Laska (Wolin)

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Laska
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Laska (Polen)
Laska (Polen)
Laska
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Westpommern
Powiat: Kamień Pomorski
Gmina: Wolin
Geographische Lage: 53° 52′ N, 14° 39′ OKoordinaten: 53° 52′ 5″ N, 14° 39′ 3″ O
Einwohner: 173 (31. März 2011[1])
Postleitzahl: 72-510
Telefonvorwahl: (+48) 91
Kfz-Kennzeichen: ZKA
Wirtschaft und Verkehr
Nächster int. Flughafen: Stettin-Goleniów



Historische Aufnahme der St.-Petri-Kirche
Dorfansicht (Aufnahme2008)

Laska (deutsch Laatzig) ist ein Dorf in der Gmina Wolin (Stadt- und Landgemeinde Wollin) im Powiat Kamieński (Camminer Kreis) in der polnischen Woiwodschaft Westpommern.

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Dorf liegt in Hinterpommern zwischen den Städten Wolin (deutsch Wollin) und Kamień Pomorski (Cammin), vier Kilometer nordöstlich von Wolin, am Ostufer der Dievenow (poln. Dziwna).

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Laatzig (Lazig), südwestlich von Cammin und nordöstlich von Wollin, auf einer Landkarte des 18. Jahrhunderts.

Die erste Erwähnung einer Kirche stammt von 1288.[2] Bis ungefähr 1600 sind die Nachrichten nur spärlich. Das Pommersche Urkundenbuch enthält einige Hinweise auf Grenzstreitigkeiten und Einkünfte der Kirche. Das Dorf ist erwähnt in einem Schreiben der Stadt Wollin vom 8. Januar 1324, in dem die Stadt bekennt, dass ihre Grenz- und Fischereistreitigkeiten mit denen von Muckerwitz in der Gegend von Hagen und Darsewitz beigelegt seien; es werden die Grenzen zwischen Laatzig, Paatzig und Weckow beschrieben und mit Steinen markiert.[3]

Nach 1910 wurde Laatzig an die Überlandzentrale Massow und damit an das elektrische Stromnetz angeschlossen. 1912 wurde eine Elektrizitäts- und Maschinengenossenschaft mit 16 Mitgliedern gegründet. Im Herbst 1936 zählte Laatzig 40 Stromabnehmer.[4]

Bis 1924 bestanden sehr schlechte Wegeverhältnisse, obwohl Laatzig in der Nähe der Stadt Wollin lag. Die ausgefahrenen Landwege nach Wollin und Zebbin waren bei Regenwetter kaum passierbar. Für eine mittelmäßige Fuhre benötigten die Bauern vier Pferde als Vorspann. Die Dorfstraße von Laatzig war ungepflastert, so dass die Fußgänger von Drammin einen weiten Bogen um Laatzig machten und einen Steig über die Äcker vorzogen. 1924/25 wurde eine Chaussee gebaut und die Dorfstraße von Wollin nach Zebbin gepflastert.[5]

Im Jahr 1945 gehörte Laatzig zum Landkreis Cammin i. Pom. im Regierungsbezirk Stettin der preußischen Provinz Pommern des Deutschen Reichs. Die Ortschaft war dem Amtsbezirk Hagen zugeordnet.

Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die Region von der Roten Armee besetzt. Nach Einstellung der Kampfhandlungen wurde Laatzig mit ganz Hinterpommern – militärische Sperrgebiete ausgenommen – seitens der sowjetischen Besatzungsmacht der Volksrepublik Polen zur Verwaltung überlassen. Es begann danach schon bald die vereinzelte Zuwanderung von Polen. Das Dorf wurde in „Laska“ umbenannt. In der Folgezeit wurde die einheimische Bevölkerung Opfer der „wilden“ Vertreibung durch die polnische Administration.

Entwicklung der Einwohnerzahlen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1732: 180 Einwohner
  • 1753: 184 Einwohner
  • 1771: 256 Einwohner; das Anwachsen der Bevölkerung in den Jahren 1753–1771 um rund 70 Personen hat seine Ursache in der Errichtung neuer Wohnstellen, neue Büdnerstellen wurden eingerichtet und Teile der Dorfaue vom König vergeben.
  • 1780: 247 Einwohner
  • 1880: 362 Einwohner
  • 1885: 356 Einwohner, 69 Wohngebäude
  • 1933: 333 Einwohner[6]

Gemeindeschulzen ab 1699[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1699 Peter Magritz
  • 1719 Christian Magritz
  • 1741 Friedrich Macheel
  • 1765–1798 Johann Stein
  • 1804–1838 Erdmann Stein
  • 1838–1854 Joh. Gottfr. Stein
  • 1854–1856 Bauer Krüger
  • 1856–1880 Christian Berkhan
  • 1880–1886 Ferdinand Rübenhagen
  • 1886–1916 Franz Wurow
  • 1916–1924 Albert Wurow II
  • 1924–0000August Rübenhagen[7]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Laatzig, Dorf, östlich der Dievenow, Kreis Cammin Pomm., Regierungsbezirk Stettin, Provinz Pommern, Preußen. In: Meyers Gazetteer, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Laatzig (meyersgaz.org).
  • Ernst Hüpsel: Heimatblätter des Dorfes Laatzig.
  • Hasso von Flemming-Benz: Der Kreis Cammin. Holzner, Würzburg 1970.
  • Heinrich Berghaus: Landbuch des Herzogtums Pommern und des Fürstentums Rügen. Teil II, Band 6, Anklam 1870, S. 320–331 (Google Books).
  • Ludwig Wilhelm Brüggemann: Ausführliche Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes des Königl. Preußischen Herzogtums Vor- und Hinterpommern. Stettin 1784, Teil II, Band 1, S. 19, Ziffer (6) (Google Books).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Laska – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. GUS 2011: Ludność w miejscowościach statystycznych według ekonomicznych grup wieku (polnisch), 31. März 2011, abgerufen am 8. November 2017
  2. Hasso Graf von Flemming-Benz: Der Kreis Cammin. Holzner Verlag, Würzburg 1970, S. 259.
  3. Ernst Hüpsel: Heimatblätter des Dorfes Laatzig
  4. Ernst Hüpsel: Heimatblätter des Dorfes Laatzig
  5. Ernst Hüpsel: Heimatblätter des Dorfes Laatzig
  6. Ernst Hüpsel: Heimatblätter des Dorfes Laatzig
  7. Ernst Hüpsel: Heimatblätter des Dorfes Laatzig