Johannes Boehland

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 29. Dezember 2015 um 01:22 Uhr durch CommonsDelinker (Diskussion | Beiträge) (Olympic_logo_1936.jpg entfernt, auf Commons von Jameslwoodward gelöscht. Grund: Per c:Commons:Deletion requests/File:Olympic logo 1936.jpg). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Johannes Boehland (* 16. April 1903 in Berlin; † 5. September 1964 ebenda) war ein deutscher Maler und Grafiker.

Leben

Aufgewachsen als Sohn des Malers Richard Boehland (1868–1935) und der Malerin Flora Gaillard begann er seine künstlerische Ausbildung von 1920 bis 1926 an der Unterrichtsanstalt am Staatlichen Kunstgewerbe-Museum Berlin, unter den Professoren Hadank und B. E. Scherz, und an den Vereinigten Staatsschulen für Freie und Angewandte Kunst unter E. R. Weiß in Berlin.[1] An den Vereinigten Staatsschulen für Freie und Angewandte Kunst war er für längere Zeit als Meisterschüler seines Lehrers tätig. Nach seiner Ausbildung arbeitete er ab 1926 als Graphiker an der Staatlichen Porzellanmanufaktur Berlin. Jedoch fand er seine Begeisterung in der Lehre und fing schon in jungen Jahren an als Lehrer tätig zu werden. Ab 1929 unterrichtete er an der städtischen Kunstgewerbe- und Handwerkerschule Berlin-Charlottenburg. Weitere Lehrtätigkeiten übte er 1931 an der Meisterschule für Graphik und Buchgewerbe Berlin, 1945 an der Hochschule für bildende Künste Berlin, 1951 als Leiter der Abteilung Graphik an der Werkkunstschule Wiesbaden und 1954 an der Meisterschule für Graphik und Buchgewerbe Berlin aus. Am 5. September 1964 starb Johannes Boehland in Berlin.[2]

In der Zeit des Nationalsozialismus hatte Boehland kein Berufsverbot. Er war 1940 mit zwei Werken auf der Großen Deutschen Kunstausstellung im Haus der Kunst vertreten.[3] Eine Auswertung der Kunstausstellungen deutscher Gegenwartskunst zwischen 1933 und 1945, für die ein Katalog mit den beteiligten Künstlern erhalten ist, zeigt, dass Boehland zwischen 1937 und 1943 neben der GDK an weiteren 5 Ausstellungen beteiligt war.[3] Darüber hinaus zeigte im Juni 1942 der Mainfränkische Kunstverein in Würzburg ihn und Hans Haffenrichter unter dem Titel Aquarelle und Zeichnungen von Haffenrichter und Joh. Boehland.[3]

Werke (Auswahl)

Arbeiten:[2]

  • Entwurf der Olympiaglocke von 1936,
  • Entwurf des Porzellan-Wandbildes für den U-Bahnhof Alexanderplatz in Berlin,
  • Beschriftung an vier Pylonen der Berliner Universität für die Gefallenen,
  • Fries im großen Konzertsaal des Kurhauses Wiesbaden,
  • Wandmalereien im Foyer des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden und im Mozartsaal der Helene-Lange-Schule, Wiesbaden,
  • Fresken in den Restaurationsräumen des Frankfurter Hauptbahnhofes,
  • Kartographische Darstellung Deutschlands als Wandmosaik für das Direktionsgebäude der Allianz-Versicherung in Köln,
  • Entwurf für die „Chronik“ des Nationaltheaters in Mannheim (mit 1500 in Stahl geschmiedeten Buchstaben),
  • Entwürfe von Glasfenstern für das Treppenhaus im Ernst-Reuter-Haus, Berlin-Charlottenburg und für den Chor der St.-Martins-Kirche in Kassel,
  • 1951 Pinselschrift „Balzac“ (vorgelegt im Handschnitt).[4]
Ausstellungen[2]
  • 1951: Werkkunstschule Wiesbaden,
  • 1959: Galerie Gerd Rosen, Berlin,
  • 1961: Galerie Manfred Stracke, Düsseldorf,
  • 1963: Gutenberg-Museum, Mainz,
  • 1963: Galerie Gertrud von Kalkstein, Berlin,
  • 1964: Akademie für Grafik Druck und Werbung Berlin,
  • 1964: Städtisches Museum Wiesbaden, Gemäldegalerie,
  • 1965: Gedenkausstellung der Stadt Wiesbaden.

Literatur

  • E. Purpus: Boehland, Johannes. In: Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker (AKL). Band 12, Saur, München u. a. 1995, ISBN 3-598-22752-3, S. 127.
  • Boehland, Johannes. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts. Band 1: A–D. E. A. Seemann, Leipzig 1953 (archive.org – Leseprobe).
  • Boehland, Johannes. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts. Band 5: V–Z. Nachträge: A–G. E. A. Seemann, Leipzig 1961 (archive.org – Leseprobe).
  • Eberhard Hölscher: Der Graphiker Johannes Boehland. (= Philobiblon. Jg. 7, 1934, H. 6, Beilage). Graphische Fachschule, Berlin 1933, OCLC 602140665.
  • Fritz Hellwag: Johannes Boehland. Eine Monographie. (= Monographien künstlerischer Schrift. 4. Band). Heintze & Blanckertz, Berlin um 1938, OCLC 38684696.
  • Heinz Bartkowiak: Johannes Boehland. Eine Würdigung des Schriftschreibers und Graphikers. (= Berliner Bibliophilen-Abend. Jahresgabe 1970/71). Selbstverlag, Berlin 1971, OCLC 246001020.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Heinz Bartkowiak: Johannes Boehland. Eine Würdigung des Schriftschreibers und Graphikers. Berlin 1971, S. 7.
  2. a b c Heinz Bartkowiak: Johannes Boehland. Eine Würdigung des Schriftschreibers und Graphikers. Berlin 1971, S. 37.
  3. a b c Martin Papenbrock, Anette Sohn: Ausstellungen deutscher Gegenwartskunst in der NS-Zeit : eine kommentierte Bibliographie. Weimar : VDG, Verl. und Datenbank für Geisteswissenschaften 2000, S. 396. Würzburg S. 377
  4. D. Stempel – 1951 auf typografie.info