Lug ins Land (Marloffstein)

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Lug ins Land (fränkisch: Luchinsland[1]) ist eine Wüstung auf dem Gemeindegebiet von Marloffstein im Landkreis Erlangen-Höchstadt (Mittelfranken, Bayern).

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die ehemalige Einöde lag auf der Marloffsteiner Höhe (365 m ü. NHN) etwa 0,5 km nordwestlich von Marloffstein.[2] Heute befindet sich an ihrer Stelle eine ehemalige Tongrube, die als Geotop ausgezeichnet ist. An den Ort erinnert die Straße Lug ins Land.[3]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort wurde in einem Karteneintrag von 1854 als „Lug in’s Land“ erstmals erwähnt. Luginsland war eine gebräuchliche Bezeichnung für einen Ort, von dem man nach allen Seiten einen weiten Ausblick ins Land hatte. Der Erlanger Fabrikbesitzer Karl von Loewenich hatte mehrere Tagewerk Land von der Steuergemeinde Marloffstein angekauft, um dort einen Landsitz mit Park zu errichten. Im Jahr 1865 wurde die Namensbezeichnung Lug ins Land offiziell genehmigt. Im Jahr 1964 musste Lug ins Land wegen der Erweiterung der Tongrube weichen. Das einzige bewohnte Anwesen wurde einige Jahre später abgebrochen. Im Jahr 1982 galt der Ort Lug ins Land als erloschen.[4]

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr 001861 001871 001885 001900 001925 001950 001961 001970
Einwohner * 0 0 0 3 7 6 2
Häuser[5] 1 1 1 1 1
Quelle [6] [7] [8] [9] [10] [11] [12] [13]
* 
Ort wird zu Marloffstein gerechnet.

Religion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Katholiken waren nach St. Peter und Paul (Langensendelbach) gepfarrt, die Lutheraner nach St. Matthäus (Uttenreuth).[12]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblink[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fußnoten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. D. Fastnacht: Erlangen: ehemaliger Stadt- und Landkreis, S. 190. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: „lûxinsland“.
  2. Lug ins Land im BayernAtlas (Bayerische Uraufnahme)
  3. Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 8. August 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
  4. D. Fastnacht: Erlangen: ehemaliger Stadt- und Landkreis, S. 190.
  5. Es sind nur bewohnte Häuser angegeben, die als Wohngebäude bezeichnet wurden.
  6. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1016, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  7. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1182, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  8. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1113 (Digitalisat).
  9. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1180 (Digitalisat).
  10. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1218 (Digitalisat).
  11. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1051 (Digitalisat).
  12. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 772 (Digitalisat).
  13. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 173 (Digitalisat).

Koordinaten: 49° 37′ 18″ N, 11° 3′ 36″ O