Louis Ferdinand Prinz von Preußen (1944–1977)

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Grab von Louis Ferdinand

Louis Ferdinand Oskar Christian Prinz von Preußen (* 25. August 1944 in Schildberg, Kreis Soldin, Neumark, Mark Brandenburg; † 11. Juli 1977 in Bremen; zur Unterscheidung von seinem gleichnamigen Vater Louis Ferdinand jr. genannt) war ein Urenkel des letzten deutschen Kaisers.

Leben

Louis Ferdinand jr. (familienintern „Lulu“ gerufen)[1] war das fünfte von sieben Kindern des ehemaligen Prinzen Louis Ferdinand von Preußen und seiner Gemahlin Kira, ehemalige Großfürstin von Russland. Er wurde auf Gut Schildberg geboren, wohin die Familie kurz zuvor vom ostpreußischen Gut Cadinen gezogen war.

1967 meldete sich Louis Ferdinand jr. freiwillig zum Dienst bei der Bundeswehr mit dem Ziel, Reserveoffizier zu werden. Mit 28 Jahren begann er eine Bankkaufmannslehre und besuchte Abendkurse, um das Abitur zu erlangen.

Daneben leistete er als Fähnrich der Reserve jährlich eine Wehrübung ab. Bei einer dieser Übungen kam es am 15. Mai 1977,[2] fünf Monate bevor er zum Leutnant der Reserve befördert worden wäre,[3] zu einem Manöverunfall. Er war beim Verladen eines Mannschaftswagens zwischen zwei gepanzerte Fahrzeuge geraten. Zur Behandlung der schweren Verletzungen wurde er in das Diakonissen-Krankenhaus Bremen-Gröpelingen gebracht. Louis Ferdinand starb nach zwei Monaten mit 32 Jahren an den schweren inneren Verletzungen.

Louis Ferdinand jr. war seit 1975 mit Donata Gräfin zu Castell-Rüdenhausen (1950–2015) verheiratet. Sie war eine Tochter von Siegfried Fürst zu Castell-Rüdenhausen. Die Hochzeit war ein Medienereignis des Jahres.[4][5][6] Der Verbindung entstammen sein Sohn Georg Friedrich (* 1976) und seine erst nach seinem Unfalltod geborene Tochter Cornelie-Cecilie (* 1978).

Louis Ferdinand jr. wurde nach seiner Hochzeit 1975 von seinem Vater als Nachfolger als Chef des Hauses Hohenzollern eingesetzt.[1] Seine beiden älteren Brüder hatten zuvor nicht standesgemäß geheiratet.

Durch seinen frühen Tod bei einer Wehrübung[5] wurde Louis Ferdinand Prinz von Preußen jr. nicht Chef des Hauses Hohenzollern. Seit 1994 wird der Sohn Georg Friedrich als das Oberhaupt des Hauses und Nachfolger seines Großvaters angesehen.[7][8]

Die Familie lebte in Fischerhude bei Bremen. Dort befindet sich auch die Grabstelle von Louis Ferdinand Prinz von Preußen. Nach ihm ist eine 1963 gegründete Reservistenkameradschaft benannt.[9]

Einzelnachweise

  1. a b Franc Domin: Jetzt wird der Preußen-Stammbaum gestutzt. Ausschnitt aus einer Illustrierten vom 12. Mai 1977 (abgerufen am 3. Mai 2014)
  2. 36. Todestag von Prinz Louis Ferdinand von Preußen bei Corona vom 11. Juli 2013 (abgerufen am 4. Mai 2014)
  3. Nach seinem Unfall, noch vor seinem Tode, wurde er zum Leutnant befördert, gem.: Hermann L. Gremliza, Wie Hannelore Kohl die Russen bezauberte, Band 2 der Drei Dramen, ISBN 978-3922144564, Konkret Literatur Verlag, Hamburg 1986
  4. Vorgestellt: Georg Friedrich Ferdinand Prinz von Preußen bei T-Online (via Deutsche Presse-Agentur) vom 23. August 2011 (abgerufen am 2. Mai 2014)
  5. a b Unser kaiserliches Paar bei Stern.de vom 27. August 2011 (abgerufen am 2. Mai 2014)
  6. Volker Reinhardt und Thomas Lau, Deutsche Familien: historische Portraits von Bismarck bis Weizsäcker, ISBN 978-3406529054, C.H.Beck, 2005, S. 72
  7. Georg Friedrich von Preußen hat seine Sophie geheiratet in der Augsburger Allgemeinen vom 27. August 2011 (abgerufen am 2. Mai 2014)
  8. Prinz Georg Friedrich von Preußen heiratet in Potsdam im Hamburger Abendblatt vom 28. Februar 2011 (abgerufen am 2. Mai 2014)
  9. RK 9 "Louis Ferdinand Prinz von Preußen", Website der Kameradschaft (abgerufen am 2. Mai 2014)

Weblinks