Krieghoff

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H. Krieghoff GmbH

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Rechtsform GmbH
Gründung 1886
Sitz Ulm, Baden-Württemberg, Deutschland
Mitarbeiterzahl 100
Branche Waffenhersteller
Website www.krieghoff.de

Die H. Krieghoff GmbH ist ein Waffenhersteller aus Ulm und befindet sich als einer der wenigen in Familienbesitz. Bekannt ist die Firma im europäischen Raum vor allem für ihre Jagdwaffen, in den USA und England wiederum aufgrund ihrer Sportwaffen.

Werdegang

Ludwig Krieghoff gründet 1886 gemeinsam mit einem Partner die Büchsenmacherei „Sempert & Krieghoff“ im thüringischen (preußische Provinz Sachsen) Suhl. Im Ersten Weltkrieg produzierte die Firma (inzwischen nur noch „Krieghoff“, da der Mitbegründer Sempert nach Amerika ausgewandert war) Kriegswaffen. Seit 1916 fertigt Krieghoffs Sohn Heinrich Waffen in einer eigenen Fabrik in Suhl, die 1919 den väterlichen Betrieb übernimmt. Nach dem Krieg gewann Krieghoff einen niederländischen Großauftrag. Dadurch konnte das Unternehmen, im Gegensatz zu vielen anderen mittelständischen Waffenherstellern, die Zeit der Weltwirtschaftskrise leidlich überdauern. In dieser Zeit wurden wieder in erster Linie Jagdwaffen hergestellt.

Nach der nationalsozialistischen Machtergreifung 1933 und während des Zweiten Weltkriegs produzierte Krieghoff erneut Waffen für das Militär. In Kufstein wurde ab 1940 mit dem Aufbau einer Produktion begonnen. Zuerst wurde die Maschinenfabrik Kinz gepachtet und später neue Werksanlagen zur Produktion von MG 15 und MG 131 eingerichtet,[1] die nach Kriegsende von der Tiroler Maschinenbau und Holzindustriegesellschaft mbH weitergeführt wurden.[2] In Suhl produzierte Krieghoff von 1934 bis 1945 rund 13850 Pistolen des Modells 08[3]. Die Belegschaft verdreifachte sich im Krieg von 2.000 im Jahr 1940 auf 6.000 im Jahr 1944. 1945 wurden unter der sowjetischen Militärregierung (SMAD) die Krieghoff-Fabrikanlagen demontiert und in die Sowjetunion abtransportiert. Die Gebäude wurden gesprengt. Die Familie Krieghoff war gegen Ende des Krieges nach Ulm übergesiedelt. Ab 1950 wurde – zunächst in Heidenheim, später in Ulm – die Produktion von Jagdwaffen wieder aufgenommen. Die Firma ist bekannt für klassische Langwaffen mit Kippverschluss, insbesondere Büchsflinten und Drillinge. Das Unternehmen verfügte als erfolgreicher Mittelständler in den 1960er Jahren über moderne Fertigungsanlagen für Jagd- und Sportwaffen. Nach der Wiedervereinigung errichtete Krieghoff eine zweite Produktionsstätte in Suhl. Diese wurde aufgrund betriebswirtschaftlicher Gründe jedoch wieder geschlossen.

Die derzeitigen Geschäftsführer sind Dieter Krieghoff, Phil Krieghoff und Peter Braß. Mit Phil Krieghoff ist bereits die fünfte Generation im Familienunternehmen tätig.

Die aktuelle Produktpalette

Jagdwaffen

  • Optima (Drilling/Doppelbüchsdrilling)
  • Classic (Doppelbüchse/Doppelflinte)
  • Ultra (Bockbüchsflinte/Bockdoppelbüchse/Bergstutzen)
  • Hubertus (Kipplaufbüchse)
  • Neptun (Drilling/Doppelbüchsdrilling - seit 1905)
  • Trumpf (Drilling/Doppelbüchsdrilling)
  • Semprio (Repetierbüchse - seit 2007)

Sportwaffen

  • K-80 (Bockdoppelflinte, Topsingle, Unsingle)
  • K-20 (Bockdoppelflinte)
  • KX-6 (Flinte)

Dabei ist es möglich für die Waffen je nach Geschmack Gravuren zu ordern, die auf Vorlage von Fotos oder Siegeln als Unikate verfertigt werden. Ansonsten rüstet Krieghoff die Waffen je nach Gusto und finanziellen Mitteln des Schützen mit Eichenlaub, Arabesken oder Tierstücken aus.

Einzelnachweise

  1. Norbert Schausberger, Rüstung in Österreich 1938-1945, Verlag Geyer, 1970
  2. Tiroler Maschinenbau und Holzindustriegesellschaft mbH in Voere Firmengeschichte Pdf-Datei
  3. krieghoff.de- Krieghoff Parabellum, abgerufen am 11. Januar 2015

Literatur

Weblinks

Koordinaten: 48° 22′ 8,9″ N, 9° 56′ 49,4″ O