Johann Gottfried Hermann

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Johann Gottfried Hermann (* 12. Oktober 1707 in Altjeßnitz; † 30. Juli 1791 in Dresden) war ein deutscher lutherischer Theologe und sächsischer Oberhofprediger.

Leben

Johann Gottfried Hermann wurde als Sohn des Predigers Gottfried Hermann geboren, der sich in Wittenberg den akademischen Grad eines Magisters erworben hatte. Von seinem Vater und einigen Privatlehrern vorgebildet, erhielt er 1722 vom Rat in Wittenberg eine Freistelle an der Fürstenschule St. Augustin in Grimma. Während dieser Zeit entwickelte er besondere Anlagen in der Mathematik und in der Dichtkunst.

Der Rektor des Gymnasiums Schumacher, übertrug ihm die Ausarbeitung aller vom Gymnasium erscheinenden Schriften. Durch den Besuch des Grafen von Brünau, konnte er ein Stipendium aus Meißen erhalten. Daraufhin immatrikulierte er sich 1728 an der Universität Leipzig, wo er Aufnahme im Haus des Mathematikprofessors Christian August Hausen fand. Dieser eröffnete ihm durch den Gebrauch seiner Utensilien eine weitere Bildungsmöglichkeit, so dass er selbst bald Mathematik unterrichten konnte.

So konnte er sich 1731 den akademischen Grad eines Magisters erwerben und hielt nun an der philosophischen Fakultät mathematische Vorlesungen. Er trat bald in das Predigerkollegium ein und wurde 1731 zum Diakon in Ranis ernannt. Von dort aus wechselte er 1734 als Diakon nach Pegau und wurde drei Jahre später als Prediger der lutherischen Gemeinde nach Amsterdam empfohlen.

Dort hielt er am 9 und 12. Februar 1738 seine Gast- und Antrittspredigt, kurz darauf wechselte er am 23. Juli als Pfarrer und Superintendent nach Plauen. Daraufhin promovierte er am 6. Juli 1739 an der Universität Wittenberg zum Doktor der Theologie und wurde am 28. Mai 1746 Oberhofprediger und Oberkonsistorialrat in Dresden, damit war er Vorstand aller sächsischen Superintendenten geworden, in welchem Amt er verstarb.

Johann Gottfried Hermann heiratete 1732 in Leipzig Christiane Sophie Schell, eine Tochter des Professors Johann Christian Schell. Aus dieser Ehe sind 6 Kinder bekannt, darunter der Jugendfreund von Johann Wolfgang Goethe und spätere Bürgermeister von Leipzig Christian Gottfried Hermann (1743–1813).

Schriften

  • Historia concertationum de pane azymo et fermeutato in cocea domini. Leipzig 1737.
  • D. inaugur. De summa ecclesiae verae dignitate. Wittenberg 1739.
  • De harmonia et nexu veritatum theologicarum: oratio solennis in templo acad. Publice habita. Leipzig 1739.
  • Von der plötzlichen Ankunft eines seligen Todes, mitten in der Nacht. Leichenpredigt. Plauen 1740
  • Die ernstliche Bemühung Gottes um die wahre Glückseligkeit eines Landes.
  • Landratspredigt über das evangelische am 2ten Sonntage nach Trient. Dresden, Leipzig 1746.
  • Auch in der Homilet. Vorratskammer, Th. 1, 1748.
  • Die allerfüßeste Ruhe der Knechte Gottes, nach vollbrachter Arbeit. Aus Jes. 57, 2.

Literatur

  • J. P. Örtel: Historie aller Pastoren und Superintendenten in Plauen. 1747.
  • Ernst Friedrich Neubauer: Nachricht von lutherischen und reformierten Theologen in und um Teuschland.
  • Horrer: Almanach sächsischer Prediger. 1792.
  • Friedrich Wilhelm Bautz: Herrmann, Johann Gottfried. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 2, Bautz, Hamm 1990, ISBN 3-88309-032-8, Sp. 769.

Weblinks


VorgängerAmtNachfolger
Bernhard Walther MarpergerOberhofprediger in Dresden
17461792
Franz Volkmar Reinhard