Lugental (bei Ladings)

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Lugental (auch: Lugenthal, Lobental) ist ein abgekommener Ort im heutigen Gemeindegebiet von Lichtenau im Waldviertel oder Albrechtsberg an der Großen Krems im Waldviertel in Niederösterreich. Die Ortslage dürfte in das Hochmittelalter datieren, und ist vermutlich im 17./18. Jahrhundert aufgegeben worden.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lugental lag an der großen Krems, etwa 23 Kilometer nordwestlich von Krems an der Donau, im Schluchttal der Krems, bei Ladings westlich von Scheutz[1] und bei Eppenberg (Katastralgemeinde Albrechtsberg).[2]

Der Ort umfasste um die 5 Häuser,[3] darunter die Breinmühle,[1] den Jaidhof,[1] und den Hörndl-Bauer.[4]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort erscheint in einer Urkunde als Lvogental.[1] Der Abt Wezelo von Stift Göttweig klagte gegen einen Ulrich Trumil wegen Zinsverweigerung für einige gepachtete Güter des Stiftes, und Herzog Leopold VI. bestätigte das Urteil. Diese Urkunde wurde auf circa 1216 datiert.[1] Im Urbar von Göttweig ist es 1302 als “de molendino in Lugental aput Ledings” (‚von der Mühle in Lugental bei Ladings‘) nachweislich.[5] Damals gehörte es zum Officium in Rauna et Chotans (Rentamt Ranna und Kottes).[5] Für 1590 sind dort 5 Häuser nachgewiesen.[3] 1619, im Dreißigjährigen Krieg, wurde die Ortslage von Soldtruppen des Kaisers, besonders Wallonen und Kosaken, geplündert.[6][4] 1664 findet sich Lugental nochmals erwähnt, Abt Gregor II. Heller gab es tauschweise dem Adam Maximilian Graf von Trautmannsdorf, Herr zu Prunn und Lichtenau, gegen andere Zehente in der dortigen Gegend.[5]

Die Administrativkarte der 1870er Jahre führte im Langental westlich Scheutz nurmehr ein Ried Oedfeld, dort ist der Ort wohl zu vermuten.[7]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e In nomine sancte et individue trinitatis, Livpoldus dei gratia dux Austrie et Stirie … ca. 1216; Stiftsarchiv Göttweig; wiedergegeben u. a. in: Österreichischen Akademie der Wissenschaften (Hrsg.): Fontes rerum Austriacarum. Zweite Abtheilung Diplomataria et acta. VIII. Band Codex Traditionum Monasteril Gottwicensis cum Diplomatario Miscello. Verlag Herold / K.K. Hof- und Staats-Druckerei, Wien 1805, S. 289, Nr. XXVI, Textarchiv – Internet Archive; Urkunde: Urkunden (1058-1899) 1216. In: Monasterium.net. ICARUS – International Centre for Archival Research;
    Datierung nach Andreas von Meiller (Bearb.): Regesten zur Geschichte der Markgrafen und Herzoge Österreichs aus dem Hause Babenberg. (Babenberger Regesten). Wien 1850, S. 116 Nr. 128.
  2. Fundberichte aus Österreich 45, 2006, S. 731
  3. a b Kurt Klein (Bearb.): Historisches Ortslexikon. Statistische Dokumentation zur Bevölkerungs- und Siedlungsgeschichte. Hrsg.: Vienna Institute of Demography [VID] d. Österreichische Akademie der Wissenschaften. Niederösterreich Teil 2, Lichtenau im Waldviertel: (Lugental) , S. 97 (Onlinedokument, Erläuterungen. Suppl.; beide PDF – o.D. [aktual.]).
    Spezielle Quellenangaben: 1590: Heinrich Weigl: Historisches Ortsnamenbuch von Niederösterreich. 1964/81, o.n.A. (Angabe der letzten Beurkundung dort: 1604).
  4. a b Sagenhaftes. Gemeinde Albrechtsberg; abgerufen am 13. März 2017; dort Angabe Lobental und „1619 abgeödet“.
  5. a b c Österreichische Rechtsbücher des Mittelalters, II. Band; Angabe in op. cit. Fontes rerum Austriacarum. 2. VIII., S. 189 f (zum Eintrag Sigifrid et Megingoz, Nr. CCLXII; zu 1664 Anm. 1. S. 290); Textarchiv – Internet Archive
  6. Karl Exenberger: Chronik über Lichtenau. Skriptum, o.n.A., S. 6, lichtenau.at (PDF)
  7. Administrativ-Karte von Nieder-Österreich 1:28800, herausgegeben vom Verein für Landeskunde von Nieder-Oesterreich, Verlag Artaria & Cie., ca. 1875; Sect. 36; Angabe in op. cit. monasterium.net.

Koordinaten: 48° 28′ 30″ N, 15° 22′ 12″ O