Keller Grundbau

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Keller Grundbau GmbH

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Rechtsform GmbH
Gründung 1860
Sitz Offenbach am Main
Leitung Thorsten Holl
Mitarbeiterzahl ca. 6500
Branche Spezialtiefbau
Website www.kellergrundbau.de

Die Keller Grundbau GmbH ist eine international ausgerichtete Spezialtiefbaufirma. Die übergeordnete Holding (Keller Group) ist in London börsennotiert. Der Sitz in Deutschland ist im Stadtteil Kaiserlei der hessischen Großstadt Offenbach am Main, wobei der ursprüngliche Sitz am heutigen Platz des Niederlassung Süd sowie der eigenen Maschinenfabrik KGS in Renchen liegt.

Ein Schwerpunkt sind Techniken zur Bodenverbesserung wie Hochdruckinjektion (bei Keller Soilcrete genannt) sowie vermörtelte Stopfsäulen, Tiefenrüttlern und vieles Anderes. Sie entwickeln dabei eigene Baumaschinen und Tiefbautechnologien.

Der weltweite Umsatz lag 2008 bei rund 1,5 Milliarden Euro (davon in Deutschland rd. 114 Millionen Euro). Die Mitarbeiterzahl betrug rund 6.200, davon 600 in Deutschland. Sie sind weltweit in rund 40 Ländern auf allen Kontinenten mit Niederlassungen und Subfirmen vertreten. In Deutschland haben sie 9 Niederlassungen. Geschäftsführer in Deutschland ist Eduard Falk.

In den USA zählen Hayward Baker und McKinney Drilling zum Konzern.

Ehemaliger Geschäftsführer in Deutschland und jetziger Executive Director der Keller plc (der in Großbritannien registrierten übergeordneten Aktiengesellschaft) ist Wolfgang Sondermann, ab 2014 Präsident der DGGT.

Geschichte

Keller wurde 1860 vom Brunnenbaumeister Johann Keller (1833–1908) in Renchen gegründet (wo heute noch eine Niederlassung von Keller ist). 1900 hatte die Firma rund 150 Mitarbeiter und wurde im selben Jahr an den Ingenieur Johann Degen (1862–1903) verkauft, da Johann Keller erkrankt war und keine Nachkommen hatte (er leitete die Firma noch bis zu seinem Tod weiter). Die Firma expandierte im Besitz der Familie Degen und der Sitz wurde 1930 nach Frankfurt am Main verlegt. Nachdem schon in den 1930er Jahren im Rahmen eines Großauftrags für eine Wasserversorgungsanlage in Lissabon eine Filiale in Portugal errichtet wurde, expandierte die Firma auch durch Zukäufe nach dem kriegsbedingten Wiederaufbau in den 1960er Jahren stark ins Ausland. 1974 wurde Keller vom britischen Technologie-Konzern[1] Guest, Keen and Nettelfolds (GKN) übernommen (danach nannte sie sich ab 1976 bis 1990 GKN Keller) und verlegte seinen Sitz von Frankfurt ins nahe Offenbach. 1994 ging die Holding Keller Group plc in London an die Börse.

Keller machte schon in den 1930er Jahren durch die Entwicklung eines eigenen Tiefenrüttelverfahrens (Patent 1933, erster Auftrag 1936) zur Baugrundverbesserung auf sich aufmerksam (zuerst bei Demonstrations-Versuchen im Rahmen der Gründung der Kongresshalle in Nürnberg). 1939 erreichte man damit in Berlin eine Verdichtungstiefe von 35 m. Ein weiterer Schwerpunkt waren Grundwasserabsenkungen, zum Beispiel beim Bau der Berliner U-Bahn 1934 bis 1939. Ein frühes Großprojekt war dabei die vierte Hafeneinfahrt in Wilhelmshaven (dort hatte Keller schon in den 1930er Jahren eine Filiale), wo Keller 1937 bis 1942 die Grundwasserabsenkung mit Großfilterbrunnen durchführte.

In den 1970er Jahren wurden neue Tiefenrüttler und Rüttler für vermörtelte Stopfsäulen (zuerst 1976) und Betonrüttelsäulen entwickelt. Der erste Soilcrete Auftrag in Deutschland erfolgte 1979 und die Anwendung der Injektion im Soilfrac Verfahren (mit dem zum Beispiel Bauwerksanhebungen möglich sind) erfolgte erstmals 1986.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. ein Zulieferer für die Auto- und Luftfahrtindustrie, dessen Wurzeln bis in die Ursprünge der industriellen Revolution im 18. Jahrhundert zurückgehen