Johannes Läpple

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Johannes Läpple (* 7. Januar 1815 in Flacht (Oberamt Leonberg); † 1. Mai 1860 in Heilbronn; auch Johann Läpple[1]) war ein deutscher Künstler. Er war als Zeichenlehrer in Heilbronn tätig und schuf die Vorlagen für zahlreiche Lithographien.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Johann Läpple wurde am 7. Januar 1815 in Flacht als Sohn eines Bäckermeisters geboren. Er besuchte bis zur Konfirmation die Elementarschule. Danach arbeitete er beim Tübinger Verlag der Buchhandlung Zu-Guttenberg des Esslinger Oberjustizrats Dr. Karl Ludwig Wilhelm Hofacker (1794–1866). Dort wurde er in Latein, Griechisch und Französisch unterrichtet. Als Hofacker nach Stuttgart wegzog, um dort literarisch zu arbeiten, war Läpple als dessen Sekretär tätig. Hofacker entdeckte bei Läpple dessen Kunsttalent und ermöglichte ihm für zwei Jahre Kunst- und Gewerbeschule die zu besuchen. Läpple arbeitete für Lithographen, indem er Musterzeichnungen für die Teppichfabrikanten Rapp und Landauer schuf.

Mit 21 Jahren arbeitete er als Industriezeichner für das Fürstlich Fürstenberg'sche Oberhüttenamt in Bachzimmern. Später war er als Industriezeichner bei den Gebrüdern Stumm für die ausgedehnten Neunkircher Eisenwerke tätig. Dort ordnete er das Dekorationswesen und erteilte den mittellosen Arbeiterkindern Unterricht im Zeichnen und Modellieren. Ferdinand von Steinbeis war sowohl in Bachzimmern als auch in Neunkirchen Läpples Vorgesetzter und väterlicher Freund, der dem Lehrer seiner Kinder ein Stipendium des Fürsten von Fürstenberg für ein zweijähriges Studium in München verschaffte.

Danach arbeitete Läpple für den Verlag der Fr. Mangold‘schen Buchhandlung in Blaubeuren und schuf Illustrationen für verschiedene Verlagswerke.

Am 4. Juni 1846 wurde ihm die Stelle eines Lehrers an der neugegründeten Zeichen- und Modellierschule Heilbronn übertragen, die er im Oktober 1846 antrat. Mittels eines Dekrets vom 3. Juli 1847 erhielt er die Stelle eines Zeichenlehrers am Heilbronner Gymnasium und der Realanstalt. Am 27. März 1860 erhielt Läpple für sein verdienstvolles Wirken von König Wilhelm I. den Titel und Rang eines Professors.

Nach langen und schweren Leiden verstarb Läpple am Nachmittag des 1. Mai 1860.

Der Orgelbauer Paul Erich Läpple, wohnhaft an der Reumontstraße 50 in Paderborn, war der Sohn des Studienrats Paul Läpple und Enkel des Professors und Zeichenlehrers Johann Läpple.

Bilder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Sch.: Den 3. Mai. Nach langen und schweren Leiden verschied vorgestern Nachmittag Zeichnungslehrer Professor Läpple. In: Heilbronner Tagblatt [Hiesiges]. Nr. 105, 4. Mai 1860.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Johannes Läpple – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Lebensdaten nach Eintrag zu Johann Läpple in der Personendatenbank der Landesbibliographie Baden-Württemberg