Marianne Kesting

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Marianne Kesting (* 16. März 1930 in Bochum) ist eine deutsche Literaturwissenschaftlerin, Komparatistin und Literaturkritikerin.

Leben

Marianne Kesting bestand 1950 in Wetter an der Ruhr das Abitur und studierte zunächst Geige und Musik an der Hochschule für Musik Freiburg. 1953 begann sie ein Studium der Neueren Germanistik, Musik- und Theaterwissenschaft, das sie 1957 mit einer Promotion abschloss. Ihre Dissertation behandelte das Epische Theater. Nach längerer Arbeit als Theater- und Literaturkritikerin[1] habilitierte sich Marianne Kesting 1972 in Köln und nahm zunächst einen Lehrstuhl in Bielefeld an, bevor sie 1975 auf den Lehrstuhl für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft an die Ruhr-Universität Bochum berufen wurde. 1995 wurde Marianne Kesting in Bochum emeritiert. Sie ist Mitglied im PEN-Zentrum Deutschland.

Große Verbreitung erreichte Marianne Kestings Biografie Bertolt Brechts (1959), die noch von eigener Anschauung von Brechts Wirken im Berliner Ensemble im Ost-Berlin der Nachkriegszeit zehrte. Neben weiteren Büchern verfasste sie zahlreiche Aufsätze und Feuilletons in der Fach- und Publikumspresse sowie für das Radio.[2]

Marianne Kesting ist die Schwester des 1975 verstorbenen Soziologen Hanno Kesting.

Werke (Auswahl)

  • Bertolt Brecht in Selbstzeugnissen und Bilddokumenten. Rowohlt, Hamburg 1959.
  • Das epische Theater. Zur Struktur des modernen Dramas. W. Kohlhammer, Stuttgart 1959.
  • Panorama des zeitgenössischen Theaters. 50 literarische Porträts. Piper, München 1962.
  • Vermessung des Labyrinths. Studien zur modernen Ästhetik. Fischer, Frankfurt am Main 1965.
  • Entdeckung und Destruktion. Zur Strukturumwandlung der Künste. Fink, München 1970.
  • Auf der Suche nach der Realität. Kritische Schriften zur modernen Literatur. Piper, München 1972, ISBN 3-492-01934-XInhaltsverzeichnis (PDF; 0,1 MB).
  • Herman Melville: Benito Cereno. Vollständiger Text der Erzählung (übers. von W. E. Süskind). Dokumentation (1971). Ullstein, Frankfurt am Main / Berlin / Wien 1972, ISBN 3-548-03932-4.
  • Die Diktatur der Photographie. Von der Nachahmung der Kunst bis zu ihrer Überwältigung. Piper, München / Zürich 1980, ISBN 978-3-492-02592-8.

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Siehe hierzu auch Marianne Kesting: Buch-Kritik. In: Kritik in Massenmedien. Objektive Kriterien oder subjektive Wertung? Hrsg. von Heinz-Dietrich Fischer. Deutscher Ärzte-Verlag, Köln 1983, S. 217–235.
  2. Zum Beispiel Marianne Kesting: Die Wirklichkeit der Fiktion. Zum Werk von Samuel Beckett. In: Deutschlandfunk, 24. Januar 1974, 9.30–10.00 Uhr (Redaktion: Wolfgang Pehnt, Abteilung Literatur).