Melarsoprol
Strukturformel | ||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Allgemeines | ||||||||||
Freiname | Melarsoprol | |||||||||
Andere Namen |
2-{4-[(4,6-Diamino-1,3,5-triazin-2-yl)- amino]phenyl}-1,3,2-dithiarsolan-4-methanol (IUPAC) | |||||||||
Summenformel | C12H15AsN6OS2 | |||||||||
Externe Identifikatoren/Datenbanken | ||||||||||
| ||||||||||
Arzneistoffangaben | ||||||||||
ATC-Code | ||||||||||
Wirkstoffklasse |
Antiprotozoikum | |||||||||
Eigenschaften | ||||||||||
Molare Masse | 398,34 g·mol−1 | |||||||||
Sicherheitshinweise | ||||||||||
| ||||||||||
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. |
Melarsoprol ist ein Arzneistoff mit Arsen und Melamin als Strukturelementen. Es wird zur Behandlung des späten Stadiums der afrikanischen Trypanosomiasis (Schlafkrankheit) verwendet und ist unter den Handelsnamen Mel B oder Arsobal® erhältlich; eine Zulassung in Europa liegt nicht vor.
Da Melarsoprol eine giftige Arsenverbindung ist, darf die hochgefährliche Behandlung nur unter Aufsicht eines Arztes durchgeführt werden. Die Behandlung verursacht eine Reihe von Nebenwirkungen, darunter: Krämpfe, Fieber, Ohnmacht, Ausschlag, Blut im Stuhl, Übelkeit und Erbrechen. Gefürchtet ist insbesondere eine Enzephalopathie, die in 5 bis 10 % der Fälle zum Tode führt.
Eflornithin ist eine modernere und weit weniger gefährliche Behandlung für die Schlafkrankheit, aber es ist bei Infektionen mit Trypanosoma brucei rhodesiense wirkungslos, teuer, schwierig zu bekommen und daher kommt der meiste Bestand aus Spenden des Herstellers Sanofi-Aventis.
Das Fertigpräparat Arsobal® ist derzeit außer Vertrieb.[3]
Einzelnachweise
- ↑ Eintrag zu Arsenverbindungen in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA (JavaScript erforderlich)
- ↑ Nicht explizit in Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP) gelistet, fällt aber mit der angegebenen Kennzeichnung unter den Gruppeneintrag Arsenic compounds im Classification and Labelling Inventory der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA) Hersteller bzw. Inverkehrbringer können die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung erweitern.
- ↑ ABDA-Datenbank (Stand: 4. Dezember 2009).