Larry Flynt

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Larry Flynt (2009)

Lawrence Claxton „Larry“ Flynt, Jr. (* 1. November 1942 in Salyersville, Kentucky), kurz Larry Flynt, ist ein US-amerikanischer Verleger, Publizist und Chef des Verlagshauses Larry Flynt Publications (LFP), das mehr als 20 Magazine vertreibt, darunter Hustler, mit einem geschätzten Jahresumsatz von 150 Mio. US-$. Er war Angeklagter in mehreren Gerichtsverfahren, die sich auch mit dem Ersten Zusatz der US-Verfassung beschäftigten. Er ist nach einem Attentat von der Hüfte abwärts gelähmt. Sein Leben wurde 1996 unter dem Titel Larry Flynt – Die nackte Wahrheit verfilmt. Die Hauptrolle spielte Woody Harrelson.

Biografie

Larry Flynt verbrachte seine Kindheit in seinem Geburtsort Salyersville, Kentucky und lebte dort mit seiner Mutter und seinem Bruder Jimmy und einer Schwester in ärmlichen Verhältnissen. Seine Mutter ließ sich von Larrys alkoholkrankem Vater scheiden und zog mit dem damals 10-jährigen Larry nach Indiana.

1958, im Alter von 15 Jahren, trat er in die Army ein, die er nach knapp einem Jahr verließ und zur Navy wechselte, wo er während seines Dienstes auf der USS Enterprise stationiert war. 1964 trat er komplett aus den Diensten des US-Militärs aus. Er gründete mit seinem Bruder Jimmy einen ersten Stripclub in Dayton, Ohio. Später waren sie Besitzer mehrerer Stripclubs. 1974 gründeten die Brüder das Hustler Magazine.

Er war fünf Mal verheiratet, davon am längsten mit Althea Flynt von 1976 bis zu ihrem Tod 1987. Sie litt an AIDS, ertrank jedoch, möglicherweise aufgrund einer Überdosis Heroin, in der Badewanne ihrer Villa in Los Angeles, Kalifornien.

Nach einem Gerichtstermin im Gwinnett County, Georgia am 6. März 1978 wurden Larry Flynt und sein Anwalt Gene Reeves Jr. vor dem Gerichtsgebäude in Lawrenceville angeschossen. Der Schütze war vermutlich der rassistische Mörder Joseph Paul Franklin – er gab die Schüsse später zu, wurde aufgrund einer wegen anderer Morde bereits gegen ihn verhängten lebenslangen Haftstrafe aber nie dafür angeklagt. Die Begründung Joseph Paul Franklins für diese Tat war, dass Flynt in einer Ausgabe des Hustlers interethnische Sexualität thematisierte, welche Franklin nicht tolerierte. Durch die Schussverletzungen ist Flynt heute noch von der Hüfte abwärts gelähmt. Bis zur erfolgreichen operativen Verödung der zerfetzten Nervenbahnen litt er unter starken chronischen Schmerzen und war jahrelang von Schmerzmitteln abhängig.

Seine Tochter Tonya Flynt-Vega wurde von ihm enterbt, nachdem sie zur bekennenden Gegnerin von Pornografie geworden war und in ihrem 1998 erschienenen Buch Hustled behauptet, in ihrer Kindheit von Larry Flynt sexuell missbraucht worden zu sein, was dieser vehement bestreitet.

Der Flynt-Konzern

Um 1970 betrieb Larry zusammen mit seinem Bruder und Geschäftspartner Jimmy Flynt insgesamt acht Stripclubs in Ohio. Ab Juli 1974 verlegte er das Hustler Magazine – eine qualitativ verbesserte Version seines Hustler Newsletter, eines kostenlosen Werbeblattes im Kunstdruckverfahren für seine Clubs – und griff damit aggressiv die bereits etablierten Zeitschriften Playboy und Penthouse an. Anfangs hatte er mit immensen Startschwierigkeiten zu kämpfen, da die Pressegroßhändler sich aufgrund der immer anstößiger werdenden Inhalte teilweise weigerten, sein Magazin zu verkaufen. Zielgruppe des Magazins waren und sind Mitglieder der Arbeiterklasse. Nach diesen anfänglichen Schwierigkeiten hatte das Hustler Magazine eine Spitzenauflage von 3.000.000 Exemplaren, die es mit spektakulären Fotos wie zum Beispiel Paparazzi-Nacktfotos von Jacqueline Kennedy Onassis erzielte. Die heutige Auflage liegt ungefähr bei 500.000 Stück.

Weblinks

Commons: Larry Flynt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien