Ludwig Jonas (Maler)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 2. September 2015 um 12:59 Uhr durch Najadenn (Diskussion | Beiträge) (+mitgliedschaft im DKB, +ref, +kat...). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Selbstportrait Ludwig Jonas, 1939

Ludwig Alfred Jonas (* 1887 in Bromberg; † 1942 in Jerusalem) zählt zu den bedeutenden Berliner Impressionisten der 1920er Jahre. Nach der Emigration 1933 und seinem frühen Tod 1942 ist das Werk des Künstlers in Vergessenheit geraten. Jonas war stark vom französischen Impressionismus beeinflusst (Vincent van Gogh und Paul Cézanne). Auf dieser künstlerischen Basis entwickelte er seinen individuellen Malstil, der eine intensive Auseinandersetzung mit aktuellen künstlerischen Strömungen erkennen lässt (Neuen Sachlichkeit und Expressionismus); im Unterschied zu den oft eher dunkel-erdfarbenen Farben in den Werken seines Vorbildes Max Liebermann und der meisten deutschen Impressionisten bevorzugte Jonas kräftige Farben und ein feines, gleichermaßen kontrastreiches wie wohl abgestimmtes Kolorit.

Leben

Jonas studierte nach abgebrochenem Medizinstudium seit 1909 bei Emil Orlik (1870−1932) an der Berliner Kunstgewerbeschule. Diese galt als bedeutendste Reformschule Preußens, seit der Architekt und Designer Bruno Paul (1874−1968) im Jahr 1907 deren Leitung übernommen hatte. Zu den Schülern der Orlik-Klasse zählten u.a. Felix Nussbaum, George Grosz und Hannah Höch. Als Bruno Pauls Schule 1910 erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt wurde, wählte Fritz Stahl in der „Berliner Architekturwelt“ eine Grafik von Jonas als Titelbild. Später war der Künstler auch einige Monate Schüler von Lovis Corinth und lebte 1912/13 in Paris.

Der Erste Weltkrieg bedeutete eine Zäsur, und erst Anfang der Zwanziger Jahre konnte Jonas wieder an seine frühen Erfolge anknüpfen. 1928 wurde er auf Vorschlag Erich Heckels Mitglied des Deutschen Künstlerbundes[1] und noch im gleichen Jahr von Max Liebermann zur Frühjahrsausstellung der Akademie der Künste eingeladen, die er von nun an zweimal jährlich beschickte. Es folgten zahlreiche Frankreich-Reisen, wohin er 1933 emigrierte um sich ab 1935, bereits schwer krank, in Jerusalem niederzulassen. 1938 hatte er eine große Ausstellung in Tel Aviv. 1942 verstarb Ludwig Jonas in Jerusalem.

Werke des Künstlers sind u.a. im Besitz des Staates Israel (in der Washingtoner Botschaft hängt seine Stadtlandschaft „King George Ave. in Jerusalem“ von 1939) sowie in der Berlinischen Galerie (Landesmuseum für Moderne Kunst, Fotografie und Architektur).

Werke

  • Selbstportrait, entstanden 1939 in Jerusalem, Öl auf Leinwand, 60 x 42 cm
  • Schleppkähne auf einem Berliner Kanal, 1929, Öl auf Leinwand, 59 x 71 cm
  • Atelierstilleben (im Atelier des Künstlers) um 1930, Öl auf Leinwand, 90 x 61 cm
  • Netzspinnende Fischer auf Korfu 1938, Aquarell 31 x 46 cm

Einzelnachweise

  1. kuenstlerbund.de: Ordentliche Mitglieder des Deutschen Künstlerbundes seit der Gründung 1903 / Jonas, Ludwig Alfred (abgerufen am 2. September 2015)

Literatur

  • Artikel über Bruno Pauls Schule, Klasse Emil Orlik, Titelbild und Farbholzschnitt von Ludwig Jonas 1909, aus: "Berliner Architekturwelt" Jg. 12, 1910, S. 367 u. S. 369

Weblinks

Commons: Ludwig Jonas – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien