Liberat Weiß

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 8. April 2015 um 11:06 Uhr durch Krdbot (Diskussion | Beiträge) (Bot: Korrigiere Link (Falschschreibung Römisch-Katholische Kirche -> römisch-katholische Kirche)). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Liberat Weiß (* 4. Januar 1675 in Konnersreuth als Johannes Laurentius Weiß; † 3. März 1716 in Äthiopien, Hinrichtung durch Steinigung) war ein Missionar des Franziskanerordens und katholischer Märtyrer.

Leben

Liberat Weiß trat im Alter von 18 Jahren am 13. Oktober 1693 in den Orden der Franziskaner ein. Dort erhielt er seinen Namen „Liberat“. 1698 empfing er am 14. September seine Priesterweihe und ging 1703 freiwillig zur Missionierung nach Äthiopien, nachdem er zuerst als Prediger und Beichtvater in Langenlois und Graz tätig war. Aufgabe der Mission war, die geplante Vereinigung der äthiopischen Kirche mit der römisch-katholischen Kirche vorzubereiten. Der Reise nach Äthiopien ging die Anerkennung als Missionar durch die Kongregation für die Glaubensverbreitung in Rom am 4. April 1704 voraus. Am 1. Januar 1705 brachen neun Missionare unter der Leitung von Pater Joseph von Jerusalem nach Äthiopien auf. Sie erreichten ihr Ziel nicht, weil die Reise wegen massiven Problemen mit König Bade, der die Missionare im Sudan jahrelang festhielt, verzögert wurde. Einige der Mönche, darunter auch Pater Joseph, waren im Sudan gestorben, die Überlebenden wurden ohne Hab und Gut von König Bade nach Ägypten abgeschoben. Liberat Weiß berichtete am 28. Dezember nach Rom, nur er und Pater Michael Pio hätten überlebt.

Am 20. April 1711 startete Pater Liberat einen zweiten Versuch, nach Äthiopien zu gelangen, diesmal in Begleitung von Pater Michele Pio Fasoli und Pater Samuele Marzorato.

Am 18. April 1712 kamen die Mönche endlich in Äthiopien an, erst in der Hafenstadt Massaua und schließlich in der Hauptstadt Gonder.

Durch die lange Verzögerung der Reise hatten sich die politischen Verhältnisse dort inzwischen maßgeblich verändert. Kaiser Yasos war inzwischen durch seinen zweiten Nachfolger Justos abgelöst worden. Die Verhandlungen mit Justos verliefen anfänglich recht erfolgversprechend, da sich die Franziskaner ein zunehmend gutes Ansehen erarbeiteten. Jedoch gab es Gegner, die das Volk in Äthiopien mit Gerüchten über die Missionare aufwiegelten. Kaiser Justos sandte die Franziskaner deshalb in die Provinz Tigre, wo er sie vor dem Einfluss ihrer Gegner sicher wähnte. Daraufhin richtete sich der Zorn des Volkes gegen den Kaiser, was in einer Revolution und der Absetzung des Kaisers gipfelte.

Die Missionare standen einem weiterhin wachsenden Misstrauen der Äthiopier gegenüber, was schließlich dazu führte, dass sie durch den neuen Kaiser, David III., vor Gericht gestellt wurden.

Zusammen mit seinen Gefährten, Pater Michele Pio Fasoli und Pater Samuele Marzorato, wurde Liberat Weiß am 2. März 1716 zum Tode verurteilt. Die drei Mönche wurden am 3. März 1716 durch Steinigung hingerichtet. Ein Angebot des Kaisers zum Übertritt in die äthiopische Kirche hatten die drei Mönche abgelehnt.

Seligsprechung

1988 wurden die drei von der katholischen Kirche als Märtyrer anerkannt, was mit der Seligsprechung durch Papst Johannes Paul II. in Rom am 20. November 1988 offiziell bestätigt wurde.

Tekst pochyłą czcionką