ablauf der Revolution 1848 im Herzogtum Lauenburg. In: Wolfgang Beutin (Hrg.) Die Deutsche Revolution von 1848/49 und Norddeutschland. Frankfurt am Main etc.: Lang 1999 ISBN 3-631-33247-5 (Bremer Beiträge zur Literatur- und Ideengeschichte 27), S. 219–236, hier S. 235
  3. Gesetz- und Ministerialblatt für die Herzogthümer Holstein und Lauenburg: 1856, S. 12