Joy Williams (Schriftstellerin, 1944)

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Joy Williams (geb. 11. Februar 1944 in Chelmsford, Massachusetts) ist eine US-amerikanische Schriftstellerin.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Joy Williams wuchs in einem religiösen Umfeld auf, ihr Vater war Prediger.[1] Diese prägende Erfahrung spiegelt sich auch in ihren literarischen Werken wider.[1] Nach ihrer Kindheit und Jugend in Neuengland zog Williams nach Florida, um dort ein neues Leben zu beginnen und sich von ihrem Vater abzugrenzen.[1] Sie heiratete und lebte zeitweise zusammen mit ihrem Ehemann in einem Wohnwagen in den Wäldern des St. Marks River in Florida, wo sie auch ein Kind zur Welt brachte.[1]

Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Williams Werke umfassen Romane, Kurzgeschichten und Essays.[2] Sie begann ihre Karriere mit dem Roman State of Grace (1973), der für den National Book Award nominiert war.[2] Dieser und ihre weiteren Werke zeichnen sich durch eine Auseinandersetzung mit Themen wie Menschlichkeit, Umwelt und Spiritualität aus.[3] Ihr Schreibstil ist oft als minimalistisch beschrieben worden, obwohl sie sich stilistisch nicht strikt auf diese Bewegung beschränkt.[3] Williams verbindet psychologische Einblicke mit ökologischen und spirituellen Fragen.[3] Über die Jahre erhielt sie zahlreiche Auszeichnungen und Anerkennungen für ihr Schaffen, darunter mehrere Ehrendoktortitel.[2] 2018 wurde sie in die American Academy of Arts and Sciences gewählt.[4] Ihre Bücher und Geschichten sind von einem charakteristischen Ton geprägt, der das Alltägliche mit einer symbolischen Ebene verwebt, wodurch sie eine treue Leserschaft und kritische Anerkennung gewonnen hat.[3]

Williams’ Debütroman In der Gnade, der erst 2024 auf Deutsch erschien, ist stark autobiografisch geprägt und erzählt die Geschichte von Kate, die versucht, ihrer durch religiösen Eifer und emotionale Manipulation geprägten Vergangenheit zu entkommen.[5] Der Roman, der in einer kargen und kalten Umgebung auf einer Atlantikinsel beginnt und sich nach Florida verlagert, zeichnet sich durch eine atmosphärische Beschreibung und komplexe Darstellung zwischenmenschlicher Beziehungen aus.[5] Der Erzählstil ist von abrupten Tonlagenwechseln und einer tiefen psychologischen Durchdringung geprägt.[5]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d Sandra Kegel: Fieberträume in Florida. In: FAZ.net. 11. Februar 2024, abgerufen am 13. April 2024.
  2. a b c Wieland Freund: Joy Williams: „Ich würde vorschlagen, wir geben einfach alles zu“. In: welt.de. 19. März 2024, abgerufen am 13. April 2024.
  3. a b c d Neugebauer, S. (2023). ‘Storied Matter’ & the Human Response In: Joy Williams’s The Changeling and Samantha Hunt’s The Seas. Critique: Studies in Contemporary Fiction, 1–14. https://doi.org/10.1080/00111619.2023.2195997
  4. Book of Members 1780–present, Chapter W. (PDF; 1,1 kB) In: amacad.org. American Academy of Arts and Sciences, abgerufen am 14. April 2024 (englisch).
  5. a b c Beate Meierfrankenfeld: Nach 51 Jahren auf Deutsch: "In der Gnade" von Joy Williams. In: br.de. 21. Februar 2024, abgerufen am 13. April 2024.