Miranda Wilson (Cellistin)

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Miranda Clare Wilson (* 1979 in Wellington, Neuseeland)[1] ist eine neuseeländisch-US-amerikanische Cellistin und Musikpädagogin. Sie lehrt und forscht seit 2010 als Professorin für Cello an der Universität Idaho.

Familie und Ausbildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Miranda Wilson wuchs auf in Wellington, Neuseeland. Bereits ihre Eltern waren als Musiker tätig; die Mutter als Pianistin und der Vater als Opernsänger.[2] Wilson erhielt ihren ersten Cellounterricht bei Judy Hyatt in Wellington;[3] ihr Studium und die weitere musikalische Ausbildung führten sie u. a. nach London und in die USA. Zu ihren späteren Lehrerinnen und Lehrern zählten Rolf Gjelsten und die Mitglieder des New Zealand String Quartet, Natalia Pavlutskaya, Alexander Ivashkin, Phyllis Young, András Fejér und die Mitglieder des Takács-Quartetts sowie Judith Glyde.

Sie erlangte einen Bachelor of Music von der University of Canterbury in Neuseeland (1999), einen Master of Music vom Goldsmiths College der University of London (2000) und den Doctor of Musical Arts der University of Texas at Austin mit einer Arbeit über die Cellosonate von Dmitri Schostakowitsch und deren Bezüge zum sozialistischen Realismus (2005). In ihrer Ausbildung wurde sie u. a. als Stipendiatin im Fulbright-Programm, von der New Zealand Federation of Graduate Women, und mit einem British-Airways-Reisestipendium gefördert.

Wilson lebt heute in Moscow, Idaho, und ist mit dem Trompeter Sean Butterfield verheiratet. Das Paar hat eine gemeinsame Tochter.[4]

Musikalischer und beruflicher Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit 16 Jahren debütierte sie als Solistin mit dem Elgar-Cellokonzert, begleitet vom Orchester Wellington. Als Cellistin war sie aber überwiegend kammermusikalisch aktiv und war 2006 Gründungsmitglied des Tasman String Quartet. Das neuseeländische Streichquartett hatte weltweite Auftritte und gewann Preise und Auszeichnungen bei mehreren Kammermusikwettbewerben. Wilson und ihr Quartett wurden als Artists in Residence u. a. beim Aspen Music Festival and School, der Auburn University in Alabama und der University of Colorado Boulder gefördert und studierten beim Takàcs-Quartett.[5]

2010 verließ Wilson das Quartett, um eine Professur an der Lionel Hampton School of Music der Universität Idaho zu übernehmen. Wilson unterrichtet dort Cellospiel, Kammermusik und Musiktheorie. Sie forscht und publiziert insbesondere zu praktischen Fragen und zum Repertoire des Cellospiels sowie zur Pädagogik der Streichinstrumentenunterrichts. Sie ist außerdem Gründerin und Direktorin der University of Idaho Music Preparatory Division und künstlerische Leiterin des von der Universität Idaho ausgerichteten Idaho Bach Festivals.

Wilson spielt neben einem „klassischen“ Cello aus Holz auch zwei Celli aus Carbonfasern, eines davon ist ein Violoncello piccolo mit fünf Saiten, d. h. einer zusätzlichen e-Saite, welches für die 6. Solo-Suite für Violoncello von Johann Sebastian Bach benötigt wird und das speziell für Wilson angefertigt wurde.[2][6] Von ihrem Projekt, alle sechs Solo-Suiten von Johann Sebastian Bach neu zu erarbeiten und hintereinander in einem Konzert aufzuführen, berichtet sie in ihrem 2022 erschienenen, viel beachteten Buch The Well-Tempered Cello: Life with Bach’s Cello Suites.[2][7][8]

Aufnahmen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Publikationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. VITA, in: MC Wilson (2005), Shostakovich's Cello sonata: its genesis related to socialist realism, abgerufen am 9. Dezember 2023.
  2. a b c Brenda Neece: Interview with Miranda Wilson, Cellist and Writer, cellomuseum.org vom 24. Dezember 2022, abgerufen am 13. Dezember 2023.
  3. In memoriam Judy Hyatt, 1933-2015 vom 1. August 2015, abgerufen am 9. Dezember 2023.
  4. Sean Butterfield | Bio, abgerufen am 9. Dezember 2023.
  5. TigerTales February 2009 > Tasman String Quartet Visits Auburn, cla-au.auburn.edu, abgerufen am 8. Dezember 2023.
  6. Michelle Schmidt: Bach to the Future: Five-stringed cello revived for accurate rendering of classical suite, inland360.com vom 18. Januar 2018, abgerufen am 17. Dezember 2023.
  7. Janet Banks: Book review: The Well-Tempered Cello: Life with Bach’s Cello Suites, thestrad.com vom 19. April 2023, abgerufen am 13. Dezember 2023.
  8. Laurence Vittes: Book Review: Cellist Miranda Wilson Explores Her Longtime Journey with Bach’s Cello Suites in ‘The Well-Tempered Cello’, stringsmagazine.com vom 6. März 2023, abgerufen am 13. Dezember 2023.