Jüdischer Friedhof (Bonn-Castell)
Der Jüdische Friedhof Bonn ist ein jüdischer Friedhof in Bonn-Castell, einem Ortsteil von Bonn (Nordrhein-Westfalen). Der Friedhof dient heute noch als Begräbnisstätte. Er steht als Baudenkmal unter Denkmalschutz.[1]
Lage
Der Friedhof liegt am Augustusring und an der Römerstraße, wo sich der Eingang befindet.
Geschichte
Am 2. Juni 1872 erwarb die jüdische Gemeinde Bonn das Grundstück an der Ringstraße, heute Augustusring. Die erste Bestattung erfolgte am 4. April 1873 für das Kleinkind Hermann Heymann. Die Begräbnisplätze sind in drei Reihen angelegt und gleich nach dem Eingang befindet sich rechts die 1901 errichtete Zeremonienhalle im klassizistischen Stil. Sie wurde vom Bonner Stadtbaurat von Noël entworfen. Bereits 1899 wurde aus Feldbrandziegeln eine Leichenhalle am Ende des Friedhofsgrundstücks errichtet.
Gegenüber dem Eingang befindet sich ein Kriegerdenkmal für die im Ersten Weltkrieg gefallenen jüdischen Soldaten. Links davon steht ein Mahnmal, das an die während der Zeit des Nationalsozialismus ermordeten jüdischen Bürger von Bonn erinnert.
Gräber bekannter Persönlichkeiten
- Ludwig Philippson (1811−1889), Schriftsteller und Rabbiner
- Jacob Bernays (1824−1881), klassischer Philologie
- Isaak Rülf (1831−1902), Rabbiner
- Falk Cohn (gest. 1901), Rabbiner in Bonn
- Max Herschel (1840−1921), Schriftsteller[2]
- Alfred Philippson (1864−1953), Geograph
Literatur
- Elfi Pracht: Jüdisches Kulturerbe in Nordrhein – Westfalen. Teil I. Regierungsbezirk Köln. Köln 1997, S. 479 (Beiträge zu den Bau- und Kunstdenkmälern im Rheinland, Bd. 34.1), ISBN 3-7616-1322-9
Weblinks
- Jüdischer Friedhof Bonn-Castell beim Zentralarchiv zur Erforschung der Geschichte der Juden in Deutschland
- Beschreibung bei Bonn-Castell
Einzelnachweise
- ↑ Denkmalliste der Stadt Bonn (Stand: 15. Januar 2021), S. 49, Nummer A 1883
- ↑ Leah Rauhut-Brungs und Gabriele Wasser: Max Herschel. Jüdisches Leben im Rheinland. Lempertz, Bonn 2005, ISBN 3-933070-75-9
Koordinaten: 50° 44′ 51″ N, 7° 5′ 56″ O