Johannes Kühl (Künstler)

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Johannes Kühl (* 28. Juni 1922 in Dresden; † 21. September 1994 in Bautzen[1]) war ein deutscher Maler, Grafiker und Galerist.

Leben und Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kühl war der Sohn des Dresdner Galeristen Heinrich Kühl (1886–1965). 1938 besuchte er die Kunstschule Richter in Dresden. Als 16-Jähriger ging er 1938 an die Akademie der Bildenden Künste Dresden wo er bis 1943 Malerei und Grafik studierte. 1940 wurde er Meisterschüler bei Rudolf Schramm-Zittau. Nach Studienabschluss arbeitete Kühl in Dresden als freischaffender Künstler. 1942 erhielt er den Ehrenpreis der Stadt Dresden. Ab 1944 war er Soldat und als Kriegsgefangener 1945 bis 1946 im Rheinwiesenlager in Rheinberg und in Chartres. Er wurde nach Hannover entlassen und ging noch 1946 zurück nach Dresden. Dort begann er wieder als freischaffender Künstler. Zugleich unterstützte er seinen Vater bei der Leitung der Galerie Kunstausstellung Kühl. 1947 begann er sich mit gegenstandsloser Malerei zu beschäftigen, schuf aber weiter eine bedeutende Anzahl realistischer Bilder, vor allem von dem zerstörten und im Wiederaufbau begriffenen Dresden. Kühl schloss sich der Künstlergruppe „Das Ufer“ an und wurde Mitglied des Verbands Bildender Künstler (VBK), in dem er aktiv an Organisation und Aufbau vieler Ausstellungen mitwirkte. Bis 1960 leitete Kühl dessen Sektion Maler und Grafiker des Bezirkes Dresden. 1950 bis 1960 war Kühl Gastmitglied des VBK Berlin, ab 1953 als Gründungsmitglied stellvertretender Vorsitzender, Mitglied der Jury und Leiter der Geschäftsführung der Genossenschaft Bildender Künstler Dresden mit der wichtigen Galerie „Kunst der Zeit“. Nach dem Ableben seines Vaters übernahm Kühl 1965 die Geschäftsführung der Kunstausstellung Kühl. Damit gab er sein eigenes künstlerisches Schaffen weitgehend auf. Kühl war Stellvertretender Vorsitzender des Vorstands des Verbandes der Kunst- und Antiquitätenhändler der DDR e.V. und von 1990 bis 1992 Erster Vorsitzender des Neuen Sächsischen Kunstvereins. Als Galerist erwarb er sich „Respekt bei Künstlern, Kollegen und in der Öffentlichkeit.“[2]

Kühl war ab 1948 mit der Malerin Irmingard Grünwald (1912–1986) und ab 1958 mit der Malerin Anneliese Schneider (1923–2009) verheiratet. Ihre Tochter Sophia-Therese Schmidt-Kühl wurde 1961 geboren. Sie leitete seit Kühls Ableben die Galerie.

Werke (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Meine Mutter (Tafelbild, Öl; 1943)[3]
  • Wiederaufbau des Dresdner Zwingers (Zeichnung, 1951/1952; im Bestand des Dresdener Kupferstichkabinetts)[4]
  • Hofkirche und Schloss Dresden im Wiederaufbau (Bleistiftzeichnung; 1950; aus einem Zyklus von 12 Zeichnungen von den zerstörten großen Baudenkmälern in Dresden; im Bestand des Stadtmuseums Dresden)[5]
  • Enttrümmerung Dresdens Landhausstraße – Neumarkt (Tafelbild, Öl; 1951; im Bestand des Stadtmuseums Dresden)[6]
  • Zirzensisch, gaukelnd über der Manege (Tafelbild, Gouache; 1955)[7]
  • Schwirrendes (Pinselzeichnung; 1956; im Bestand des Lindenau-Museums, Altenburg/Thüringen)[8]

Einzelausstellungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Weltkunst. 64. Jahrgang. Kunst und Technik, 1994, S. 3213 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  2. Hans Peter Thurn: Der Kunsthändler. Wandlung eines Berufs. Hirmer-Verlag, München, 1994, S. 222
  3. Meine Mutter, Bildindex der Kunst & Architektur
  4. Dresden, Wiederaufbau des Dresdner Zwingers, auf deutschefotothek.de
  5. Hofkirche und Schloß Dresden im Wiederaufbau, Bildindex der Kunst & Architektur
  6. Enttrümmerung, Landhausstraße – Neumarkt, auf deutschefotothek.de
  7. Zirzensisch, gaukelnd über der Manege, auf deutschefotothek.de
  8. Schwirrendes, Bildindex der Kunst & Architektur