Karl Müllenhoff

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 2. September 2015 um 12:56 Uhr durch Hsingh (Diskussion | Beiträge) (+Burschenschafter). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Karl Müllenhoff

Karl Viktor Müllenhoff (* 8. September 1818 in Marne; † 19. Februar 1884 in Berlin) war ein deutscher Wissenschaftler und germanistischer Mediävist.

Leben

Karl Viktor Müllenhoff war der zweitälteste Sohn des Marner Kaufmanns Johann Anton Müllenhoff. Er besuchte von 1830 bis 1837 das Gymnasium in Meldorf und studierte danach in Kiel, Leipzig und Berlin. Während seines Studiums wurde er Mitglied der Burschenschaft Teutonia zu Kiel.[1]

1854 wurde Müllenhoff Professor für deutsche Literatur und Altertumskunde an der Universität Kiel und 1858 Professor für deutsche Philologie an der Friedrich-Wilhelms-Universität (seit 1947 Humboldt-Universität zu Berlin). 1861 trat er der Gesetzlosen Gesellschaft zu Berlin bei. Er hatte seinen Wohnsitz bis um 1875 in der Schellingstraße 7 (Berlin-Tiergarten), um 1880 bezog er ein Wohnhaus am Lützowufer im gleichen Bezirk.[2][3]

Alter St.-Matthäus-Kirchhof Berlin, Grabstätte Karl Müllenhoff

Müllenhoff entwickelte 1863 die Theorie von der Kontinuität der Schriftsprache seit althochdeutscher Zeit. Die von ihm verfasste, vor allem philologisch ausgerichtete Deutsche Altertumskunde stellt einen nicht unbedeutenden Beitrag zur Geschichte der Germanen dar, wenngleich es eher indirekt einflussreich war und heute durch neuere Arbeiten oftmals überholt ist. Es gilt als Müllenhoffs Hauptwerk, ist allerdings unvollständig, da andere geplante Bände nie erschienen und bis auf den ersten Band alle anderen veröffentlichten Bände nicht mehr von Müllenhoff selbst publiziert werden konnten.

1884 wurde er auf dem Alten St. Matthäus-Kirchhof in Berlin-Schöneberg, Großgörschenstraße 12-14, beigesetzt. Das Grabmal – ein schwarzer Syenitobelisk – ist erhalten.

Im Juni 1896 erhielt eine nach dem Bebauungsplan, Abt. II angelegte Straße 2 a im Professorenviertel in Berlin-Kreuzberg den Namen Müllenhoffstraße.[3]

Werke

  • Sagen, Märchen und Lieder der Herzogthümer Schleswig, Holstein und Lauenburg. Kiel 1845 (books.google.nl)
  • Zur altitalischen Sprachkunde. Halle 1852
  • Zur Geschichte der Nibelunge Not. Braunschweig 1855
  • Arthur Amelung, Oskar Jänicke, Karl Viktor Müllenhoff: Ortnit : und die Wolfdietriche. Weidmannsche Buchhandlung, Berlin 1871–1873
  • Paradigmata zur deutschen Grammatik : zum Gebrauch für Vorlesungen. 5. Aufl. Hertz, Berlin 1881
  • Deutsche Altertumskunde. 5 Bände, Berlin 1870–1908
  • K. Müllenhoff (Hrsg.): Denkmäler deutscher Poesie und Prosa aus dem VIII.–XII. Jahrhundert. 3. Ausg. hrsg. von E. von Steinmeyer. Weidmann, Berlin 1892. 2 Bände, urn:nbn:de:hbz:061:1-6038

Literatur

Weblinks

Wikisource: Karl Viktor Müllenhoff – Quellen und Volltexte
Commons: Karl Müllenhoff – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. http://www.teuten.de/geschichte/bekannte-teuten/#Muellenhoff
  2. Müllenhoff, Karl. In: Allgemeiner Wohnungs-Anzeiger nebst Adreß- und Geschäftshandbuch für Berlin, 1865, Teil 1, S. 383. Müllenhoff, Karl. In: Berliner Adreßbuch, 1880, Teil 1, S. 653.
  3. a b Müllenhoffstraße. In: Straßennamenlexikon des Luisenstädtischen Bildungsvereins (beim Kaupert)