Liste der Geotope im Landkreis Würzburg

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Diese Liste enthält zwölf Geotope des unterfränkischen Landkreises Würzburg in Bayern. [1] Die Liste enthält die amtlichen Bezeichnungen für Namen und Nummern des Bayerischen Landesamt für Umwelt (LfU) sowie deren geographische Lage. Die Textpassagen wurden mit freundlicher Genehmigung des LfU 1:1 übernommen und unterliegen dem Urheberrecht. Diese Liste ist möglicherweise unvollständig. Im Geotopkataster Bayern sind etwa 3.400 Geotope (Stand Oktober 2015) erfasst. Das LfU sieht einige Geotope nicht für die Veröffentlichung im Internet geeignet. Einige Objekte sind zum Beispiel nicht gefahrlos zugänglich oder dürfen aus anderen Gründen nur eingeschränkt betreten werden. Das Betreten der Geotope erfolgt auf eigene Gefahr und vom LfU wird keinerlei Haftung übernommen.

Name Bild Kennung

Einzelheiten Position Fläche
Hektar
Datum
Lützelbruch WNW von Lindelbach BW 679A002

Randersacker
Das Steinbruchgelände erschließt die obersten Partien des Oberen Muschelkalks und die untersten Schichten des Unteren Keupers. Abgebaut wurde der Quaderkalk, dessen Abbau durch Reste der Abbauanlagen und zeitweilige Demonstrationen dokumentiert wird. Besonders gut ist die namengebende rechtwinklig stehende Klüftung an der Steinbruchsohle zu sehen. Im Ost-Teil des Steinbruchs durchschlägt eine Störung die Schichten.
  • Größe: Länge 150 m, Breite 100 m, Höhe 8 m
  • Geotoptyp: Sedimentstrukturen, Schichtfolge
  • Aufschlusstyp: Steinbruch (künstlich)
  • Schutzstatus: Naturdenkmal
  • Wert: besonders wertvoll
1,5
Ehem. Muschelkalkbruch Höchheimer Höhe ENE von BW 679A004

Greußenheim
Der Steinbruch zeigt die Schichtenfolge von der Wellenkalkfolge 7 bis zur 3. Schaumkalkbank. Die Wellenkalkfolge 7 zeigt Rutschungserscheinungen (einschließlich Sigmoidalklüftung), die in semikonsolidierten Sedimenten gebildet wurden. Im Nordteil ist eine Störung lokalisiert, deren Versatz an der 1. Schaumkalkbank quantifiziert werden kann.
  • Größe: Länge 40 m, Breite 30 m, Höhe 1 m
  • Geotoptyp: Schichtfolge, Gesteinsart, Sedimentstrukturen, Störung
  • Aufschlusstyp: Steinbruch (künstlich)
  • Schutzstatus: Landschaftsbestandteil
  • Wert: wertvoll
0,12
Ehem. Gipsbruch NE von Bergtheim BW 679A005

Bergtheim
Anstehend sind die Grundgipsschichten der Myophorienschichten in Form von geschichtetem, teilweise gelaugtem, weißem Gips, in den dünne Ton- und Mergelsteine zwischengeschaltet sind. In den weitgehend verwachsenen Abbauen sind nur noch geringe Anteile der ehemaligen Steinbruchwände aufgeschlossen. Erkennbar sind Karsterscheinungen mit einer Höhle.
  • Größe: Länge 50 m, Breite 20 m, Höhe 4 m
  • Geotoptyp: Gesteinsart
  • Aufschlusstyp: Steinbruch (künstlich)
  • Schutzstatus: Landschaftsbestandteil
  • Wert: bedeutend
0,1
Ehem. Quaderkalkbrüche Gieshügel NE von Randersacker BW 679A006

Randersacker
In mehreren benachbarten, heute stark verstürzten und verwachsenen Steinbrüchen sind die obersten Schichten des Oberen Muschelkalks und die untersten Schichten des Unteren Keupers aufgeschlossen. Abgebaut wurde der Quaderkalk. Das Gelände ist Eigentum der Universität Würzburg und wird v. a. aus ökologischen Gründen als Freiland-Lehrgebiet genutzt. Es ist mit einem Elektrozaun umgeben und nicht zugänglich.
  • Größe: Länge 1500 m, Breite 200 m, Höhe 8 m
  • Geotoptyp: Schichtfolge, Gesteinsart
  • Aufschlusstyp: Steinbruch (künstlich)
  • Schutzstatus: FFH-Gebiet, Naturschutzgebiet
  • Wert: bedeutend
3
Ehemaliger Sandsteinbruch W von Hoechberg BW 679A007

Höchberg
In dem seit langem aufgelassenen Steinbruch sind mit den Roten und Grünen Tone und dem unterlagernden Werksandstein die Schichten des Unteren Keupers (sog. Lettenkeuper) aufgeschlossen. Die Wände zeigen ein typisches Inventar fluviatiler Sedimentation mit Rinnenkörpern und Überflutungsschichten. Auf den Schichtflächen sind Spurenfossilien zu erkennen. Die Abbauwände zeigen deutliche Bearbeitungsspuren.
  • Größe: Länge 200 m, Breite 50 m, Höhe 8 m
  • Geotoptyp: Gesteinsart, Schichtfolge, Pflanzliche FossilienTierische Fossilien, Sedimentstrukturen
  • Aufschlusstyp: Steinbruch (künstlich)
  • Schutzstatus: FFH-Gebiet, Naturdenkmal
  • Wert: wertvoll
1
Kaisersteinbruch WSW von Gaubüttelbrunn BW 679A009

Kirchheim
Der aufgelassene Steinbruch der Fa. Kaisersteinbruch GmbH liegt im Bereich des Quaderkalks, der ehemals im Niveau des Oberen Hauptquaderhorizonts abgebaut wurde. Nur der abbauwürdige Horizont ist an den ehemaligen Steinbruchwänden noch einzusehen, aber die rechtwinklige Klüftung ist auf der Abbausohle im zentralen Bereich gut erkennbar. Anlässlich eines europäischen Symposiums von Steinbildhauern wurden künstlerische Skulpturen aufgestellt, von denen heute noch zwölf im Steinbruch zu sehen sind.
  • Größe: Länge 300 m, Breite 150 m, Höhe 8 m
  • Geotoptyp: Schichtfolge, Gesteinsart
  • Aufschlusstyp: Steinbruch (künstlich)
  • Schutzstatus: kein Schutzgebiet
  • Wert: wertvoll
4,5
Steinbruch an der Straße Thüngersheim-Güntersleben BW 679A010

Thüngersheim
Der kleine, ehemalige Muschelkalk-Steinbruch erschließt die Schichtenfolge des Unteren Muschelkalks vom Liegenden der 2. Schaumkalkbank bis zu den Orbicularis-Schichten. An der ehemaligen Abbauwand ist die ablagerungsgeschichtliche Entwicklung von der Wellenkalkfolge 7 mit deutlichen Rutschungen über diagenetische Überprägung unterhalb der 2. Schaumkalkbank bis zum Top der 2. Schaumkalkbank abzulesen.
  • Größe: Länge 60 m, Breite 20 m, Höhe 15 m
  • Geotoptyp: Gesteinsart, Schichtfolge
  • Aufschlusstyp: Steinbruch (künstlich)
  • Schutzstatus: kein Schutzgebiet
  • Wert: bedeutend
0,12
Muschelkalkprofil an der Höhfeldplatte SE von Thüngersheim BW 679A011

Thüngersheim
Am Rand des Naturschutzgebiets Höhfeldplatte ist die Schichtenfolge von der Spiriferinabank bis zum unteren Teil des Mittleren Muschelkalks aufgeschlossen. Der stratigraphisch tiefere Bereich ist an der Hangkante als künstlich erweiterter Hangriss erschlossen, der höhere Bereich auf einem Fußweg entlang der Oberkante eines angrenzenden Steinbruchs. Wertvoll sind die Aufschlüsse der Schaumkalkbank, die Basis des Mittleren Muschelkalks und die fossilen Orbicularis-Schichten.
  • Größe: Länge 200 m, Breite 20 m, Höhe 10 m
  • Geotoptyp: Schichtfolge, Gesteinsart, Fossiler Boden
  • Aufschlusstyp: Felshang/Felskuppe (künstlich)
  • Schutzstatus: Naturschutzgebiet, FFH-Gebiet
  • Wert: wertvoll
0,4
Quaderkalkbruch NW von Kleinochsenfurt BW 679A012

Ochsenfurt
Der Steinbruch erschließt die Quaderkalkfazies des Obersten Muschelkalks. Er wurde in den 1940er Jahren für den Bau der benachbarten Main-Staustufe angelegt. Durch regelmäßige Beweidung wird das Zuwachsen verhindert. Der Bruch liegt in einem Naturschutzgebiet.
  • Größe: Länge 250 m, Breite 100 m, Höhe 10 m
  • Geotoptyp: Gesteinsart, Schichtfolge, Sedimentstrukturen, Schlucht
  • Aufschlusstyp: Steinbruch (künstlich)
  • Schutzstatus: Naturschutzgebiet, FFH-Gebiet
  • Wert: wertvoll
2,5
Karstquelle im Norbertusheim-Stollen bei Oberzell BW 679Q001

Zell a.Main
Am Ende des Norbertusheim-Stollens bei Zell tritt aus dem oberen Bereich der Orbicularis-Schichten eine stark schüttende Quelle aus einer verkarsteten Störung mit nur geringem Versatz aus. Das austretende Wasser, wie auch das von mehr als 25 anderen Quellen im Stollen, wird zur Wasserversorgung der Stadt Würzburg genutzt und im nahen, denkmalgeschützten Wasserwerk aufbereitet.
  • Größe: Länge 3 m, Breite 2 m, Höhe 3 m
  • Geotoptyp: Karst-Schachthöhle
  • Aufschlusstyp: Tunnel/Stollen/Schacht (künstlich)
  • Schutzstatus: kein Schutzgebiet
  • Wert: wertvoll
0,0006
Felshänge am Hirschberg ENE von Erlabrunn BW 679R003

Thüngersheim
An den Hängen des Hirschbergs südlich von Thüngersheim streichen die Schichten des obersten Unteren Muschelkalks aus. Aufgeschlossen sind unter anderem die drei Schaumkalkbänke im steilsten Hangabschnitt, während die weniger verwitterungsresistenten Orbicularis-Schichten eine Hangverflachung veranlassen. Typisch für diesen Teil Mainfrankens ist die Verbreitung der Weinberge am Hang, die den Bereich des steilen Schaumkalkbank- Niveaus aussparen.
  • Größe: Länge 200 m, Breite 40 m, Höhe 10 m
  • Geotoptyp: Felswand/-hang, Gesteinsart, Schichtfolge
  • Aufschlusstyp: Hanganriss/Felswand (natürlich)
  • Schutzstatus: Naturdenkmal
  • Wert: wertvoll
0,08
Muschelkalkhang Talberg NNW von Veitshöchheim BW 679R004

Thüngersheim
An den steilen Hängen des Talbergs streichen die Schichten des Unteren Muschelkalks im stratigraphischen Bereich der Schaumkalkbänke aus. Die Schichten zeigen bemerkenswerte Rutschungserscheinungen, die teilweise zu einem brekziösen Habitus der Wellenkalk-Pakete führten. In zwei Naturschutzgebieten an den Hängen ist eine für dieses Substrat charakteristische Vegetation entwickelt.
  • Größe: Länge 150 m, Breite 45 m, Höhe 10 m
  • Geotoptyp: Felswand/-hang, Gesteinsart, Schichtfolge, Sedimentstrukturen
  • Aufschlusstyp: Hanganriss/Felswand (natürlich)
  • Schutzstatus: Landschaftsschutzgebiet
  • Wert: wertvoll
0,0675
Legende für Geotop

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Geotope im Landkreis Würzburg (Abgerufen im Oktober 2015)