Merl (Meckenheim)
Merl Stadt Meckenheim
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Koordinaten: | 50° 38′ N, 7° 3′ O |
Höhe: | 196 m |
Fläche: | 96 ha (ehemalige Gemeinde) |
Einwohner: | 5200 |
Bevölkerungsdichte: | 5.417 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. August 1969 |
Postleitzahl: | 53340 |
Vorwahl: | 02225 |
Merl ist der östlichste Ortsteil der Stadt Meckenheim im nordrhein-westfälischen Rhein-Sieg-Kreis. Bis zur Gebietsreform 1969 war Merl eine eigenständige Gemeinde. Der Ortsteil hat ca. 5.200 Einwohner.
Geschichte
Erstmals urkundlich erwähnt wurde der Ort 1199 als Merlo. Zu dieser Zeit besaß das Bonner Stift St. Cassius hier einen Hof, um den sich im Laufe der Jahrhunderte Menschen ansiedelten, so dass mit der Zeit ein Dorf entstand. Dieser historische Dorfkern befindet sich nördlich der heutigen Michaelskapelle, die im Volksmund den ironisch gemeinten Spitznamen „Merler Dom“ hat.[1]
Am 1. August 1969 wurde Merl im Zuge der kommunalen Neugliederung des Raumes Bonn nach Meckenheim eingemeindet.[2] Bereits Anfang der 1960er-Jahre begannen die Planungen für die Errichtung einer „neuen Stadt“ Meckenheim-Merl, die eine Schlüsselfunktion bei der Bewältigung des Siedlungsdrucks in der damaligen Hauptstadtregion Bonn einnehmen sollte. Dazu wurde eine städtebauliche Entwicklungsmaßnahme eingeleitet, die im Wesentlichen bis Mitte der 1980er-Jahre umgesetzt wurde. Dabei entstanden neben zahlreichen Einfamilienhäusern und mehrstöckigen Wohnkomplexen unter anderem ein Büro- und Geschäftszentrum („Neuer Markt“), ein Schulzentrum (1975–1978) und ein Hallenbad (1977–1981). Als Erschließungsachse zwischen dem Neuen Markt und dem Ortskern von Merl dient eine rund 25 Meter breite Platanenallee (Pflanzung 1976).[3]
Wirtschaft und Infrastruktur
Im Osten grenzt der Ort unmittelbar an die Bundesautobahn 565, die eine eigene Ausfahrt Meckenheim-Merl besitzt; im Südosten liegt die Bundesautobahn 61. Ein in diese Richtung gelegenes landwirtschaftlich genutztes Gebiet namens Merler Keil wird nach langjährigen Diskussionen in Bevölkerung und politischen Gremien seit Ende 2005 in ein Wohngebiet umgewandelt.
In Merl hat das Bundeskriminalamt neben Wiesbaden (Zentrale) und Berlin einen seiner Dienstsitze. Im Jahr 2005 wollte der damalige Innenminister Otto Schily den Dienstsitz Meckenheim aufheben. Nach mehreren Demonstrationen konnte der Standort erhalten bleiben.
Am 1. Februar 2004 wurde das Behandlungszentrum Meckenheim, eine Außenstelle der LVR-Klinik Bonn eröffnet.
Das Behandlungszentrum besteht aus drei Einrichtungen:
- Ambulanz mit einer Kapazität von 450 Scheinen pro Jahr
- Tagesklinik mit 18 Behandlungsplätzen
- offene Behandlungsstation mit 18 Betten
Als Therapieangebote stehen u. a. Ergotherapie, soziotherapeutische Beratung und das Training sozialer Kompetenzen zur Verfügung. Behandelt werden Patienten mit psychotischen Störungen, Depressionen und Manien, Angst-, Zwangs-, Persönlichkeits- und Essstörungen. Auch Menschen mit Abhängigkeitserkrankungen oder einer leichten bis mittelschweren Demenz finden hier Versorgung.
Seit dem 15. Oktober 2007 befindet sich auch die Unternehmenszentrale der BWI Informationstechnik in Merl.
Der ortsansässige Sportverein heißt Rot-Weiß Merl Neben Fußball und Handball bietet der Verein in der Rubrik Breitensport auch "Le Parkour" und Rückengymnastik an.
Bildungsstätten
Merl hat ein katholisches (St. Michael) und ein evangelisches (Die Arche) Kirchenzentrum, eine katholische Grundschule und eine Gemeinschaftsgrundschule, jedoch nach Auflösung der DRK-Bundesschule (Abriss des Gebäudes im Jahr 2007) keine weiterführenden Bildungsanstalten. Auf dem Gelände befindet sich heute (2008) u. a. der Sitz der BWI Informationstechnik.
Quellen
- ↑ Homepage der Stadt Meckenheim zu Merl
- ↑ Martin Bünermann: Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1970, S. 83.
- ↑ Ingeborg Flagge: Architektur in Bonn nach 1945. Verlag Ludwig Röhrscheid, Bonn 1984, ISBN 3-7928-0479-4, S. 171–178.