Mensch-Computer-Interaktion

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Die Mensch-Computer-Interaktion (englisch Human–computer interaction; HCI) als Teilgebiet der Informatik beschäftigt sich mit der benutzergerechten Gestaltung von interaktiven Systemen und ihren Mensch-Maschine-Schnittstellen. Dabei werden neben Erkenntnissen der Informatik auch solche aus der Psychologie (vor allem der Medienpsychologie), der Arbeitswissenschaft, der Kognitionswissenschaft, der Ergonomie, der Soziologie und dem Design herangezogen.

Wichtige Teilgebiete der Mensch-Computer-Interaktion sind beispielsweise Software-Ergonomie (engl. Usability Engineering), E-Learning, Kontextanalyse, Interaktionsdesign, Informationsdesign.

Ein übergeordnetes Gebiet ist die Mensch-Maschine-Interaktion (oder Mensch-Maschine-Kommunikation), die sich mit ähnlichen Fragestellungen beschäftigt, aber den Interaktionspartner des Menschen zur Maschine verallgemeinert. In jedem Fall wird das Gesamtsystem von Mensch, Schnittstelle und dahinterliegendem technischen System zu einem Mensch-Maschine-System.

Ein wichtiger Aspekt in der Mensch-Computer-Interaktion ist die Gebrauchstauglichkeit von Soft- und Hardware. Die Norm EN ISO 9241 (insbesondere Teil 110 und 11) definiert, welche Anforderungen an die Gebrauchstauglichkeit von Soft- bzw. Hardware gestellt werden.

Die wichtigste internationale Konferenzserie auf dem Gebiet der Mensch-Computer-Interaktion ist die Konferenz Human Factors in Computing Systems. Sie wird von der Special Interest Group on Computer-Human Interaction einer Themengruppe der Association for Computing Machinery organisiert. Ihr deutsches Gegenstück ist der Fachbereich „Mensch-Computer-Interaktion“ der Gesellschaft für Informatik. Die bedeutendste deutsche Konferenzreihe ist die Mensch & Computer. Sie findet seit 2001 jährlich statt.

Studienfach

Mensch-Computer-Interaktion als Studienfach ist stark interdisziplinär und zumeist interfakultär ausgerichtet. Das Studium verbindet theoretische Grundlagen aus der Informatik und Psychologie mit anwendungsorientierten Themen aus den Bereichen Softwareentwicklung, Informationssysteme und Gestaltungswissenschaften. Den ersten Bachelor-Studiengang Mensch-Computer-Interaktion gibt es in Deutschland seit dem Wintersemester 2012/2013 an der Universität Hamburg.

Literatur

  • Georg Geiser: Mensch-Maschine-Kommunikation. Oldenbourg, München 1990, ISBN 3-486-21505-1.
  • Hans J. Charwat: Lexikon der Mensch-Maschine-Kommunikation. Oldenbourg, München 1994, ISBN 3-486-22618-5.
  • Andreas M. Heinecke: Mensch-Computer-Interaktion, Basiswissen für Entwickler und Gestalter. 2. Auflage. Springer Verlag, Berlin 2011, ISBN 978-3-642-13506-4.
  • Michael Herczeg: Software-Ergonomie: Grundlagen der Mensch-Computer Kommunikation. Addison-Wesley, Bonn 1994, ISBN 3-89319-615-3.
  • Markus Dahm: Grundlagen der Mensch-Computer-Interaktion. Pearson Studium, New York 2006, ISBN 3-8273-7175-9.
  • Alan Dix u. a. : Human-Computer Interaction. Pearson Prentice Hall, New York 2004, ISBN 0-13-046109-1 (englischsprachig).
  • Bernhard Preim: Entwicklung interaktiver Systeme. Springer, 1999, ISBN 3-540-65648-0.
  • Paul Chlebek: User Interface-orientierte Softwarearchitektur. Vieweg+Teubner, Mainz 2006, ISBN 978-3-8348-0162-3.
  • Rainer Dorau: Emotionales Interaktionsdesign: Gesten und Mimik interaktiver Systeme. Springer, Heidelberg, Dordrecht, London, New York 2011, ISBN 978-3-642-03100-7.

Siehe auch

Weblinks

Commons: Mensch-Computer-Interaktion – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien