Kristina Söderbaum

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Kristina Söderbaum (1937)

Beata Margareta Kristina Söderbaum (* 5. September 1912 in Stockholm, Schweden; † 12. Februar 2001 in Hitzacker, Niedersachsen) war eine schwedische Schauspielerin. Ihre größten Erfolge feierte sie im deutschen Kinofilm zur Zeit des Nationalsozialismus, als sie unter der Regie ihres Ehemannes Veit Harlan (1899–1964) auch in NS-Propagandafilmen spielte.

Leben

Kristina Söderbaum war die Tochter des Chemieprofessors und zeitweiligen Vorsitzenden des Nobelpreiskomitees Henrik Gustaf Söderbaum. Sie verbrachte ihre Schul- und Internatszeit in Stockholm, Paris und der Schweiz. Nach dem Tod ihrer Eltern folgte sie im September 1934 einer Verwandten nach Berlin. Dort hörte sie Vorlesungen in Kunstgeschichte, nahm Schauspielunterricht und lernte nebenbei Deutsch.

Durch einen Nachwuchswettbewerb der UFA kam Söderbaum 1936 zur ersten Filmrolle. Nach dem wenig beachteten Debüt wurde sie 1937 von Veit Harlan entdeckt, in dessen Film Jugend sie 1938 die Hauptrolle übernahm. Im Jahr 1939 heiratete sie Harlan; aus der Ehe gingen zwei Söhne hervor, Kristian (* 1939, genannt Tian) und Caspar (* 1946).

Zwischen 1939 und 1945 drehte Söderbaum mit Harlan zahlreiche Publikumserfolge, darunter Verwehte Spuren (1938), Das unsterbliche Herz (1938), Die Reise nach Tilsit (1939), Die goldene Stadt (1942), Immensee (1943) und Opfergang (1944).

Söderbaum war beim Publikum wie bei der nationalsozialistischen Führung gleichermaßen beliebt, der NS-Propaganda entsprach sie dem Idealbild der vorgeblich „arischen Frau“. Schnell stieg sie zu einem Star des deutschen Kinos auf. Ihr Tod im Wasser am Ende dreier ihrer melodramatischen Filme (Jud Süß, Die goldene Stadt, Jugend) brachte ihr den Spottnamen „Reichswasserleiche“ ein, der sie ihr ganzes Leben begleitete.

In Harlans antisemitischem Hetzwerk Jud Süß spielte sie eine der Hauptrollen an der Seite von Heinrich George, mit dem sie kurz vor Kriegsende auch in dem Durchhaltefilm Kolberg zu sehen war. Den Nationalsozialisten erschien Söderbaum zuverlässiger als ihre Landsfrau Zarah Leander, die 1943 ins neutrale Schweden zurückkehrte.

Im Februar 1945 floh Söderbaum mit ihrer Familie aus Berlin nach Hamburg.

Als ihr Mann ab 1950 wieder inszenierte, spielte auch Söderbaum wieder zahlreiche Hauptrollen in seinen Filmen. Es entstanden unter anderem Die blaue Stunde (1952), Die Gefangene des Maharadschas (1953), Verrat an Deutschland (1954) und Ich werde dich auf Händen tragen (1958), der der letzte gemeinsame Film der beiden werden sollte. August Strindbergs Ein Traumspiel (1963), eine Theaterinszenierung in Aachen, folgte als letztes Projekt der beiden.

Nach Harlans Tod im April 1964 ließ sich Söderbaum in München zur Fotografin ausbilden. 1974 übernahm sie eine Rolle in Hans-Jürgen Syberbergs Film Karl May. 1983 veröffentlichte sie ihre Memoiren Nichts bleibt immer so. In der Folgezeit trat Söderbaum noch in drei wenig bekannten Filmen und in der Fernsehserie Der Bergdoktor auf. 2001 verstarb sie in einem Pflegeheim im niedersächsischen Hitzacker. Ihre Grabstätte befindet sich auf dem Friedhof in Seeshaupt am Starnberger See.[1]

Filmografie

Kristina Söderbaum mit dem Sohn Kristian. In: Wochenblatt Se 1941

Autobiografie

  • Kristina Söderbaum: Nichts bleibt immer so: Rückblenden auf ein Leben vor und hinter der Kamera. Hestia, Bayreuth 1983, ISBN 3-7770-0260-7

Literatur

Weblinks

Commons: Kristina Söderbaum – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. http://www.steffi-line.de/archiv_text/nost_film20b40/48_soederbaum.htm