Kolonialwaren
Als Kolonialwaren wurden früher, besonders zur Kolonialzeit, überseeische Lebens- und Genussmittel, wie z. B. Zucker, Kaffee, Tabak, Reis, Kakao, Gewürze und Tee bezeichnet. Kolonialwarenhändler handelten mit diesen Produkten, die in Kolonialwarenläden und Kolonialwarenhandlungen verkauft wurden.
Der Kolonialwarenhandel wurde statistisch vom Produktenhandel und vom Manufakturwarenhandel abgegrenzt.
Begriff
Bis in die 1970er Jahre wurde der Begriff Kolonialwarenladen noch verwendet. Sie boten zwar keine Kolonialwaren mehr an, jedoch alle Grundnahrungsmittel, unabhängig vom Herkunftsland, daneben auch Seife, Waschmittel, Petroleum und anderen Haushaltsbedarf. Er entsprach dem Tante-Emma-Laden in Deutschland oder der Schweiz, während in Österreich der Begriff Greißler Verwendung fand. Der Kolonialwarenladen Wilhelm Holtorf in Bremen gilt als Deutschlands letzter Kolonialwarenladen.[1]
Die Bezeichnung ist noch im Namen des weit verbreiteten Einzelhandelsverbandes Edeka zu finden (Einkaufsgenossenschaft der Kolonialwarenhändler im Halleschen Torbezirk zu Berlin – kurz E. d. K.).
Bildergalerie
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Stollwerck-Kolonial-Schokolade (1890)
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Geschäft in Passau nach Renovierung (2005)
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Bäckerei, Conditorei und Kolonialwaren in Roggwil TG, Schweiz
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Rechnungskopf (1924)
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ehemalige Kaffeerösterei und Kolonialwarengeschäft Unterberger in der Herzog-Friedrich-Straße in Innsbruck
Literatur
- F. W. Schulze: Die Warenkunde des Kolonialwaren-Einzelhandels, Edeka-Verlagsgesellschaft m. b. H., 2. Auflage, Berlin-Wilmersdorf 1932