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Die Munsterkerk (Münsterkirche) im niederländischenRoermond ist die einzige Kirche im spätromanischen Stil in den Niederlanden. Ihr offizieller Name lautet Onze Lieve Vrouwe Munsterkerk.
Die Kirche entstand als Teil einer um 1218 von Graf Gerhard IV. (Geldern) gestifteten Zisterzienserinnenabtei. Da sie als Grablege für das geldrische Grafenhaus dienen sollte, wurde sie besonders aufwendig gestaltet; bestattet wurden hier allerdings nur der Stifter und seine Frau. Der älteste Teil der Kirche ist die Chorpartie, die mit ihrem Dreikonchenchor enge Verwandtschaft mit St. Aposteln in Köln, dem Quirinusmünster in Neuss und dem Speyrer Dom aufweist. Das byzantinisch wirkende Oktogon und der darin befindliche Leuchter erinnern auch an den Aachener Dom.
Das Kirchenschiff entstand wahrscheinlich zwischen 1220 und 1244 und ist der Teil der Kirche, der im Außenbereich am schlichtesten ausgeführt wurde. Der Westbau wurde zwischen 1244 und 1260 errichtet.
Im 18. Jahrhundert erhielt die Kirche einen barocken Glockenturm. 1850 setzten umfangreiche Restaurierungsarbeiten ein, die sich bis 1890 hinzogen. Unter anderem wurden der barocke Turm abgebrochen und unter der Leitung des Architekten Pierre Cuypers ein neues Westwerk errichtet. Die Kirche wurde erneut von 1959 bis 1964 und nach dem Erdbeben von Roermond im Jahr 1992 restauriert.
Ausstattung
Unter dem zentralen Oktogon befindet sich das Grabmal des geldrischen Herzogs Gerhard IV. und seiner Frau Magaretha von Brabant. Die idealisierten Skulpturen entstanden zwischen 1230 und 1240 und gelten als älteste liegende Statuen der Niederlande. Im 19. Jahrhundert wurde die Farbgestaltung der Grabplastiken restauriert. Zu den weiteren Kunstschätzen der Kirche zählen spätgotische Plastiken (Maria von Vogelsangh ca. 1500 und Bernhard von Clairvaux, 1525) sowie ein Antwerpener Schnitzaltar (ca. 1520)
Orgel
Die Haupt-Orgel wurde 1947 von der Orgelbaufirma Verschueren errichtet. Das Instrument hat 40 Register auf drei Manualen und Pedal.[1]
I Hauptwerk C–g3
Bourdon
16′
Prestant
8′
Bourdon
8′
Salicionaal
8′
Octaaf
4′
Dwarsfluit
4′
Kwint
22/3′
Octaaf
2′
Mixtuur IV-VI
Trompet
8′
II Schwellwerk C–g3
Kwintadeen
16′
Hoornprestant
8′
Holpijp
8′
Gamba
8′
Prestant
4′
Fluit
4′
Piccolo
2′
Nachthoorn
1′
Scherp IV-VI
Dulciaan
16′
Solotrompet
8′
Hobo
4′
III Rückpositiv C–g3
Bourdon
8′
Gemshoorn
8′
Prestant
4′
Blokfluit
4′
Kwint
22/3′
Zwitsersepijp
2′
Terts
13/5′
Cimbel IV
Kromhoorn
8′
Pedalwerk C–f1
Prestantbas
16′
Subbas
16′
Octaafbas
8′
Gedekt
8′
Prestantbas
4′
Mixtuur III
Bazuin
16′
Trompet
8′
Klaroen
4′
Außerdem verfügt das Münster über eine Chororgel. Das Instrument wurde 1890/91 durch die Orgelbaufirma Franssen (Roermond) errichtet und zuletzt 2011 durch die Erbauerfirma restauriert. Das Instrument hat 24 Register auf zwei Manualen und Pedal.[2]