Louis Auguste Déchelette

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Louis Auguste Déchelette (geboren 11. Januar 1894 in Cours-la-Ville; verstorben im Dezember 1964 in Paris) war ein französischer bildender Künstler. Von ihm stammen Gemälde und Skulpturen im Stile der Naiven Kunst.[1][2]

Leben und Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Déchelette erlernte vom Großvater das Malen und zog zunächst als Wanderarbeiter und Anstreicher durch Frankreich.[3] 1925 ließ er sich in Paris nieder. Seine naiven Bilder fanden erst Ende der 1930er Jahre Beachtung. Déchelette stellt Alltagsszenen, Straßen oder Landschaften mit subtilem Humor realistisch dar. Seine Gemälde zeigen eine besondere Liebe zum Detail und führen oft Wortspiele ein. Deutlich werden auch immer wieder seine sozialen und politischen Anliegen.[4] Um 1940 wurde er von dem Kunstkritiker Robert Rey entdeckt,[5] der nach der Befreiung 1944 in Paris zum Direktor der Bildenden Künste ernannt wurde, und Déchelette bekam eine erste Ausstellung in der Galerie Jeanne Bucher, einer der berühmtesten Kunstgalerien jener Zeit (u. a. Ausstellungen von Arp, Braque, Gris, Kandinsky), die auch die Naive Kunst förderte, was zur Entdeckung der „modernen Primitiven“ führte.[6] Diese Pariser Galerie widmete Déchelette 1942 und 1944 zwei Ausstellungen.

Während der deutschen Besetzung von Paris hatte Déchelette etliche Bilder gegen Faschismus und Unterdrückung gemacht, die er vor den Besatzern in Kisten verpackt in der Erde vergrub. Nach der Befreiung 1944 und 1945 ausgestellt, machen diese Bilder Dèchelette berühmt.[3] Seine Werke sind in zahlreichen nationalen Sammlungen vertreten; unter anderem auch in Centre Pompidou.[7] Im Alter wurden die von ihm bevorzugten Farben und Motive gedämpfter. Déchelette starb verarmt und nahezu vergessen. In den 1960er und 1970er Jahren brachten jedoch große internationale Ausstellungen naiver Kunst in Bratislava, Zagreb, München und Zürich eine Renaissance seiner Werk und machten ihn einer breiten internationalen Öffentlichkeit bekannt.[3] Eine Entwicklung, die bis ins 21. Jahrhundert anhält; Ausstellungen gab es im Clemens Sels Museum Neuss (2009),[8] Museum für naive Malerei und Volkskunst, Noyers sur Serein (2010), L’Art en guerre, Frankreich 1938–1947; Guggenheim Bilbao 2013,[9] Palais de Tokyo 2018,[10] Galerie Jeanne Bucher Jaeger Lissabon 2018,[11] Jeanne Bucher Jaeger, St Germain, Paris 2019.[12]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Louis-Auguste Dechelette. In: Centre Pompidou, Peintre, Sculpeur. Abgerufen am 15. Januar 2023 (französisch).
  2. Louis Auguste Dechelette (French, 1894–1964). Abgerufen am 15. Januar 2023 (englisch).
  3. a b c Louis Auguste Déchelette. In: Erich-Bödeker-- Gesellschaft für naive Kunst e. V. Hannover. Abgerufen am 15. Januar 2023.
  4. Les Naïfs - André Bauchant et Louis Auguste Déchelette. In: rui-freire.com. Abgerufen am 15. Januar 2023 (portugiesisch).
  5. Louis-Auguste Déchelette. In: musees.laval.fr. Abgerufen am 15. Januar 2023 (französisch).
  6. Louis Auguste Déchelette. In: Internetseite von Jean Francis Gaud. Abgerufen am 15. Januar 2023 (französisch).
  7. Centre Pompidou. Abgerufen am 15. Januar 2023 (französisch).
  8. RP-online. Abgerufen am 15. Januar 2023.
  9. Guggenheim. Abgerufen am 15. Januar 2023 (englisch).
  10. Artviewer. Abgerufen am 15. Januar 2023 (französisch).
  11. Jeanne Bucher Jaeger. Abgerufen am 15. Januar 2023 (französisch).
  12. Galleriesnow. Abgerufen am 15. Januar 2023 (englisch).