Körnige Maulbeerschnecke

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Körnige Maulbeerschnecke

Gehäuse von Tenguella granulata

Systematik
Unterordnung: Hypsogastropoda
Teilordnung: Neuschnecken (Neogastropoda)
Überfamilie: Muricoidea
Familie: Stachelschnecken (Muricidae)
Gattung: Tenguella
Art: Körnige Maulbeerschnecke
Wissenschaftlicher Name
Morula granulata
Duclos, 1832

Die Körnige Maulbeerschnecke oder Schwarze Maulbeerschnecke (Tenguella granulata, alternativ Morula granulata) ist eine Schnecke aus der Familie der Stachelschnecken, die im Indopazifik verbreitet ist und sich von Schnecken und Muscheln ernährt.

Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das kegelförmige, längliche und kompakte Gehäuse der Körnigen Maulbeerschnecke, das bei ausgewachsenen Schnecken eine Länge von etwa 1,8 bis 3 cm erreicht, weist keinerlei Varicen auf. Es ist mit spiralig verlaufenden Reihen stumpfer Knoten und dazwischen verlaufenden Schnüren skulpturiert. Der Körperumgang weist 6 Reihen von Knötchen auf. Die äußere Lippe der Gehäusemündung ist mit 4 bis 5 Zähnchen besetzt. Die Grundfarbe des Gehäuses ist weiß, die Knoten darauf dunkelbraun bis schwarz, das Innere der Gehäusemündung schwärzlich, die Spindel und die innere Lippe weiß.

Verbreitung und Lebensraum[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Körnige Maulbeerschnecke ist im Indopazifik von der ostafrikanischen und der südafrikanischen Küste KwaZulu-Natals, Mosambiks, Tansanias und Kenias über Aldabra, Chagos, Madagaskar und die Maskarenen ostwärts bis nach Australien (Northern Territory, Queensland, Western Australia) verbreitet, wo sie auf felsigen Untergründen in der Gezeitenzone zu finden ist.

Ernährung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Körnige Maulbeerschnecke frisst vor allem Muscheln und pflanzenfressende Schnecken, in deren Schale sie – ähnlich anderen Stachelschnecken – mithilfe ihrer Radula Löcher bohrt. Zu ihren Beutetieren gehören Schnecken der Gattungen Cerithium, Rissoina, Heliacus und Bittium sowie Muscheln der Gattung Hormomya.[1]

Fressfeinde und Schutz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die kompakte Gehäuseform mit dichten Umgängen und einer starken Skulpturierung sowie die enge Gehäusemündung mit ihrer gezähnten äußeren Lippe bieten Schutz gegen Fressfeinde wie Fische und Krebse, die Molluskenschalen knacken.[2] Trotzdem wird sie unter anderem von Raubschnecken wie dem mit Giftzähnen bewaffneten Nussatellakegel (Conus nussatella) erbeutet.[3]

Gefährdung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weibchen der Körnigen Maulbeerschnecke werden durch Imposex auf Grund der Gewässerbelastung mit Tributylzinn-Verbindungen geschädigt, einer Komponente von Schutzlack an Booten.[4]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • D. G. Steyn, Markus Lussi: Marine Shells of South Africa: An Illustrated Collector's Guide to Beached Shells. Ekogilde Publishers, Hartebeespoort 1998. S. 90.
  • Barry Robert Wilson: A Field guide to australian shells Prosobranch Gastropods. Reed Books, Frenchs Forest (NSW) 1988. S. 156.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Tenguella granulata – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Alan J. Kohn (1970): Food Habits of the Gastropod Mitra litterata Lamarck: Relation to Trophic Structure of the Intertidal Marine Bench Community in Hawaii. Pacific Science 24 (4), S. 483–486.
  2. Geerat J. Vermeij, John D. Currey (1980): Geographical variation in the strength of thaidid snail shells. Biological Bulletin 158, S. 383–389. doi:10.2307/1540864
  3. Alfred R. Calabrese (1971): Feeding observations of Conus nussatella (Linnaeus, 1757). Hawaiian Shell News 19 (1), S. 1.
  4. T. J. Reitsema, J. T. Spickett (1999): Imposex in Morula granulata as Bioindicator of Tributyltin (TBT) Contamination in the Dampier Archipelago, Western Australia. Marine Pollution Bulletin 39 (1–12), S. 280–284. doi:10.1016/S0025-326X(99)00091-0.