Julia Angwin

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Julia Angwin

Julia Angwin ist eine US-amerikanische Investigativ-Journalistin sowie Mitbegründerin und Chefredakteurin der non-profit Nichtregierungsorganisation The Markup mit Fokus auf Datenjournalismus. Sie war bis April 2018 leitende Reporterin bei ProPublica.[1] und zuvor, von 2000 bis 2013, Reporterin im New Yorker Büro des Wall Street Journal.[2]

Leben und Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Angwin absolvierte ein Bachelor-Studium der Mathematik an der University of Chicago und ein Master-Studium an der Graduate School of Business der Columbia University.[2]

Von 2000 bis 2013 arbeitete sie für das New Yorker Büro des Wall Street Journal. In dieser Zeit leitete sie ein Team von investigativen Journalisten, die mit ihrer Arbeit als Finalist für den Pulitzer-Preis in der Kategorie „Explanatory Reporting“ 2011 nominiert wurden. 2010 gewann sie mit dem Team den Gerald Loeb Award 2010.[2] Dort arbeitete sie an der Reihe „What They Know“, in der enthüllt wurde, wie die Privatsphäre ausgehöhlt wird, während den meisten Menschen dies völlig bewusst ist.[3]

Nach 2013 wechselte sie als Senior Reporter zu ProPublica und blieb dort bis zum April 2018.[4]

Die Arbeit des von Angwin geleiteten Teams, das den Einfluss von Algorithmen auf das Leben der Menschen untersucht, wurde als „der Angst einflößendste Wachhund der großen Tech-Unternehmen“ bezeichnet.[5] So war Angwin beispielsweise Hauptautorin eines Artikels, in dem aufgezeigt wurde, dass durch Machine Learning in der Bewertung, welche Menschen vermutlich kriminell werden, Diskriminierung aufgrund der Hautfarbe stattfindet.[6] Durch diese Untersuchung wurden Werbeanzeigen entdeckt, die gegen die Antidiskriminierungsrichtlinien auf Plattformen wie Facebook verstießen, indem sie zum Beispiel ermöglichten, Anzeigen nur Menschen bestimmter Hautfarben anzuzeigen. Die Untersuchungen regten eine Diskussion an, inwieweit solche Plattformen für die auf ihnen veröffentlichten Inhalte verantwortlich sind.[7][8]

Im April 2018 verließ sie die Redaktion und gründete mit ihrem Kollegen Jeff Larson die Organisation The Markup.[9] Unterstützung dabei erhielten sie von Sue Gardner, Craig Newmark, der Canadian Broadcasting Corporation und mehreren Mitarbeitern von ProPublica.[10]

Bücher[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Neben ihren Artikeln und Artikelreihen in verschiedenen Zeitungen und Zeitschriften verfasste sie Sachbücher.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Julia Angwin (Profil). In: ProPublica. Abgerufen am 9. November 2018 (englisch).
  2. a b c Julia Angwin: About. 2018, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 2. November 2018; abgerufen am 8. November 2018 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/juliaangwin.com
  3. Online privacy: Watching the watchers. In: The Economist. 1. März 2014, abgerufen am 9. November 2018 (englisch).
  4. Julia Angwin — ProPublica. Abgerufen am 18. Oktober 2018 (englisch).
  5. Katharine Schwab: How ProPublica Became Big Tech’s Scariest Watchdog. In: FastCompany. 16. Februar 2018, abgerufen am 9. November 2018 (englisch).
  6. Julia Angwin, Jeff Larson, Lauren Kirchner, Surya Mattu: Machine Bias. In: ProPublica. 23. Mai 2016, abgerufen am 9. November 2018 (englisch).
  7. Julia Angwin, Alexander Hefner: Confronting Algorithms of Bigotry. In: The Open Mind. 23. Juni 2018, abgerufen am 9. November 2018 (englisch).
  8. Dirk Peitz: „Wir müssen die Tech-Konzerne haftbar machen“. In: Die Zeit. 29. September 2018, abgerufen am 9. November 2018.
  9. Former ProPublica journalists are launching a newsroom to cover the impact of technology on society. In: Nieman Lab. (niemanlab.org [abgerufen am 18. Oktober 2018]).
  10. Nellie Bowles: News Site to Investigate Big Tech, Helped by Craigslist Founder. In: The New York Times. 23. September 2018, abgerufen am 9. November 2018 (englisch).