John Joubert (Serienmörder)

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John Joseph Joubert (* 2. Juli 1963 in Lawrence, Massachusetts; † 17. Juli 1996 in Lincoln, Nebraska) war ein US-amerikanischer Serienmörder.

Leben

Aus zerrütteten Verhältnissen stammend, litt er, wie die Psychiater später herausfanden, an einer Zwangsstörung, an einer schizoiden Persönlichkeitsstörung und hatte sadistische Neigungen. Seine Eltern ließen sich, als er 6 Jahre alt war, scheiden. Er zog mit seiner Mutter nach Portland (Maine). Den Vater durfte er nicht sehen. Von seiner Mutter wurde er Demütigungen ausgesetzt und misshandelt. Er hatte schon früh Gewaltfantasien. Seine sadistischen Neigungen entdeckte er mit 13 Jahren, als er ein Mädchen mit einem Bleistift stach und ihn ihr Geschrei sexuell erregte. Als er älter wurde, begann er jüngere Mitschüler zu misshandeln. Er wurde Soldat und diente als Radartechniker auf der Offutt Air Force Base in Bellevue, Nebraska.

Morde und Vorgehen

Er ermordete zwischen August 1982 und Dezember 1983 drei Kinder. Am 22. August 1982 wurde in Portland, Maine, der 11-jährige Richard „Ricky“ Stetson als vermisst gemeldet. Tags darauf fand man seine Leiche. Für diesen Mord wurde anfangs ein Unschuldiger verhaftet, zu dem aber die Bissabdrücke nicht passten. Am 18. September 1983 verschwand der 13-jährige Danny Joe Eberle, ein Zeitungsjunge, in Bellevue, Nebraska. Drei Tage später wurde die Leiche gefunden.

Schon früh wurde der Profiler Robert Ressler in die Ermittlungen einbezogen, der diesen Fall dann auch in der Dokumentationsreihe Serial Killer ausgiebig erörterte. Etwa drei Monate später, am 2. Dezember, verschwand der 12-jährige Christopher Walden, auch ein Zeitungsjunge, in den frühen Morgenstunden, in Papillion, Nebraska. Seine Leiche wurde drei Tage später entdeckt. Beim Auffinden wies er tiefe Schnittwunden am Hals und am Brustkorb auf. Allen Taten waren darin gleich, dass sich keine sexuellen Handlungen an den Opfern nachweisen ließen, jedoch sexuell motiviert waren. Im Jahr 1984 wurde Joubert verhaftet und gestand die Morde. Später stellte sich heraus, dass Resslers Vorhersagen in Bezug auf Alter, sexuelle Ausrichtung, Gewohnheiten, sowie das persönliche und berufliche Umfeld – hier war es ein spezielles Seil  – stimmten.[1]

Verurteilung

Dass bei Begehung der Taten eine Psychose bestanden hätte, wurde nicht festgestellt. Für den Mord in Portland wurde Joubert zu lebenslanger Haft verurteilt, da der Bundesstaat Maine keine Todesstrafe verhängt. Für die Morde an den Zeitungsjungen bekam er die Todesstrafe. Im Jahr 1995 reichten Jouberts Anwälte eine sogenannte Habeas Corpus beim Bundesgericht ein, um feststellen zu lassen, dass die Todesstrafe grausam und in Anbetracht seiner schwierigen Kindheit verfassungsmäßig fragwürdig sei. Auf Grund des nachgewiesenen Sadismus wurde dem aber nicht entsprochen. Joubert wurde am 17. Juli 1996 in Nebraska auf dem elektrischen Stuhl hingerichtet.

Einzelnachweise

  1. Robert K. Ressler, Tom Shachtman: Whoever Fights Monsters: My Twenty Years Hunting Serial Killers for the FBI, St. Martin's Press, New York 1992. Kapitel 5, Death of a Newsboy, S. 93–112.