Liste der Baudenkmale in Insel Hiddensee

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Das Dorf Neuendorf ist in seiner Gesamtheit als Denkmalbereich geschützt.

In der Liste der Baudenkmale in Insel Hiddensee sind alle Baudenkmale der Gemeinde Insel Hiddensee (Landkreis Vorpommern-Rügen) und ihrer Ortsteile aufgelistet.

Denkmalbereich

Der Ort Neuendorf ist seit dem Jahr 2005 als Denkmalbereich geschützt.
Der Ort entstand im Wesentlichen um das Jahr 1700, nur Plogshagen im Süden von Neuendorf ist älter. Bei einer schweren Sturmflut im Jahr 1872 wurden die meisten Häuser zerstört und anschließend neu aufgebaut. Neuendorf besteht aus neun in Ost-West-Richtung orientierten Häuserreihen auf Wiesengelände, meist ohne Abzäunung der Grundstücke. Die Häuser sind in der Regel eingeschossige Putzbauten, weißgestrichen und mit Rohr, teilweise auch mit Ziegeln gedeckt. Sie stehen meist auf etwa 80 cm hohen Aufschüttungen, die zum Schutz vor Hochwasser angelegt wurden. Die Wiesen zwischen den Häusern waren Gemeinschaftseigentum und wurden als Weide für Schafe und Pferde sowie zum Trocknen der Fischernetze genutzt.

Die „Bebauungsstruktur eines Dorfes in der Wiesenlandschaft ist auf Hiddensee einzigartig und in der Form auch anderswo nicht bekannt“.[1]

Grieben

Lage Offizielle Bezeichnung Beschreibung Bild
Dorfstraße 50
Lage
Fischerhaus Das Haus wurde um 1720 errichtet und zählt zu den ältesten Gebäuden auf der Insel. Es ist ein einstöckiger, rohrgedeckter Bau, der heute privat genutzt wird.

Kloster

Lage Offizielle Bezeichnung Beschreibung Bild
Am Klostertor
Lage
Klostertor Das Kloster Hiddensee war bis etwa 1535 in Betrieb und wurde als Folge der Reformation geschlossen. Von den baulichen Anlagen blieb mit Ausnahme der außerhalb der Klostermauern gelegenen Inselkirche Hiddensee nichts erhalten. Bei neuzeitlichen Grabungen wurden mehrere Fundamente freigelegt.[2] Der heute als Klostertor bezeichnete Rundbogen steht in keinem direkten Zusammenhang mit dem Kloster, er war das Eingangstor zum auf dem früheren Klostergelände entstandenen Gutshof. Er stammt aus dem 18. Jahrhundert und wurde später baulich verändert.[3]
Am Klostertor 6
Lage
Wohnhaus, erste Wohnstätte Gerhart Hauptmanns
Biologenweg 3
Lage
Wohnhaus Das auch Haus Pingel genannte Wohnhaus zählt zu den vier Häusern auf Hiddensee, die in der ersten Hälfte der 1920er Jahre von Max Taut gebaut wurden. Taut entwarf das Haus im Jahr 1924 für den Innenarchitekten Walter Pingel. Bis etwa 1960 diente das Gebäude als Sommerhaus, danach wurde es als Wohnhaus genutzt und wurde baulich erheblich verändert.[4]
Die korrekte Adresse ist Zum Hochland 3.
Biologenweg 5
Lage
Wohnhaus (Doktorandenhaus) mit Seminargebäude Das Haus wurde 1925 von Max Taut für den Berliner Verleger Max Gehlen erbaut. Seit 1930 nutzt die Biologische Station Hiddensee das Gelände, das Haus wurde Doktorandenhaus genannt.[5]
Biologenweg 20
Lage
Wohnhaus
Hügelweg 19
Lage
Wohnhaus (Haus Felsenstein, Gesamtanlage), mit Gästehaus und Garten
Kirchweg 1
Lage
Museum (ehem. Seenotrettungsstation) Das ca. 1890 erbaute Gebäude an der Ostsee am Westrand des Ortes diente früher als Seenotrettungsstation und wird nun als Heimatmuseum genutzt. Ursprünglich besaß es eine Klinkerfassade, die in den 1960er Jahren verputzt wurde.[5]
Kirchweg 3
Lage
Haus Muthesius Das Haus steht am Hochufer oberhalb des Heimatmuseums und ist aus Richtung Vitte von weitem zu sehen. Der Architekt Eckart Muthesius begann 1946 mit dem Bau seines Sommerhauses. Die Zimmer sind über einen Außenflur unter dem weit vorgezogenen Dach zu erreichen, nur Küche, Bad und Wohnzimmer sind von innen miteinander verbunden. Im Jahr 2009 wurde das Gebäude unter Denkmalschutz gestellt.[6]
Kirchweg 13
Lage
Villa „Seedorn“ mit Anbauten (Gerhart-Hauptmann-Museum)
Kirchweg 13
Lage
Friedhof mit Grabstätte Gerhart Hauptmanns und Grabstelen bei der Kirche
Kirchweg 35
Lage
Kirche
Leuchtturmweg
Lage
Leuchtturm Dornbusch weitere Bilder
Zum Hochland
Lage
Lietzenburg Der wohlhabende Maler Oskar Kruse (1847–1919) ließ die Jugendstilvilla in Kloster 1904/1905 erbauen. In seiner Abgeschiedenheit wurde es ein beliebter Treffpunkt für Künstler und Schriftsteller.
Zum Hochland 17
Lage
ehem. Pension (heute Vogelhaus)

Neuendorf

Lage Offizielle Bezeichnung Beschreibung Bild
Königsbarg 10
Lage
Fischerschuppen „Groot Partie“
Pluderbarg 7
Lage
Fischerschuppen „Lütt Partie“
Schabernack 13
Lage
Wohnhaus
Schabernack 15
Lage
Wohnhaus
Schabernack 17
Lage
Wohnhaus

Lage
Leuchtturm auf dem Gellen Leuchtfeuer Gellen

Vitte

Lage Offizielle Bezeichnung Beschreibung Bild
In den Dünen 127
Lage
Gasthaus
Norderende 90
Lage
Wohnhaus
Norderende 92/94
Lage
Wohnhaus Das einstöckige rohrgedecktem Doppelhaus wurde von Hermann und Anna Muthesius erworben, die das ehemalige Fischerhaus umbauten.
Norderende 140
Lage
Wohnhaus
Norderende 175
Lage
Windmühle
Sprenge 30
Lage
Wohnhaus
Süderende 35
Lage
Katen
Süderende 57
Lage
Wohnhaus (Arzthaus) mit Stall. Das Arzthaus wurde 1914 aus Mitteln der Kurtaxe von der Gemeinde erbaut, damit Ärzte sich auf der Insel niederließen.[7] Henni Lehmann steuerte ein Darlehen zum Bau des Hauses bei.[8] Hinter dem Backsteingebäude befindet sich der ebenfalls denkmalgeschützte Stall.
Süderende 73
Lage
Wohnhaus
Süderende 105
Lage
Fischerkaten (Hexenhaus) Das um 1753 erbaute Hexenhaus ist eins der ältesten Gebäude Vittes. Ursprünglich war es ein Fischerkaten. Im Jahr 1915 erwarb es die Malerin Elisabeth Büttner.[5] 1930 übergab sie es an Annemarie Pallat, Ehefrau des Archäologen Ludwig Pallat. Auch ihr Schwiegersohn, der Reformpädagoge Adolf Reichwein, nutzte es als Sommerhaus. Wegen seiner Tätigkeit im Kreisauer Kreis wurde er 1944 von den Nationalsozialisten hingerichtet. Ein Stolperstein vor dem Haus erinnert an ihn. Nach dem Zweiten Weltkrieg gehörte das Haus seiner Frau Rosemarie Reichwein und ist seit 1990 wieder im Besitz der Familie Reichwein.
Zum Seglerhafen 7
Lage
Wohnhaus (Asta Nielsen) Das Haus wurde 1923 von Max Taut erbaut. Eine Ausstellung im Haus erinnert an ihn und an Asta Nielsen, die das Haus 1928 erwarb[5] und es bis 1936 nutzte. Später diente das Haus als Wohnhaus, heute wird es für Ausstellungen genutzt.
Zum Seglerhafen 13
Lage
Wohnhaus Nordperd

Ehemalige Baudenkmale

Lage Offizielle Bezeichnung Beschreibung Bild
Vitte, Am Dorfe 100
Lage
Palucca-Haus Die Tänzerin Gret Palucca ließ 1961 ein Sommerhaus in Vitte erbauen. Es war ein massives Gebäude aus verputztem Backstein mit einem Rohrdach mit einem weit heruntergezogenen Dach auf der Nord- und einer weitgehend verglasten Südseite. Es stand laut Denkmalbehörde des Landes Mecklenburg-Vorpommern mit seiner „schlichten Formensprache der 1960er Jahre“ in der „Tradition der Vorkriegsmoderne“. Anfang 2009 wurde es aus geschichtlichen und städtebaulichen Gründen unter Denkmalschutz gestellt.[9]

Nachdem Gret Palucca 1993 verstorben war, ging ihr Haus in den Besitz einer Erbengemeinschaft über und stand mehrere Jahre leer. Im März 2009 sollte das Haus versteigert werden. Es wurde aber bereits vor der Versteigerung abgerissen, bevor die Abrissgenehmigung für das mittlerweile denkmalgeschützte Haus zurückgenommen wurde.[10]

Quelle

  • Denkmalliste Landkreis Rügen (Memento vom 15. Januar 2005 im Internet Archive)

Einzelnachweise

  1. Landkreis Rügen Verordnung über den Denkmalbereich Neuendorf, Gemeinde Seebad Insel Hiddensee, 25. Januar 2005
  2. Geschichte des Klosters auf den Seiten der Evangelischen Kirchgemeinde Hiddensee, abgerufen am 1. Oktober 2013.
  3. Felix Biermann, [Bericht über die Ausgrabungen am Kloster Hiddensee (Gemeinde Hiddensee, Lkr. Rügen, Fpl. 40) im September/Oktober 2008], S. 3–4, auf den Seiten der Evangelischen Kirchgemeinde Hiddensee, abgerufen am 1. Oktober 2013.
  4. Barbara Finke, Beatrice Pippia, Landhäuser & Villen am Meer, Rügen und Hiddensee, Culturcon medien, Berlin und Wildeshausen, 2009. ISBN 978-3-941092-10-5, S. 53–55.
  5. a b c d Kurzbeschreibung für den Tag des Offenen Denkmals, abgerufen am 1. Oktober 2013
  6. Barbara Finke, Beatrice Pippia, Landhäuser & Villen am Meer, Rügen und Hiddensee, Culturcon medien, Berlin und Wildeshausen, 2009. ISBN 978-3-941092-10-5, S. 57–58.
  7. Hiddensee: Neue Inselärztin. In: Schleswig-Holsteines Ärzteblatt, 6/2002, S. 70/71.
  8. Henni Lehmann auf hiddensee-kultur.de, abgerufen am 1. Oktober 2013
  9. Landesamt für Kultur und Denkmalpflege, Denkmalbegründung (PDF; 2,8 MB), abgerufen am 1. Oktober 2013
  10. Denkmalschutz für Palucca-Haus auf Hiddensee kommt zu spät, in: Märkische Oderzeitung, 20. März 2009.