Karl Theodor Krafft

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Karl Krafft

Karl Theodor Gustav Julius Krafft (* 4. Juli 1804 in Dinkelsbühl; † 9. Januar 1878 in Regensburg) war ein deutscher Kirchenrat. Im Jahre 1877 wurde ihm die Ehrenbürgerwürde der Stadt Regensburg verliehen.

Leben

Karl Theodor Krafft wurde als jüngster Sohn des Schullehrers und Kantors Johann Peter Krafft und seiner Frau Regina Barbara geboren. Er wuchs in der Obhut eines cholerischen Vaters auf, der kleine Sünden schnell mit dem Rohrstock bestrafte. Von 1817 bis 1822 besuchte er das Gymnasium in Ansbach. Dort waren seine Lehrer unter anderem August Bomhard und Johann Adam Schäfer. Eigentlich beabsichtigte Karl Theodor Krafft in München klassische Philologie zu studieren, entschied sich dann aber für Erlangen, wo er auch Theologie studierte. Im Jahre 1826 legte er die Theologische Aufnahmeprüfung mit dem Prädikat „vorzüglich nahe“ ab. Im Jahre 1827 wurde er, mit 23 Jahren, als erster Lehrer der königl. Theresienanstalt in Ansbach angestellt. Im Jahr 1828 legte er auch die philologische Prüfung ab. Er beherrschte die Sprachen Chaldäisch, Syrisch, Arabisch, Latein und Griechisch. Weitere Sprachen, die Krafft sprechen konnte, waren Englisch, Französisch und Italienisch sowie Spanisch und Holländisch. Im Jahre 1829 wurde Karl Theodor Krafft mit dem Thema De historia veterum Aegyptiorum ex libris Vet. Test. eruenda zum Doktor der Philologie promoviert. In den Jahren 1834 bis 1835 stand er in Kontakt mit dem Orientalisten Heinrich Georg August Ewald. 1839 übernahm Karl Theodor Krafft die dritte Pfarrstelle in seiner Vaterstadt Dinkelsbühl.

Am 5. Juni 1846 trat Karl Theodor Krafft die Pfarrstelle an der oberen Stadt in Regensburg an und wurde zugleich Waisenhausinspektor. Im Jahr 1859 wurde er erster Pfarrer in Regensburg untere Stadt. Im Jahre 1871 gründete er die Müllersche Mädchenschule und lehrte dort auch. Im Jahr 1877 wurde ihm durch die Stadt Regensburg die Ehrenbürgerschaft verliehen. Am 9. Januar 1878 verstarb er in Regensburg. Er stand über viele Jahre in freundschaftlichem Kontakt mit Anselm und Ludwig Feuerbach.

Familie

Karl Theodor Krafft ist der Urgroßvater des Mathematikers Maximilian Krafft.

Werke

  • Jüdische Sagen und Dichtungen, 1839.
  • Dante Alighieris lyrische Gedichte und poetischer Briefwechsel. Text, Übersetzung und Erklärung, 1859.

Literatur

  • Friedrich Wilhelm Kantzenbach: Dr. Karl Krafft, Freund von Anselm und Ludwig Feuerbach, als Gelehrter und protestantischer Pfarrer in Regensburg. (= Sonderdruck aus: Verhandlungen des Historischen Vereins für Oberpfalz und Regensburg 110. Band (1970)).

Weblinks