Kurultai

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 13. Juli 2016 um 13:12 Uhr durch 77.119.128.64 (Diskussion) (→‎Mongolei). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Der Begriff Kurultai oder auch Kuriltai (mongolisch: Их Хуралдай, ich churaltai, große Versammlung) stammt aus der Sprache der frühen Turkvölker. Er bezeichnete ursprünglich die Fürstenversammlung.

Dieser Begriff wurde später von den Göktürken und den Mongolen mit der Bedeutung von Volksversammlung bzw. Reichstag übernommen.

Mongolei

Bei den Mongolen wurden auf solchen Versammlungen Feldzüge geplant und im Rahmen der mongolischen Kriegführung die militärischen Führer eines Stammesverbundes ernannt. So wurde z. B. Dschingis Khan im Jahre 1206 auf einem Kurultai zum Großkhan aller Mongolen ernannt.

Der Nachteil dieses Verfahrens lag darin, dass die Führer der verbündeten Stämme sich jeweils an einem Ort zusammenfinden mussten, wodurch sie gezwungen wurden, ihre aktuellen Kriegsschauplätze zu vernachlässigen. So machte der Tod von Ugedai (1241) und Möngke Khan (1259) jeweils den Rückzug der mongolischen Truppen vor Wien und in Syrien notwendig und verhinderte so den möglichen Erfolg der beiden Feldzüge.

Auch heute noch ist auf Mongolisch Chural das Wort für Versammlung. Das Parlament der Mongolei ist der Große Staats-Chural.

Turkvölker

Im heutigen Türkeitürkischen bedeutet Kurultay Kongress, Parteitag oder Mitgliederversammlung.

Das Stammwort Kurul bedeutet heute Ausschuss oder Kommission.

Auch bei anderen Turkvölkern wie den Baschkiren, den Krimtataren oder in Kirgisistan und Kalmückien tragen Volksversammlungen ähnliche Namen.