Martin Langer (Fotograf)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 20. Mai 2016 um 15:12 Uhr durch Kowsalat (Diskussion | Beiträge) (Die letzte Textänderung von 78.54.184.117 wurde verworfen. Bitte WP:WEB und Hilfe:Überschrift beachten.). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Martin Langer (* 9. März 1956 in Göttingen) ist ein deutscher Fotograf.

Werdegang

Langer absolvierte nach Schule und Wehrdienst zunächst eine Lehre zum Radio- und Fernsehtechniker, bevor er visuelle Kommunikation mit dem Schwerpunkt Bildjournalismus studierte. Während der Hochschulzeit wurde er durch den bekannten Berliner Künstler und Polit-Grafiker Ernst Volland auf den Themenbereich der Fotosatire aufmerksam und von da an auch durch seine Professoren Heinemann und Boström dahin gehend gefördert und bestärkt. Es entstand Kurios und Gnadenlos. Fotosatire heute, ein Standardwerk zum Thema.

Seit 1984 arbeitet Langer als Fotograf auch an politischen und sozialen Themen für Zeitschriften, Verlage und Organisationen wie Robin Wood und Greenpeace. Für seine Fotodokumentation über die Einnahme der Öl-Plattform Brent Spar durch die Umweltorganisation Greenpeace erhielt er 1995 den Fuji Euro Press Photo Award.

Von seinen sozial-dokumentarischen Reportagen wurde die im Auftrag des Spiegels fotografierte Schwarzweiß-Serie über die Ausschreitungen von Rostock-Lichtenhagen im August 1992 am meisten beachtet. Das bekannteste Bild der Reportage zeigte den Arbeitslosen Harald Ewert, bekleidet im Trikot der Deutschen Fußballnationalmannschaft mit schwarz-rot-goldenen Applikationen sowie einer augenscheinlich urinbefleckten Jogginghose, der die rechte Hand zum Hitlergruß erhob.[1][2] Die Fotografie gilt als Sinnbild des „hässlichen Deutschen“ und ist eine der Ikonen der Nachkriegsfotografie in Deutschland. Es wurde hundertfach veröffentlicht und befindet sich in Sammlungen von u. a. dem Haus der Geschichte in Bonn und dem Deutschen Historischen Museum in Berlin.[1]

Langer ist Mitglied von FreeLens, einem Verband von Bildjournalisten. Für seine satirischen und lustigen Bilder des Alltags erhielt er zahlreiche Preise und Auszeichnungen.

Auszeichnungen

  • 1985: Spezialauszeichnung der 4. Triennale Fribourg/Schweiz
  • 1991: 1. Preis des Publikums, Fotofestival Knokke-Heist/Belgien
  • 1991: Kodak-Nachwuchsförderpreis
  • 1995: Fuji Euro Press Photo Award
  • 2002: 1. Preis Foto-Symposium Dokumentar-Fotografie Bad Herrenalb
  • 2002: Förderpreis des Kulturwerks der Verwertungs-Gesellschaft Bild-Kunst
  • 2009: Förderpreis des Kulturwerks der Verwertungs-Gesellschaft Bild-Kunst

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Online auf langerphoto.de
  2. Wofür schämt sich Harald Ewert?, Der Tagesspiegel, 6. Januar 2002.