Lesbenforschung

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Lesbenforschung bezeichnet die Gesamtheit kritischen Wissens über Lesben, lesbische Lebensformen und Geschichte aus den Perspektiven unterschiedlichster wissenschaftlicher Fachrichtungen. Die Forschungsschwerpunkte liegen dabei in den Sozial- und Erziehungswissenschaften, der kritischen Sexualwissenschaft und der Psychologie wie auch der Geschichte und den Literaturwissenschaften.[1]

Entstanden war die Lesbenforschung ab Anfang der 1970er Jahre zunächst meist außerhalb von Hochschulen im Zusammenhang selbstorganisierter politisch-theoretischer Gruppen und Projekte ohne nennenswerte institutionelle oder finanzielle Absicherung. Beispiele hierfür sind die feministischen und lesbischen Archive wie das Archiv Spinnboden in Berlin oder Zeitschriften wie die zwischen 1990 und 2004 in Bochum herausgebrachte Ihrsinn.[1]

Die überwiegende Zahl an Studien in diesem Bereich wurde zunächst als Examensarbeit oder Dissertation erstellt, jedoch ohne dass Lesbenforschung damit an deutschsprachigen Hochschulen eine anerkannte Richtung akademischer Forschung und Lehre geworden wäre. Entsprechend finden sich in den seit Mitte der 1990er Jahre entstehenden Studiengängen für Geschlechterforschung bzw. Gender Studies nur gelegentlich Lehrveranstaltungen zu Themen der Lesbenforschung. Als Fachtagung bietet das unregelmäßig veranstaltete „Symposium deutschsprachiger Lesbenforschung“ ein Forum für die Präsentation neuer Forschungen sowie für inhaltlichen und professionellen Austausch. Die autonom organisierte Veranstaltung hat keinen festen Ort und wurde in den Jahren 1991 (Berlin), 1993 (Zürich), 1995 (Hamburg), 1998 (Berlin) und 2000 (Bielefeld) abgehalten.[1]

Literatur

Forscherinnen

Fachgesellschaften

Archive

Eine Liste zahlreicher Archive im deutschsprachigen Raum enthält der Artikel zu i.d.a (Dachverband deutschsprachiger Frauen / Lesbenarchive, -bibliotheken und -dokumentationsstellen).

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c Sabine Hark: Lesbenforschung und Queertheorie: Theoretische Konzepte, Entwicklungen und Korrespondenzen. [1] In: Ruth Becker, Beate Kortendiek (Hrsg.): Handbuch Frauen- und Geschlechterforschung. Theorie, Methoden, Empirie.  2., erweiterte und aktualisierte Auflage, VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2008, Teil I, ISBN 978-3-531-16154-9, S. 108.