Jutta Müller (Eiskunstläuferin)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 13. April 2016 um 22:44 Uhr durch Dietrich (Diskussion | Beiträge) (Link). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Jutta Müller (1982)

Jutta Müller, geb. Lötzsch, (* 13. Dezember 1928 in Chemnitz) ist eine deutsche Eiskunstlauftrainerin und früher auch Eiskunstläuferin. Ihre Schützlinge gewannen insgesamt drei olympische Goldmedaillen, zehn Welt-, 18 Europa- und 42 DDR-Meistertitel.

Simone Lang, Katarina Witt, Constanze Gensel und Jutta Müller (von links) in Karl-Marx-Stadt, 25. Dezember 1984

Ihre Eltern waren Marie Lötzsch geb. Prusky und Emil Lötzsch, 1930 Sachsen-Meister im Ringen. Jutta Müller hat eine Tochter, Gabriele Seyfert, aus erster Ehe mit Wolfgang Seyfert. In zweiter Ehe war sie bis zu dessen Tod mit Bringfried Müller, einem ehemaligen DDR-Fußball-Nationalspieler, verheiratet.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Jutta Müller zunächst Lehrerin für Deutsch, Musik, Rechnen und Sport, 1946 trat sie in die SED ein. In ihrer aktiven Zeit wurde sie von Charlotte Giebelmann betreut. 1949 wurde sie DDR-Meisterin im Paarlauf mit Irene Salzmann (infolge des Krieges gab es keine männlichen Partner). Im Einzellauf musste sie sich bei den DDR-Meisterschaften meist Inge Wischnewski geschlagen geben. Unter dem Namen Jutta Seyfert erreichte sie im Jahr 1953 den dritten Platz; im selben Jahr wurde sie DDR-Vizemeisterin im Rollkunstlauf.

Jutta Müller studierte später an der DHfK Leipzig. Seit 1955 Eiskunstlauftrainerin beim SC Wismut Karl-Marx-Stadt, wurde sie in den folgenden Jahrzehnten eine der erfolgreichsten ihres Metiers der Welt. Sie führte zuerst ihre Tochter Gabriele Seyfert 1969 und 1970 zu zwei Weltmeistertiteln. Danach trainierte sie Günter Zöller, Jan Hoffmann, Sonja Morgenstern, Marion Weber, Anett Pötzsch, Constanze Gensel, Katarina Witt, Simone Lang, Evelyn Großmann und Ronny Winkler.

Für ihre Verdienste um den Eiskunstlauf wurde sie 2004 in die Eiskunstlauf Hall of Fame aufgenommen. Am 12. Dezember 2008 wurde ihr das Ehrenbürgerrecht der Stadt Chemnitz verliehen. Zuvor war eine Klage gegen die Verleihung gescheitert. Ein in Wien lebender ehemaliger Chemnitzer klagte wegen der DDR-Vergangenheit gegen die Verleihung. Die Klage wurde aber am 11. Dezember 2008 vom Verwaltungsgericht Chemnitz als unbegründet zurückgewiesen.[1]

In der DDR erhielt Jutta Müller zahlreiche Auszeichnungen. So wurde sie 1980 mit dem Vaterländischen Verdienstorden in Gold[2] und 1988 mit dem Karl-Marx-Orden[3] ausgezeichnet. 1984 erhielt sie den Ehrentitel Held der Arbeit.[4]

Literatur

Jutta Müller (2009)

Weblinks

Commons: Jutta Müller – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Jutta Müller Ehrenbürgerin von Chemnitz. Mitteldeutscher Rundfunk, abgerufen Format invalid.
  2. Neues Deutschland, 22. April 1980, S. 2
  3. Neues Deutschland, 26. April 1988, S. 4
  4. Neues Deutschland, 27. April 1984, S. 3