Methodios von Olympos

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Methodios von Olympos (lateinisch Methodius; † vermutlich 311 oder 312) war ein griechischer christlicher Schriftsteller, nach manchen Quellen auch Bischof und Märtyrer. Er ist Heiliger der Katholischen Kirche; sein Fest wird am 18. September begangen.

Leben

Die Nachrichten über das Leben des Methodios sind spärlich. Epiphanius von Salamis erwähnt ihn in seinem Panarion als Methodios, auch unter dem Namen Euboulios bekannt.[1] Der heilige Hieronymus nennt ihn an mehreren Stellen episcopus et martyr, Bischof und Märtyrer. In De viris illustribus schreibt er, dass Methodios Bischof von Olympos in Lykien und später von Tyros gewesen sei.[2] Gegen Ende der letzten Verfolgung habe er in Chalkis in Griechenland das Martyrium erlitten. Mit der „letzten Verfolgung“ ist wahrscheinlich die unter Maximinus Daia gemeint, was bedeutet, dass Methodios 311 oder 312 starb. Die alternative Angabe des Hieronymus (oder, wie andere behaupten, unter Decius und Valerianus) würde seinen Tod um 251 setzen und gilt als wenig glaubwürdig. Auch das Bischofsamt in Tyros ist mehr als zweifelhaft, ebenso ist unklar, welcher der Orte namens Chalkis gemeint ist.

Werke

Das bekannteste Werk des Methodios ist das Gastmahl (Symposion), das nicht nur den Titel von Platons gleichnamigem Werk entlehnt: Die Dialogform sowie zahlreiche Phrasen und Wendungen sind direkt von Platon übernommen. Allerdings beschreibt Methodios kein Trinkgelage, bei dem über den Eros diskutiert wird, sondern eine Versammlung von zehn heiligen Jungfrauen in einem paradiesischen Garten, die die Keuschheit preisen.

Methodios war mit der Philosophie Platons vertraut, hat allerdings die zeitgenössischen Neuplatoniker wie Porphyrios bekämpft. In der Christologie scheint er ein Anhänger des Subordinatianismus gewesen zu sein (seine diesbezüglichen Aussagen sind mitunter obskur und schwer verständlich); während der christologischen Streitigkeiten zwischen Arianern und Orthodoxen im 4. Jahrhundert wurde er von beiden Seiten vereinnahmt.

Das Symposion ist das einzige Werk, das zur Gänze im griechischen Original erhalten ist. Weitere Werke sind nur fragmentarisch, in Zitaten oder in Übersetzungen in slawische Sprachen erhalten: Über den freien Willen (De autexusio), Über die Auferstehung (De resurrectione), Gegen Porphyrius (Adversus Porphyrium), Über die Geschöpfe (De creaturis).

Textausgaben und Übersetzungen

  • Methode d'Olympe: Le Banquet. Hrsg.: Herbert Musurillo. Les Éditions du Cerf, Paris 1963 (Edition mit französischer Übersetzung und Kommentar).
  • Des heiligen Methodius Gastmahl oder die Jungfräulichkeit. Aus dem Griechischen übersetzt und mit Erläuterungen versehen von Leonhard Fendt. Kempten / München 1911 (archive.org).

Literatur

Übersichtsdarstellungen

Untersuchungen

  • Katharina Bracht: Vollkommenheit und Vollendung. Zur Anthropologie des Methodius von Olympus (= Studien und Texte zu Antike und Christentum. Band 2). Mohr Siebeck, Tübingen 1999.

Weblinks

Anmerkungen

  1. Adv. Haer. 64, 63.
  2. De viris illustribus 83.