Mazowe

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Mazowe
Rio Luenha
Daten
Lage Simbabwe und Mosambik
Flusssystem Sambesi
Abfluss über Sambesi → Straße von Mosambik
Quelle nördlich Harare
Mündung in den SambesiKoordinaten: 16° 23′ 17″ S, 33° 47′ 5″ O
16° 23′ 17″ S, 33° 47′ 5″ O

Länge 400 km
Einzugsgebiet 38.900 km²[1]
Durchflossene Stauseen Mazowe-See

Mazowe bedeutet „Fluss der Elefanten“. Dieser Fluss, bis 1980 Mazoe, entspringt in Simbabwe in der Provinz Zentralmaschonaland nördlich von Harare und ist bald danach vom Mazoe-Damm (Lage) zum Mazowe-See gestaut. Wie die Stauseen Chiveo und Manyame des Hunyani ist er ein beliebtes Ausflugsziel. Seit 1936 existiert dort ein Segelclub.

Der Fluss ist der einzige schiffbare in Simbabwe. Auf ihm wird Chromerz von Harare nach Mosambik an den Sambesi transportiert, in den der Mazowe nach etwa 400 km mündet. Obwohl der Fluss ausreichend Wasser führt und im Oberlauf durch zahlreiche Dämme gestaut ist, gibt es Verteilungsprobleme. Durch ihn wird viel Land bewässert, vor allem auch Zitrusfruchtplantagen.

Das Mazowetal ist von geschichtlicher Bedeutung. Seit dem 15. Jahrhundert (Die Angabe 11. Jh. ist dagegen zweifelhaft.) war hier das Zentrum eines Nachfolgestaates von Groß-Simbabwe, das Munhumutapa-Reich der Karanga. Der Staat kontrollierte und den Goldhandel an die Küste. Einer der wichtigsten Häuptlingssitze war Massapa im Mazowetal neben Chicanga im Hochland von Inyanga (heute Nyanga-Nationalpark) und Quiteve im Tiefland von Mosambik. Im Gegensatz zu den südlicheren der Shonastaaten hinterließ dieser Staat keine repräsentativen Steinbauten, nur kleine steinerne Hügelforts.

Interessant im Mazowetal sind dafür die alten Bewässerungssysteme, die weder von Arabern noch Europäern beeinflusst sind und auch im Süden von Simbabwe vorgefunden wurden. Dies System besteht aus Wassergräben entlang der Berghänge, deren Gefälle auf das Genauste kalkuliert ist. Sie auszuheben erfordert mehr noch als die Ruinen von Simbabwe eine umfangreiche soziale Organisation mit einer bedeutenden Zahl von Arbeitskräften, da sie das Mazowetal von Inyanga bis zum Sambesi bewässern.

1569 entsandten die Portugiesen eine Militärexpedition in das Gebiet von Mutapa, die jedoch scheiterte. Aber es gelang ihnen, fortan den Goldhandel zu kontrollieren. Erst im frühen 17. Jahrhundert konnten sie mit einheimischen Soldaten die Häuptlingsgebiete von Karanga einschließlich Mutapa erobern. Es wurden kleine portugiesische Siedlungen errichten, von denen die bedeutendste Dambarare im oberen Mazowetal ist.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Claudious Chikozho: Stakeholder Participatory Processes and Dialogue Platforms in the Mazowe River Catchment, Zimbabwe. In: African Studies Quarterly, Band 10, Nr. 2 u. 3. 2008, abgerufen am 22. Mai 2010 (englisch).