Johann Jakob Cella

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 25. Juni 2016 um 12:22 Uhr durch GünniX (Diskussion | Beiträge) (Tippfehler entfernt). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Johann Jakob Cella (* 27. Februar 1756 in Bayreuth; † 30. November 1820 in Ansbach) war ein deutscher Jurist.

Leben

Johann Jacob Cella wuchs als jüngstes von acht Kindern von Mattheo Cella (1718–1789) und Emilia, geborene Hohlweg, im höfischen markgräflichen Milieu von Bayreuth und Erlangen auf. Mattheo Cella, laut Kirchenbuch der Bayreuther Stadtkirche ein gebürtiger Korse, war Kammerdiener und Unterdirektor der französischen Komödie am Hofe der Markgräfin Wilhelmine von Bayreuth und wird im Bayreuther Hofkalender erstmals 1740 als Domestik erwähnt. Nach dem Tod der Markgräfin im Oktober 1758 heiratete der Bayreuther Markgraf Friedrich 1759 Sophie Caroline Marie, eine Schwester Anna Amalias von Weimar.[1] 1763 starb auch Markgraf Friedrich und in den folgenden Jahren zog die Familie wie die zweite Gemahlin des Markgrafen nach Erlangen, wo der Vater die Stelle des Haushofmeisters der von da an sogenannten „Erlanger Markgräfin“ bekam.

In Erlangen besuchte Johann Jacob Cella das Gymnasium und begann sein Jurastudium an der Erlanger Universität, wo er später promovierte. Danach setzte er sein Studium in Göttingen fort. Cella war von 1781 bis 1792 in erster Ehe mit Helene Buff aus Wetzlar, der jüngeren Schwester von Charlotte Buff, die aus Goethes: „Die Leiden des jungen Werthers“ bekannt wurde, verheiratet.

Er hatte acht Kinder aus erster Ehe und sechs Kinder aus dritter Ehe, von denen jedoch mehrere in jungen Jahren starben. Cella machte sich durch zahlreiche juristische und politische Publikationen zu seiner Zeit einen Namen. Auch heute noch finden seine Werke Eingang in Vorlesungen zum Strafrecht, zum Urheberrecht u. a. an deutschen Universitäten. Hervorzuheben sind insbesondere seine „Freymüthigen Aufsätze“ (3 Bände, 1784–1786) und die Monografie „Ueber Verbrechen und Strafe in Unzuchtsfällen“ (1787).

Werdegang

Nach seinem Studium von 1771 bis 1775 in Erlangen und Göttingen arbeitete er fast zwei Jahre in Wetzlar am Reichskammergericht. Danach ließ er sich als Advokat in Bayreuth nieder. 1781 wurde er Kastner oder Amtmann in Herrieden und Burgthann. 1784 erwarb er die Doktorwürde an seiner ersten Universität Erlangen. 1788 bis 1796 war er „fürstl. nassauischer Regierungs- und Kanzleidirektor“ in Weilburg und erhielt 1797 die Stelle eines Kreisdirektors in Schwabach. 1808 ging er als Kreisrat nach Ansbach, 1810 als „Localkommisariats- und Oberadministrations-Rath“ nach Nürnberg, 1817 als bayerischer Regierungsrat wieder nach Ansbach, wo er 1820 starb und beerdigt wurde.

Werke (Auswahl)

  • Freymüthige Aufsätze. 3 Bände. Haueisen, Ansbach 1784–1786 (Digitalisat des ersten Bandes seitens der BSB).
  • Antwort auf eines Ungenannten Gedanken über meine Abhandlung von Strafen unehlicher Schwängerungen besonders von denen dießfalls gebräuchlichen Zwangskopulationen. Haueisen, Anspach 1784 (Digitalisat der UB Regensburg).
  • Von Strafen unehelicher Schwängerungen besonders von denen dißfalls gebräuchlichen Zwangskopulationen. Nach Grundsätzen der Billigkeit und des gesunden Menschenverstandes erwogen. Haueisen, Anspach 1784 (Digitalisat der UB Regensburg).
  • Über Verbrechen und Strafe in Unzuchtsfällen. Hahn, Zweibrücken und Leipzig 1787 (Digitalisat in der Digitalen Bibliothek Mecklenburg-Vorpommern).

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Daten aus den Fürstlichen Hofkalendern von Bayreuth und Erlangen sowie den Bayreuther Kirchenbüchern.