Jungermanniopsida

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Jungermanniopsida

Plagiochila aspleniodes, ein beblätterter Vertreter der Jungermanniopsida

Systematik
ohne Rang: Charophyta
ohne Rang: Phragmoplastophyta
ohne Rang: Streptophyta
Reich: Pflanzen (Plantae)
Abteilung: Lebermoose (Marchantiophyta)
Klasse: Jungermanniopsida
Wissenschaftlicher Name
Jungermanniopsida
Stotler & Crand.-Stot.

Die Jungermanniopsida sind eine Klasse der Lebermoose. Die Jungermanniopsida werden in vier Unterklassen eingeteilt, jene der Jungermanniidae enthält beblätterte Vertreter (folios), die der anderen Unterklassen besitzen einen einfachen Thallus. Die Klasse ist mit über 4500 Arten ausgesprochen umfangreich.

Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Jungermanniales sind in Stämmchen und Blättchen gegliedert. Die Blättchen ohne Mittelrippe sitzen seitlich in ursprünglich drei Reihen. Bei manchen Arten fällt die dritte Reihe an der Unterseite weg. Dagegen sind die Arten der Metzgeriales „thallos“ gebaut. Ihr Thallus ist aber einfacher gebaut als bei den Marchantiopsida. Er besitzt weder Luftkammern noch Atemporen und ist nur wenige Zellschichten dick. Ein zentraler Streifen ist meist dicker als der Rand, bei manchen Arten, etwa bei der Gattung Metzgeria ist eine scharf abgegrenzte Mittelrippe vorhanden. Am Rand ist der Thallus bei manchen Arten gelappt, was dann den Eindruck macht, als wären zwei Reihen von Blättchen vorhanden. Der Thallus wird aus zweischneidigen Scheitelzellen gebildet, die beblätterten Formen aus dreischneidigen Scheitelzellen.

In fast allen Geweben der Jungermanniopsida finden sich Ölkörper aus Terpenen, die ihnen einen typischen Duft verleihen.

Die Gametangien stehen einzeln und sind nicht in Gametangienständen zusammengefasst.

Der Sporophyt besteht aus einer Sporenkapsel, die von einem langen Stiel (Seta) emporgehoben wird. Die Sporenkapsel öffnet sich längs in 4 Klappen.

Namen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die namensgebende Gattung, Jungermannia, wurde von Carl von Linné nach Ludwig Jungermann (1572–1653) benannt. Aufgrund der unterschiedlichen Schreibweisen von Jungermans Namen, mit einem bzw. zwei n, wurde von manchen Systematikern auch die Schreibweise Jungermania verwendet. Maßgeblich ist jedoch die Schreibung Linnés.[1]

Systematik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Jungermanniopsida werden wie folgt untergliedert.[2] Dabei sind Taxa bis zur Familienebene vollständig gelistet, Gattungen und Arten nur exemplarisch:

Belege[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Jan-Peter Frahm: Biologie der Moose. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg/ Berlin 2001, ISBN 3-8274-0164-X.
  • Jan-Peter Frahm, Wolfgang Frey, J. Döring: Moosflora. 4., neu bearbeitete und erweiterte Auflage. Ulmer, Stuttgart 2004, ISBN 3-8001-2772-5. (UTB für Wissenschaft, Band 1250, ISBN 3-8252-1250-5)

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Jan-Peter Frahm: Biologie der Moose. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg/ Berlin 2001, ISBN 3-8274-0164-X, S. 42.
  2. Wolfgang Frey, Eberhard Fischer, Michael Stech: Bryophytes and seedless Vascular Plants. In: Wolfgang Frey (Hrsg.): Syllabus of Plant Families - A. Engler's Syllabus der Pflanzenfamilien. 13. Auflage. Band 3. Borntraeger, Berlin / Stuttgart 2009, ISBN 978-3-443-01063-8, S. 43–115.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Jungermanniopsida – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien