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Liste der Mühlen in München

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Dieser Artikel listet abgegangene und noch erhaltene Mühlen in München auf. Fast alle noch erhaltenen Mühlengebäude werden allerdings nicht mehr als Mühle genutzt, nur die Hofbräuhaus-Kunstmühle dient noch als Getreidemühle.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit dem Mittelalter wurden die Münchner Stadtbäche, die auf der niedrigsten der Münchner Schotterterrassen links und rechts der Isar flossen, als Energiequelle für Mühlen genutzt. Dieses Gebiet entspricht heute links der Isar überwiegend den Stadtteilen Isarvorstadt, Lehel und dem Teil der Altstadt, der zwischen Marienplatz und Isartor liegt (der ehemaligen Talstadt). Rechts der Isar entspricht das den unterhalb des Isarhochufers liegenden Teilen von Untergiesing und der Au, durch die der Auer Mühlbach fließt.

Die erste urkundlich bezeugte Mühle auf dem heutigen Münchner Stadtgebiet ist die Giesinger Getreidemühle (Schrafnagelmühle), die 957 in einer Urkunde genannt wurde und aus der später die Bäcker-Kunstmühle wurde.

Bei den Mühlen handelte es sich nicht nur um Getreidemühlen zum Mahlen von Getreide zu Mehl. Die Wasserkraft der Bäche wurde beispielsweise auch zum Stampfen, Hämmern, Sägen und Schleifen verwendet. Im 19.. Jahrhundert wurde der Antrieb der Mühlen überwiegend von Wasserkraft auf Elektrizität umgestellt. Einige Wasserturbinen liefen aber weiter und erzeugten elektrischen Strom.

Nach der Stilllegung der Kraemer’schen Kunstmühle 2007 ist die Hofbräuhaus-Kunstmühle die letzte Mühle, die noch auf dem Münchner Stadtgebiet in Betrieb ist.

Mühlen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Name(n) Lage Baujahr[1] Stilllegung Abriss Mühlentyp Energiequelle Anmerkungen Bild
Allacher Mühle Allach
48° 11′ 54″ N, 11° 27′ 24″ O
1517* 1955 Würm Mühle und Müllerhaus sind jetzt Bestandteil einer Wohnanlage
Aumühle
Papiermühle, Mittermühle
Sendling
48° 7′ 3″ N, 11° 33′ 22″ O
Dreimühlenbach
Bäcker-Kunstmühle
Schrafnagelmühle, Giesinger Getreidemühle
Untergiesing
48° 6′ 41″ N, 11° 34′ 17″ O
957* 1960er 1960er Getreidemühle Auer Mühlbach erste urkundlich erwähnte Mühle Münchens, an der Stelle der alten Mühle steht heute das Kraftwerk Bäckermühle
Brudermühle
Elkolfsmühle
Sendling
48° 6′ 42″ N, 11° 33′ 11″ O
Dreimühlenbach
Gewürzmühle
Koordinaten fehlen! Hilf mit.
Hacklmühle
Walsermühle

48° 6′ 50″ N, 11° 44′ 17″ O
Hainmühle
Haimühle
Altstadt
Koordinaten fehlen! Hilf mit.
die Mühle stand in der Westenriederstraße zwischen Isartor und Viktualienmarkt
Heiliggeistmühle
Griesmühle, Rumfordmühle, Lothmühle, Lottmühle

48° 6′ 50″ N, 11° 44′ 17″ O
Hochbrückmühle
Horbruckmühle
Altstadt
48° 8′ 10″ N, 11° 34′ 46″ O
Katzenbach
Hofbräuhaus-Kunstmühle
Malzmühle
Altstadt
48° 8′ 16″ N, 11° 34′ 51″ O
1703 1703–ca. 1870 Malzmühle
seit ca. 1870 Getreidemühle
Malzmühlbach, Stromnetz Baudenkmal, letzte noch betriebene Mühle in München
Inselmühle Untermenzing
48° 10′ 35″ N, 11° 27′ 44″ O
1445* 1923 Getreidemühle Würm
Kaiblmühle in der Au
Neudecker Mühle

Koordinaten fehlen! Hilf mit.
Obere Kaiblmühle
Schwalbensteinmühle, Ruchsmühle
Sendling
48° 7′ 15″ N, 11° 33′ 35″ O
Dreimühlenbach
Untere Kaiblmühle
Mühle Neydeck, Doßische Mühle, Hufnagelmühle
vormals Buttermelcherstraße 16
Koordinaten fehlen! Hilf mit.
1880[2] 1889[3]
Kainzmühle
Mittermühle, mittlere Schefmühle, bis zur Schließung unter dem Namen St. Anna Kunstmühle.
Lehel, vormals Pilotystraße 2
48° 8′ 32″ N, 11° 35′ 0″ O
1963 Kainzmühlbach
Kegelmühle
Papiermühle in der Au

48° 7′ 37″ N, 11° 35′ 9″ O
Klarermühle
Hofsägmühle
Lehel
48° 8′ 14″ N, 11° 35′ 23″ O
Köglmühle
Eyslmühle, vordere Schefmühle
vormals Hofgartenstraße 3, östlich des Hofgartens
48° 8′ 29″ N, 11° 34′ 58″ O
1931[4] Getreidemühle Köglmühlbach
Kraemer’sche Kunstmühle Untergiesing
48° 6′ 21″ N, 11° 34′ 1″ O
1701 2007 1701–1863 Papiermühle
1863–2007 Getreidemühle
Auer Mühlbach, Stromnetz wird seit 2010 in Gewerbeflächen umgebaut, Wasserkraft treibt heute ein Laufwasserkraftwerk
weitere Bilder
Kupferhammer Isarvorstadt
Koordinaten fehlen! Hilf mit.
Kunstmühle Langwied Langwied
48° 10′ 45″ N, 11° 25′ 21″ O
Langwieder Bach
Leißmühle
Hintere Schefmühle

Koordinaten fehlen! Hilf mit.
Lodererwalk
Koordinaten fehlen! Hilf mit.
Mahlmühle
Säldenau-Mühle, Militärmalzmühle, Pötschnermühle

Koordinaten fehlen! Hilf mit.
Neumühle
Koordinaten fehlen! Hilf mit.
Pfistermühle
Torantsmühle, Hofmühle
Altstadt
48° 8′ 18″ N, 11° 34′ 45″ O
Baudenkmal
weitere Bilder
Plachfeldmühle
Koordinaten fehlen! Hilf mit.
Riegermühle Au
48° 7′ 17″ N, 11° 34′ 48″ O
1570
1695 (Verlegung)[5]
1910 nach 1945 Sägemühle Auer Mühlbach
Sägemühle Isarvorstadt
48° 7′ 56″ N, 11° 34′ 43″ O
Schadeneckmühle
Maria-Einsiedel-Mühle, Urbarsmühle
Thalkirchen
48° 5′ 42″ N, 11° 32′ 35″ O
Maria-Einsiedel-Mühlbach
Schleifmühle
Hofschleiferei

Koordinaten fehlen! Hilf mit.
Schobinger-Mühle Au, Lilienstraße 9
48° 7′ 52″ N, 11° 35′ 19″ O
1467 Auer Mühlbach
weitere Bilder
Seidlmühle
Gschlachtwandterwalk

Koordinaten fehlen! Hilf mit.
Simon-Walser-Mühle Lehel
48° 8′ 4″ N, 11° 35′ 7″ O
Spießmühle
Proviantmühle
Ohlmüllerstraße/Nockherstraße
48° 7′ 22″ N, 11° 34′ 54″ O
1437
St.-Floriansmühle Freimann
48° 11′ 37″ N, 11° 37′ 27″ O
Stadthammerschmiede
Koordinaten fehlen! Hilf mit.
Obere Stadtmühle
Angermühle, Ahamermühle

Koordinaten fehlen! Hilf mit.
Untere Stadtmühle
Augustinermühle, Fländerlmühle, Hebenstreitmühle

Koordinaten fehlen! Hilf mit.
Stadtsäge Lehel
48° 8′ 27″ N, 11° 35′ 13″ O
Stadtsägmühle
Koordinaten fehlen! Hilf mit.
Stelzmühle
Koordinaten fehlen! Hilf mit.
Tivoli-Kunstmühle Schwabing
48° 9′ 10″ N, 11° 35′ 54″ O
1808 1969 1969 Getreidemühle Eisbach, Dampfmaschine, Stromnetz
Wagmühle
Koordinaten fehlen! Hilf mit.
Walkmühle
Koordinaten fehlen! Hilf mit.
Westermühle Isarvorstadt
48° 7′ 37″ N, 11° 34′ 1″ O
Westermühlbach

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Christine Rädlinger: Geschichte der Münchner Stadtbäche. Hrsg.: Stadtarchiv München. Verlag Franz Schiermeier, München 2004, ISBN 3-9809147-2-0.
  • Franz Schiermeier: Münchner Stadtbäche. Reiseführer zu den Lebensadern einer Stadt. Verlag Franz Schiermeier, München 2010, ISBN 978-3-9813190-9-5.
  • Fritz Hilble: Die alten Münchner Mühlen und ihre Namen. In: Oberbayerisches Archiv, Band 90, Stadtarchiv, München 1968, S. 75 bis 113.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Mills in Munich – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bei unbekanntem Baujahr ist das Jahr der ersten urkundlichen Erwähnung (mit * gekennzeichnet) angegeben
  2. Hilble: Die alten Münchner Mühlen und ihre Namen. OA 90, München 1968, S. 91/92. 1880 wurde der Mühlenbetrieb eingestellt. Ehemals Gedenktafel am im Zweiten Weltkrieg zerstörten Neubau.
  3. Alckens: Die Gedenktafeln der Stadt München. Bruckmann, München 1938, Tafel Nummer 86. 2. Teil der Inschrift der nicht mehr vorhandenen Tafel am Neubau aus dem Jahr 1890; „An Stelle des hier bestandenen – im Jahre 1889 abgebrochenen – alten Wohngebäudes – erbaute diese Behausung – Simon Westermayr – anno Domini 1890.“
  4. Fritz Hilble: Die alten Münchner Mühlen und ihre Namen, OA 90, S. 94
  5. Peter Klimesch: Drunt in der grünen Au: Die Nockherstraße im Wandel der Zeit. Books on Demand, 2015, ISBN 978-3-7386-0258-6 (google.de [abgerufen am 12. Juli 2017]).