Leutstetten
Leutstetten Stadt Starnberg
| |
---|---|
Koordinaten: | 48° 2′ N, 11° 22′ O |
Höhe: | ca. 598 m ü. NN |
Eingemeindung: | 1978 |
Postleitzahl: | 82319 |
Vorwahl: | 08151 |
Leutstetten im Winter
|
Leutstetten ist eine Ortschaft in Oberbayern, die im Jahr 1978 im Zuge der Gebietsreform in Bayern der Stadt Starnberg angegliedert wurde.
Lage
Leutstetten liegt nördlich des Stadtzentrums von Starnberg am Ende des Leutstettener Mooses auf einer Höhe von 590 m ü. NN. am Fuße einer Endmoräne der Würmeiszeit am Starnberger See.
Leutstetten befindet sich etwa 3 km nördlich von Starnberg und 20 km südlich von München, zwischen Starnberg und dem Würmtal. Das Ortszentrum von Starnberg ist mit dem Auto in 3 Minuten zu erreichen, das Zentrum von München über die Bundesautobahn 95 in ca. 15 Minuten. Die nächstgelegene S-Bahn-Haltestelle ist der Bahnhof Starnberg-Nord in etwa 3 km Entfernung.
Einwohner
Leutstetten hat etwa 450 Einwohner (2012).
Geschichte
Auf der Gemarkung von Leutstetten befinden sich Reste einer Villa rustica, eines römischen Gutshofes aus dem 2. Jahrhundert.
Die erste urkundliche Erwähnung von Leutstetten geht auf die Zeit um 800 zurück. Leutstetten ist damit wesentlich älter als Starnberg selbst, welches erst 1226 urkundlich erwähnt wird. Leutstetten wird als Luicilstat (bedeutet so viel wie „kleine Wohnstätte“) zum ersten Mal in einer Schenkungsurkunde der Äbtissin Kysilla vom Kloster Notre Dame in Soissons genannt.
Das Schloss Leutstetten ist erst seit 1875 im Besitz der Wittelsbacher: Prinz Ludwig von Bayern, also der spätere König Ludwig III. erwarb es am 20. Januar 1875 von Baron von Walden. Auch die Prinzessin Elisabeth, die spätere Kaiserin von Österreich (Sissi), weilte vor ihrer Hochzeit am 24. April 1845 mit Kaiser Franz Joseph I. einige Male im Schloss Leutstetten. Die Verlobung der beiden fand allerdings nicht – wie in der Literatur gelegentlich behauptet – in Leutstetten statt sondern in der Kaiservilla in Bad Ischl.
Sehenswertes
Die Schlossgaststätte Leutstetten (im Eigentum von Luitpold Prinz von Bayern) ist vor allem im Sommer ein beliebtes Ausflugsziel bei Fahrradfahrern und Wanderern auf ihrem Weg von München zum Starnberger See. Einige Meter entfernt befindet sich die kleine Kirche St. Alto, erbaut im romanischen Stil. Sehenswert in St. Alto ist der „Pfingstaltar“, gefertigt von einem alten Meister gegen Ende des 15. Jahrhunderts (Erasmus Grasser oder Schüler). In Volkskundlerkreisen ist die Holztafel von 1643, die drei heiligen Schwestern gewidmet ist, berühmt, da sie die heidnischen Namen der drei Bethen nennt: Ainpet, Gberpet, Firpet. Etwas südlich der Kirche liegt das Schloss Leutstetten. Eine Besichtigung der Schlossanlage und des Parks ist jedoch nicht möglich. Auf dem bekannten Radweg von München-Großhadern nach Leutstetten Richtung Starnberger See gelangt man schließlich am Ende des Leutstettener Mooses zu den Überresten eines römischen Gutshofes, der Villa rustica von Leutstetten(⊙ ).
Literatur
- Günter Baumann: Leutstetten – Die aufregende Geschichte eines „königlich-bayerischen Dorfes“, Verlagsgemeinschaft Anarche 1989
- Stadtverwaltung Starnberg (Hrsg.): Rundflug über Starnberg, Buchendorfer Verlag, 1983.