Matthias Apiarius

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Matthias Apiarius, auch Matthias Biener (* 1495/1500 in Berching, Oberpfalz; † September 1554 in Bern) war ein Schweizer Buchdrucker, Verleger und auch Komponist deutscher Herkunft. Er führte in Bern den Buchdruck ein und wurde zu einem der bedeutendsten Musikdrucker der Schweiz.

Leben

Druck von Matthias Apiarius (1539):
Der betrunkene Noah
Druck von Matthias Apiarius (1540):
Catalogus annorum et principum geminus

Apiarius war zunächst Buchdrucker in Nürnberg und ab 1525 in Basel. Bereits der Druck des Totentanz von Niklaus Manuel (1484—1530) aus dem Jahr 1525 wird ihm zugeschrieben. Zwischen 1533 und 1536 druckte er auf eigene Rechnung in Straßburg, später mit Peter Schöffer d.J., mit dem er einige Musikdrucke herstellte. 1537 wurde er vom Stadtrat nach Bern berufen, wo er ab 19. Januar als erster Buchdrucker den Buchdruck einführte und zugleich als Buchbinder arbeitete. Auch hier, im heutigen „Apiarius-Haus“ in der Brunngasse 70, produzierte er zahlreiche Musikdrucke (Volkslieder mit Noten), stellte aber auch für das protestantische Oberdeutschland theologische Schriften her. Von Bern aus verbreitete er auch etliche Meßrelationen.[1] 1539 erhielt Matthias Apiarius das Berner Bürgerrecht.

Der Holzschneider Jacob Kallenberg fertigte für einige seiner Bücher die Holzschnitte.

Apiarius arbeitete auch als Topograph an der kartografischen Aufnahme Bayerns. Sein Kartenwerk wurde 1568 veröffentlicht.

Nach seinem Tod übernahm sein Sohn Samuel Apiarius die Druckerei, der bereits seit 1547 bei seinem Vater gearbeitet hatte. Der andere Sohn, Siegfried Apiarius, wurde Stadtpfeifer, Xylograph und Buchbinder.

Apiarius' Signet waren Bär und Bienenstock: Der Bär klettert am Baum empor, um den Honig im Spalt zu suchen, links von fünf und rechts von sieben Bienen umschwärmt; am Fuß des Baumes wachsen Pflanzen.[2]

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Berner Zeitschrift für Geschichte und Heimatkunde, Bände 68-69, Seite 66, Historischer Verein des Kantons Bern (Hrsg.), Staatsarchiv des Kantons Bern, 2006 (Auszug)
  2. Alfred Friedrich G.A. Woltmann: Holbein und seine Zeit, 1866, Seite 429 (Digitalisat)